DAX® - Doppelter Außenstab, doppelter „Hammer“
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Doppelter Außenstab, doppelter „Hammer“
Aus dem „Feiertagsreversal“ auf Basis der Kernhaltezone bei gut 14.800 Punkten vom Donnerstag konnte der DAX® auch zum Wochenabschluss Kapital schlagen. Das Aktienbarometer konnte dabei das jüngste Abwärtsgap schließen, womit das Thema „negative Inselumkehr“ vom Tisch ist. Eine wichtige Orientierungshilfe liefert technisch motivierten Anlegern derzeit der Blick auf den Wochenchart der deutschen Standardwerte. In der höheren Zeitebene liegt ein äußerst seltenes Phänomen vor: Die Kursentwicklung der letzten beiden Wochen stellen nicht nur zwei Außenstäbe, sondern auch zwei „Hammer-Umkehrmuster“ dar. Ein Anstieg über die letzten beiden Wochenhochs bei 15.406/15.419 Punkten – gleichbedeutend mit der „bullishen“ Auflösung der Kerzenformationen – legt den Grundstein für ein neues Allzeithoch oberhalb der Marke von 15.502 Punkten. Dann wäre auch die Topbildungs-Gefahr gebannt, denn die Kursentwicklung der letzten Wochen würde sich im Tagesbereich charttechnisch im Fall eines neuen Rekordlevels lediglich als Konsolidierungs-Schiebezone zwischen 14.800 und 15.500 Punkten herauskristallisieren.
DAX® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Höchster Stand seit Mai 2019!
Mit -10 bp notiert die 10-jährige Rendite Deutschland nur noch knapp im negativen Terrain. Charttechnisch viel entscheidender ist aber, dass damit die Schlüsselzone aus den Renditetiefs von 2016 (-0,20 % bzw. -0,16 %), den letzten Erholungshochs sowie der 38-Monats-Linie (akt. bei -0,19 %) überwunden wurde (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 3. Mai sowie „HSBC Jahresausblick“). Dank dieses Befreiungsschlags können Investoren die Kursentwicklung seit Mitte 2019 als Bodenbildung interpretieren (siehe Chart). Rein rechnerisch hält die untere Umkehr ein hinreichendes Anschlusspotential bereit, um in den Bereich des Renditehochs vom Oktober 2018 bei 0,58 % vorzustoßen. Als weitere Katalysatoren dienen der Bruch des langfristigen Abwärtstrends seit Sommer 2008 sowie die positive Auflösung der bemerkenswerten Serie von Innenstäben seit März 2020. Während der Trendbruch gleichzeitig für einen Ausbruch aus einer „bullishen“ Keilformation sorgt, unterstreichen die „inside months“ nochmals die Tragweite der o. g. Signalzone. Damit bleibt die Zinsentwicklung der „wunde Punkt“ des Marktes – eine Rückkehr in den positiven Bereich ist charttechnisch realistisch, wenn nicht gar wahrscheinlich.
10-jährige Rendite Deutschland (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart 10-jährige Rendite Deutschland
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Vor DEM „game changer“?
Die Bayer-Aktie hat derzeit ein charttechnisch extrem „dickes Brett“ vor der Brust. Damit bietet sich dem Papier aber auch eine sehr große Chance. Schließlich würde ein Sprung über den Kreuzwiderstand aus den verschiedenen Hoch- und Tiefpunkten bei rund 56 EUR und dem Baissetrend seit Oktober 2017 (akt. bei 56,66 EUR) für den ultimativen Befreiungsschlag sorgen (siehe Chart). Den Respekt der Marktteilnehmer vor dem beschriebenen Barrierenbündel können Anleger an den jüngsten beiden Innenstäben auf Monatsbasis festmachen. Letztlich dienen diese „inside months“ im Ausbruchsfall als zusätzliche Katalysatoren. Gelingt der Befreiungsschlag, sollte die Aktie perspektivisch Kurs auf die 200-Monats-Linie (akt. bei 66,95 EUR) nehmen. Charttechnisch noch bedeutender ist der Widerstandsbereich aus den Hochs von 2019/2020 bei rund 75 EUR sowie einem Fibonacci-Cluster aus zwei unterschiedlichen Retracements (76,65/76,86 EUR). Der laufende Gezeitenwandel wird bereits durch diverse Indikatoren vorweggenommen. Exemplarisch möchten wir den RSI und den MACD hervorheben, die jeweils mit Abwärtstrendbrüchen und positiven Divergenzen aufwarten.
Bayer (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Bayer
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer