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08:37 Uhr, 07.02.2019

DAX® - Diese Hürden sollten Sie kennen

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Diese Hürden sollten Sie kennen

Vorgestern gelang dem DAX® mit 11.372 Punkten ein neues Verlaufshoch. Die Erholungsrally seit Ende des vergangenen Jahres ist also absolut intakt. Auf Tagesbasis hatten wir deshalb zuletzt die Abwärtskurslücke vom 4. Dezember bei 11.442/458 Punkten bzw. die Kombination aus dem 38,2 %-Fibonacci-Retracement des gesamten Baisseimpulses seit Januar 2018 (11.547 Punkte) sowie dem Hoch von Anfang Dezember (11.567 Punkte) als nächste Anlaufziele ins Feld geführt. Die Bedeutung dieser Zielmarken möchten wir heute mit Hilfe des Wochencharts der deutschen Standardwerte untermauern. Mit der 200-Wochen-Linie (akt. bei 11.474 Punkten) und dem Abwärtstrend seit Juni 2018 (akt. bei 11.734 Punkten) hat das Aktienbarometer auch in dieser Zeitebene aktuell ein dickes Brett zu bohren. Abgerundet wird das auf diesem Niveau entstehende Widerstandsbündel durch die Nackenzone der im letzten Jahr komplettierten Schulter-Kopf-Schulter-Formation bei 11.700/11.800 Punkten. Erst oberhalb der angeführten Hürden würde sich das DAX®-Chartbild nachhaltig aufhellen. Läuft die Erholung indes unterhalb der angeführten Barrieren aus, würde es sich um eine klassische technische Reaktion handeln.

DAX® (Weekly)

Pullback oder mehr?

Den Kursverlauf des Stoxx Europe 600 halten wir unverändert für einen der Schlüsselcharts schlechthin. Zwar hilft auch hier der freundliche Jahresstart, doch die Gefahr, dass die im letzten Jahr ausgeprägte Schulter-Kopf-Schulter-Formation gleichzeitig Teil einer größeren Toppbildung ist, besteht weiterhin. So bilden die Hochpunkte vom Januar 2018 (404 Punkte) und der bisherige Rekordstand vom April 2015 (415 Punkte) möglicherweise ein klassisches Doppeltopp. Ohnehin springt die Bestätigung des "ultimativen Deckels" in Form der horizontalen Barrieren bei gut 400 Punkten sofort ins Auge. Während der letzten 20 Jahre hat die Marktteilnehmer, in schöner Regelmäßigkeit, in diesem Dunstkreis der Mut verlassen. In diesem Umfeld testen die europäischen Standardwerte gerade ein weiteres Schlüsselniveau. Gemeint ist die Kombination aus der 38-Monats-Linie (akt. bei 366 Punkten), einem Fibonacci-Cluster aus zwei unterschiedlichen Retracements (366/367 Punkte) sowie der Nackenzone der o. g. Schulter-Kopf-Schulter-Umkehr. Bisher kann die Erholung seit dem Jahreswechsel also als lehrbuchmäßiger Pullback interpretiert werden. Dreht der Index hier nach unten, erfährt das skeptische Szenario eine Bestätigung. Andererseits würde eine Rückeroberung der angeführten Hürden den größten Druck vom Stoxx Europe 600 nehmen.

Stoxx Europe 600 (Monthly)

Neues Allzeithoch

Mit 96,47 USD gelang der Procter & Gamble-Aktie der höchste jemals erzielte Monatsschlusskurs. Gleichzeitig ließ das Papier damit die Hochpunkte vom Dezember 2014 und September 2017 bei 93,89/94,67 USD hinter sich. Der Ausbruch auf der Oberseite wird dabei nicht nur durch die trendfolgenden Indikatoren MACD und Aroon bestätigt, sondern auch durch das im Januar ausgeprägte „bullish engulfing“. Aber auch ohne dieses konstruktive Candlestickmuster sorgt der Spurt auf ein neues Rekordhoch für eines der besten Signale der technischen Analyse. Im konkreten Fall kann die Entwicklung der letzten Jahre zudem als aufsteigendes Dreieck interpretiert werden (siehe Chart). Rein rechnerisch eröffnet das beschriebene Trendbestätigungsmuster ein langfristiges Anschlusspotential von rund 30 USD. Auf dem Weg zum Ausschöpfen dieses Kurspotentials definiert die Parallele zum Aufwärtstrend seit August 2011 (akt. bei knapp 106 USD) ein wichtiges Etappenziel. Um das Risiko eines Fehlausbruchs nach Norden gar nicht erst aufkommen zu lassen, gilt es ein Rebreak des Hochs vom Dezember 2014 bei 93,89 USD zukünftig zu verhindern. Ein Stopp auf dieser Basis gewährleistet gleichzeitig ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.

Procter & Gamble Co. (Monthly)

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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