Analyse
10:15 Uhr, 17.09.2019

DAX, DOW JONES & Co. - Das liebe Öl

Wie wirkt sich der Ölschock auf den DAX aus. Und war dieser Schock nur ein einmaliges Ereignis oder Startpunkt einer größeren Rally?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.361,79 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 69,000 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.361,79 Pkt (XETRA)
  • Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 69,000 $/bbl. (Commerzbank CFD)

Seit dem Wochenende ist Öl wieder einmal ein zentrales Thema an den Börsen. Auslöser dafür war ein Angriff auf die saudi-arabische Ölfabrik Abkaik. Dieser Angriff sorgt dafür, dass 5 % der weltweiten Ölproduktion zunächst ausfallen. Über eine mögliche Ausfallzeit gibt es aktuell noch völlig unterschiedliche Angaben. Es reicht von einigen Tagen bis zu mehreren Monaten. Wer diesen Angriff ausgeführt hat, ist noch unklar. Zwar haben sich die jemenitischen Huthie-Rebellen zu diesem Angriff bekannt, aber es ist fraglich, ob sie dazu technisch in der Lage wären. Solange das nicht eindeutig geklärt ist, ist für Verschwörungstheoretiker aller Art viel Raum für Phantastereien.

Im Brexit-Chaos wird heute ein weiteres Kapitel aufgeschlagen. Heute beginnt vor dem höchsten britischen Gericht ein dreitägiger Prozess, in dem es um die Frage geht, ob die aktuelle Zwangspause des Parlaments (Prorogation) rechtmäßig ist oder nicht. Bisher liegen dazu zwei Urteile vor. Ein englisches Gericht hat diese Frage zu einer politischen erklärt und sich deshalb für nicht zuständig erachtet. Ein schottisches Gericht sieht diese Prorogation allerdings als Versuch die Rechte des Parlaments zu beschneiden. Dadurch erhält das Urteil des höchsten britischen Gerichts noch eine zusätzliche Dimension. Schwenkt das Gericht nämlich auf die Linie des englischen Gerichtes ein, dann könnte das der Unabhängigkeitsbewegung in Schottland Auftrieb geben.

Morgen ist eine Sitzung der FED. Dabei geht es wieder einmal um die aktuellen Zinsen. Aktuell sieht der Markt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung bei 63,5 %. Allerdings hat diese in der letzten Woche radikal abgenommen. Vor einer Woche lag sie noch bei 92,3 %, nachdem sie zuvor auch schon bei 100 % lag.

DAX - Steht eine Konsolidierung an?

Der DAX hat sich in den letzten Tagen und Wochen sehr stark entwickelt. Noch am 15. August fiel er auf 11.266 Punkte zurück. Danach drehte der Index nach oben. Anschließend bildete er eine inverse SKS aus. Diese vollendete er am 30. August. Diese inverse SKS löst eine starke Kaufwelle aus, welche den Index auf ein Hoch bei 12.494 Punkten führte. Damit arbeitete er das Ziel aus der inversen SKS ab.

Der DAX kletterte mit diesem Hoch minimal über den Abwärtstrend seit 04. Juli 2019. Damit näherte er sich dem Abwärtstrend seit Januar 2018 stark an. Gestern und auch heute Morgen zur Eröffnung setzt der Index leicht zurück.

Der DAX steht vor wichtigen Hürden. Neben den beiden Abwärtstrends bei aktuell ca. 12.458 und ca. 12.545 Punkten ist auch noch das Jahreshoch bei 12.656 Punkten eine wichtige Hürde. Er prallt daran bisher ab. Unterstützung findet der Index aktuell vor allem im Bereich um 12.059 bis 11.989 Punkte.

Wie könnte sich der DAX kurzfristig entwickeln?

Aus rein charttechnischer Sicht spricht im Moment vieles für eine mehrtägige Konsolidierung bis in den Bereich um 12.059 bis 11.989 Punkte. Dort könnte dann ein neuer Rallyversuch starten.

Gelingt es dem DAX aber auf ein neues Jahreshoch auszubrechen, dann bestünde die Chance auf eine weitere Rally bis 13.100-13.200 Punkte.

DAX-Chartanlyse
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

BRENT - War das erst der Anfang?

Brent erreichte nach einer mehrwöchigen Rally am 25. April 2019 das aktuelle Jahreshoch bei 75,57 USD. Danach kam es zu einer langgestreckten Korrekturbewegung auf ein Tief bei 55,85 USD. Diese ganze Korrekturbewegung lässt sich in einem bullischen Keil eingrenzen.

Nach dem Tief vom 07. August erholte sich Brent. Diese Erholung schien zunächst eine bärische Flagge zu sein. Innerhalb dieser Flagge prallte der Preis der Ölsorte auch am Abwärtstrend seit April nach unten ab. Mit dem massiven Anstieg von gestern gelang allerdings der Ausbruch aus dem bullischen Keil und der potenziellen bärischen Flagge nach oben. Damit ergab sich ein mittelfristiges Kaufsignal.

Wie könnte sich Brent in den nächsten Wochen weiter entwickeln?

Der gestrige Anstieg ist wohl kein singuläres Ereignis. Brent dürfte in den nächsten Tagen und Wochen noch weiter ansteigen. Aus dem Keil lässt sich ein Ziel bei ca. 77,27 USD ableiten. Ein knapper Anstieg über das aktuelle Jahreshoch wäre also möglich. Durch den starken Anstieg von gestern haben die Bullen nun etwas Spielraum. Ein Rücksetzer bis ca. 63,18 USD wäre aus charttechnischer Sicht noch kein Grund, eine Rally auf neue Jahreshochs abzusagen. Sollte Brent aber deutlich unter 63,18 USD abfallen, müsste das Chartbild völlig neu bewertet werden. Im Idealfall kommt Brent nun aber nicht einmal mehr in die Nähe dieses Bereichs.

Brent-Chartanalyse
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    JFD Brokers

Lernen, traden, gewinnen

– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!

Jetzt kostenlos teilnehmen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

Mehr über Alexander Paulus
  • Formationsanalyse
  • Trendanalyse
  • Ausbruchs-Trading
Mehr Experten