Kommentar
08:41 Uhr, 25.07.2022

DAX dümpelt weiter vor sich hin – Warnsignal von der Wall Street

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Neben zahlreichen Quartalsberichten aus den Unternehmen steht am Mittwoch die nächste große geldpolitische Entscheidung an. Die Investoren sind zuletzt wieder von ihrer Erwartung einer Erhöhung der Leitzinsen durch die Fed um einen ganzen Prozentpunkt abgerückt, aber auch die nun konsensfähigen 75 Basispunkte sind ein Wort. Die Fed unternimmt jetzt im Eiltempo Versuche, die Inflation einzudämmen. Weil die Notenbanken die Inflationsbekämpfung aber fast allein durchführen, droht eine tiefere Zäsur im Wirtschaftswachstum als sonst. Mit den immer stärker werdenden Rezessionsängsten baut sich aber unter den Anlegern auch gerade ein wenig die Hoffnung auf, dass die Fed nach dem Zinsschritt am Mittwoch das Tempo ihrer Zinswende deutlich reduzieren könnte.

Der Deutsche Aktienindex dümpelt weiter vor sich hin. Damit sieht der eine positive Handelstag vor knapp einer Woche immer mehr aus wie eine Art „Versehen“ oder „Unfall“ – die Mehrheit der Anleger ist dadurch nicht in Euphorie verfallen. 16 Prozent der deutschen Industrieunternehmen drosseln ihre Produktion wegen der hohen Energiepreise. Es gibt noch keine wirklichen Statistiken darüber, welche Unternehmen wegen der hohen Unsicherheit in der deutschen Energieversorgung den Standort Deutschland insgesamt überdenken, aber die Zahlen dürften insbesondere bei neuen Investitionen in energieintensive Fabrikanlagen erschreckend ausfallen. Jetzt, wo die Globalisierung wegen der anhaltenden Versorgungsengpässe gegen mehr lokale Produktion ersetzt werden soll, steht Deutschland im weltweiten Wettbewerb nicht günstig da.

Die Wall Street sendet ein Warnsignal. Technisch ist es nicht gelungen, auf Wochenbasis eine Bodenbildung zu aktivieren. Dazu waren die Käufer am Freitag zu zögerlich. Die Fed-Sitzung wirft einen dunklen Schatten auf die Erwartungen zum Wirtschaftswachstum und Investoren gehen in Deckung. Die Positionierungen der aktiven Anleger und gehebelten Fonds in New York gehen immer weiter in den negativen Bereich. Die großen Player an der Wall Street haben die Stärke der Kurse in den vergangenen Wochen genutzt, um ihre Absicherungen weiter nach oben zu fahren. An den Rentenmärkten blinken die roten Warnlampen weiter auf und signalisieren durch eine Invertierung der Zinskurve eine Rezession.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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