Fundamentale Nachricht
08:45 Uhr, 01.12.2015

DAX dürfte mit Kursgewinnen in den Dezember starten

Gute Vorgaben der Börsen in Übersee dürften dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag zu einem positiven Auftakt verhelfen. Darüber hinaus treibt die Hoffnung auf weiteres Billiggeld der EZB.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Der deutsche Leitindex konnte gestern mit einem Plus von 0,8 Prozent freundlich in die neue Woche starten. Dabei scheinen die Marktteilnehmer vor allem in Vorfreude auf die anstehende EZB-Ratssitzung an diesem Donnerstag zu handeln. Verbunden ist damit die Hoffnung auf noch mehr Billiggeld der Notenbank.

Dank dieser Spekulationen und guter Vorgaben der Übersee-Börsen zeigt sich der deutsche Aktienmarkt in der Vorbörse am Dienstag weiter gut gelaunt. L&S taxierte den deutschen Leitindex am Morgen rund eine halbe Stunde vor Handelsbeginn 0,12 Prozent höher auf 11.396 Punkte.

Im Blick stehen heute die Einkaufsmanagerindizes. In der Eurozone richtet sich der Blick nach Spanien und Italien, denn hier handelt es sich um echte Neuigkeiten, während in Deutschland, Frankreich und der Eurozone bereits Vorabschätzungen bekanntgegeben wurden.

Der Euro bleibt zum US-Dollar unter Druck: Mit dem Tief bei 1,0556 bleibt die Unterstützungszone 1,0520 in Reichweite. Ein Test sollte ins Kalkül gezogen werden, konstatiert die Helaba in einem Morgenkommentar. Die Devisenstrategen gehen aber davon aus, dass die Marktteilnehmer die divergierenden geldpolitischen Ausrichtungen weitgehend eingepreist haben. „Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die EZB-Erwartungen eventuell etwas zu hoch geschraubt wurden, der Euro mithin temporär zulegen könnte“, so Helaba-Ökonom Ralf Umlauf.

Chinas Industrieunternehmen im Dauerstimmungstief

Die Geschäftsstimmung unter chinesischen Unternehmensleitern ist einem wichtigen Frühindikator zufolge weiter abgesackt. Der offizielle CFLP-Einkaufsmanagerindex fiel im November im Vergleich zum Vormonat von 49,8 auf 49,6 Punkte zurück. Werte über der Schwelle von 50 Punkten deuten auf eine positive Stimmung in der Wirtschaft hin, während darunter von einem Abschwung auszugehen ist. Eine leicht bessere Stimmung bei Industrieunternehmen ergab sich hingegen aus der Umfrage des Wirtschaftsmagazin Caixin. Hier legte der Index leicht auf 48,6 Punkte zu.

Wegen des dichten Smogs haben die Behörden in China die Schließung von 2.100 besonders stark umweltverschmutzenden Firmen angeordnet, wie die staatliche Zeitung "China Daily" am Dienstag berichtete. Den Einwohnern von Peking wurde empfohlen, nicht nach draußen zu gehen. Fluglinien strichen mehr als 30 Flüge von Peking und Shanghai aus.

Britische Großbanken bestehen Stresstest

Alle sieben überprüften britischen Groß-Institute hätten den diesjährigen Stresstest der britischen Zentralbank bestanden, teilte die Bank of England mit. Damit müssen die Geldhäuser keine zusätzlichen Pläne zur Verbesserung ihrer Kapitalpuffer vorlegen.

Schweiz: Wirtschaftsleistung stagniert

Das reale Bruttoinlandprodukt der Schweiz stagnierte im abgelaufenen dritten Quartal (0,0 %). Der Konsum der privaten Haushalte und des Staates stützte das Wachstum. Die Handelsbilanz mit Waren lieferte ebenfalls einen positiven Wachstumsbeitrag, die Handelsbilanz mit Dienstleistungen hingegen einen negativen.

Russland und Türkei zündeln weiter

Russlands Staatschef Putin hat der Türkei vorgeworfen, das russische Militärflugzeug abgeschossen zu haben, um Öllieferungen des sog. Islamischen Staates in die Türkei zu verdecken. Der türkische Präsident Erdogan wies die Vorwürfe empört zurück. Er forderte Putin auf, Beweise für seine Behauptung vorzulegen. Die Türkei beziehe Öl und Gas lediglich aus legalen Quellen wie Russland, sagte Erdogan am Montagabend nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu.

Linde kappt Mittelfristziele

Wegen der schwächelnden Nachfrage aus vielen Ländern verabschiedet sich der Gasehersteller Linde von seinen mittelfristigen Geschäftszielen. Das für 2017 angestrebte operative Konzernergebnis von 4,5 bis 4,7 Milliarden Euro sei nicht mehr haltbar, teilte der Konzern am Montagabend nach Börsenschluss mit. Die Prognose liege nun bei 4,2 bis 4,5 Milliarden Euro. Außerdem werde die bislang angepeilte Rendite auf das eingesetzte Kapital von elf bis zwölf Prozent verfehlt. Der Konzern erwartet nun noch einen Wert von neun bis zehn Prozent.

Die Ursache für die Anpassung der Mittelfristziele bei Linde liegt in den mittlerweile deutlich veränderten Rahmenbedingungen. Zum einen sind die relevanten Wachstumsraten in der weltweiten Industrieproduktion gesunken, zum anderen werden die staatlichen Preiskürzungen im US-Gesundheitsbereich stärker als erwartet ausfallen.

K+S muss Produktion drosseln

Wegen Entsorgungsproblemen mit anfallendem Salzabwasser wird das K+S-Werk Werra teilweise vorübergehend geschlossen. Der Kali- und Salzkonzern rechnet mit einer längeren Auszeit. Die Höhe der Produktionseinbußen seien noch nicht bezifferbar.

SHW stellt Strategie "SHW 2020" vor

Der Automobilzulieferer SHW hat seine Strategie "SHW 2020" vorgestellt. Das Unternehmen will wieder auf seinen profitablen Wachstumspfad zurückkehren, indem es die internationale Präsenz ausbaut und mehr Mittel in Technologie- und Innovation steckt. Von 2018 an rechnet SHW wieder mit deutlich steigendem Umsatz und Ergebnis. Ziel ist es, den Umsatz bis 2020 auf eine Größenordnung von 630 bis 660 Millionen Euro zu steigern. Die EBITDA-Marge soll im gleichen Zeitraum deutlich auf 12 Prozent zulegen.

BMW will Fokus stärker auf Elektroautos richten

BMW bereitet laut seinem Vorstandschef Krüger eine neue Offensive bei Stromautos vor. Es werde der Punkt kommen, an dem es schlicht unwirtschaftlich sein werde, "den Dieselantrieb immer weiter an die Anforderungen einer zunehmend ambitionierten Gesetzgebung anzupassen", sagte Krüger im Handelsblatt-Interview. Dann werde Elektromobilität die entscheidende Rolle spielen.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten