Analyse
22:11 Uhr, 01.02.2020

DAX - Diese Corona ist bislang eine Bären-Kranz - Ausblick auf kommende Woche

Am Donnerstagabend offenbarte sich der Index eigentlich noch eher mit Ambitionen. Wohl und wehe waren an 13.119 auszumachen - die brachen dann am Freitag!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.981,97 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.981,97 Pkt (XETRA)

DAX - Kursstand bei Erstellung der Analyse = 12.981,97

Rückblick auf die letzte Analyse vom 30. Januar 2020, dort hieß es: Oberhalb 13.119 war eine bullische Präferenz gerechtfertigt, unten gab es erst wieder was zu holen, wenn 13.119 brechen würden. Dann lauteten die Kursziele je ca. 13.070, 13.030, 12.990/900/810.

Was ist seither geschehen?: Der Index startete leidlich fest in den Handel und schaffte sogar ein Aufwärts-Gap, was völlig ausblieb waren die notwendigen Anschlusskäufe, somit gelang es nicht einmal, eines der Vortages-Hochs zu überwinden. Es kam zum direkten GapClose und Fortsetzung der Abwärts-Spirale, die sich nach Bruch durch 13.119 noch einmal drastisch beschleunigte. Die Kurse erreichten die ersten drei aus dem Bruch von 13.119 resultierenden Abwärts-Kursziele noch auf Xetra, nachbörslich wurde sogar auch noch das Kursziel bei 12.900 erreicht.

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Charttechnisch ableitbare Aussagen:

Gesamtbild: Rund drei Monate ist es her, seit ich im November erstmals das mögliche Ausbilden eines großen Trichters (Trompete, Broadening Wedge je nach Belieben) im Dax für die kommenden Wochen/Monate befürchtet und benannt hatte. Inzwischen hat es immer mehr Gestalt angenommen und schlimmer noch, die Formation muss noch immer weder fertig sein und im Zweifel nicht einmal existieren - wobei ich den Nachsatz eher verneinen würde. Dies bedeutet, das nächste belastbare Tief muss noch nicht das finale Tief sein und ein nächstes ATH steht ebenfalls unter Verdacht in der Folge wieder sehr stark abverkauft werden zu können, im Zweifel bis unter das zuvor gestellte letzte belastbare Tief. Diese Entscheidungen fallen gewiss nicht am nächsten Handelstag und zwischen ca. 12.875/13.400 hängt der Index nun ohnehin in einer charttechnischen Warteschleife fest.

Charttechnisch ableitbare mögliche Handelsverläufe und Erkenntnisse für den o. g. Handelstag:

  • Börse ist zwar kein Wunschkonzert, dennoch wäre es dem Index zu wünschen. auf Xetra die nachbörslichen Tiefs vom Freitag noch in etwa nachzubilden bzw. zumindest ca. 12.886 zu erreichen. Unterhalb ca. 13.200 schwebt der Index ohnehin in ständiger Gefahr, noch weitere Xetra-Tiefs zu "brauchen".
  • Erholungen -direkter Art oder nach neuen Lows- ist also zunächst noch nicht voll zu trauen. Insbesondere wenn diese sich schwer damit tun 13.050/100 zu überwinden. Ab dem Überwinden von ca. 13.090 darf man die Skepsis etwas herunterfahren, solange es in der Folge nicht wieder deutlicher unter 13.060 zurück fällt.
  • Ab ca. 13.100 sind etwa 13.130/165 möglich - ebenso etwas Probleme damit, dort oben weiter zu kommen.
  • Ab ca. 13.192 darf es bis 13.230/270 steigen. Am Montag vorab an mehr als diesen Bereich zu denken, wirkt etwas arg vermessen.
  • Die Zone 12.850/875/900 (egal ob direkt oder erst nach Erholungsversuchen, die scheitern) ist insbesondere am Vormittag ein probater Bereich, um von dort stärkere Erholungen starten zu können.
  • Downgaps oder pauschal Kurse, die deutlicher unter 12.850 gestellt werden, bergen die Gefahr, nach Bruch durch 12.817 bis an 12.780/725 oder gar 12.680 durchgereicht zu werden. Selbst das schnelle Erreichen von dann 12.600 (alles in Form eines Mini-Crashs) wäre ein Thema. Für 12.600/650 gilt in etwa dasselbe wie für die Zone 12.850/900.
  • Um ein extremes worst case Kursziel und ungefähres Zeitfenster für Risiken nach unten zu benennen kommen wohl ca. 12.175/300 und die dritte Februar-Woche in Betracht und bis dahin ist auch der laufende Dax-Aufwärtstrend intakt.
  • Zusatz-Infos liefert evtl. der VDAX-NEW Volatilitätsindex (17,59 Pkt 4,32 %) , sobald er die Zone 20,50/22,00 erreichen sollte.

Persönliches Fazit - Pips Daxmussens Strategie für den o. g. Handelstag:

- Pips findet den FP ausführlich genug und würde strategisch eng an und in den dort benannten Bereichen agieren.

Mögliche Interessenkonflikte: Der DAX-Index und der DAX-Future sind meine am häufigsten kommentierten und analysierten Assets. Aus diesem Grunde (und um mir eine möglichst hohe analytische Neutralität bewahren zu können) handele ich den Index nur noch sehr selten und nur temporär aktiv und bin generell bei Erstellung einer DAX- Analyse nicht im besprochenen Index investiert. Es besteht aber durchaus die Möglichkeit, dass ich im Handelsverlauf (basierend auf der hier vorliegenden Analyse) temporär im Index investiert sein werde.

Michael Borgmann - Journalist und Technischer Analyst bei der BoerseGo AG

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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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