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13:01 Uhr, 18.12.2014

DAX: "Die Weichen für eine Weihnachtsrally sind gestellt"

Ist heute dank Fed und ifo-Index der Startschuss für die erhoffte Jahresendrallye gefallen und bringen sich die Anleger bereits in Stellung? Bislang stehen die Sterne günstig, der Dax kann seine anfänglichen Gewinne von 2 % bis zum Mittag halten. Doch die bekannten Belastungsfaktoren bleiben im Markt.

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Der deutsche Leitindex lag zuletzt mit 1,94 Prozent höher bei 9.723 Punkten. Die Aussicht auf eine weiterhin lockere Geldpolitik in den USA, ein überraschend starker ifo-Geschäftsklimaindex – gute Argumente für die Anleger zuzugreifen. Allerdings bleiben auch belastende Faktoren im Markt. In Griechenland ist die erste Runde der Präsidentenwahl gescheitert. Mit Sorge wird weiterhin auch die schwierige Lage in Russland beobachtet.

Charttechnik

Zur Handelseröffnung notierte der Dax bereits um einiges im Plus, konnte seine Gewinne nach dem massiven Aufwärts-Gap aber nur verhalten ausbauen. Kurzfristig einen Rücksetzer in Gap-Oberkante bei 9.671 Punkten einzuplanen, kann nicht schaden. Insgesamt wird der Dax heute aber bullish gesehen und wir könnten trotz zwischenzeitlicher Konsolidierungsphasen einen Schlusskurs oberhalb von 9.711 Punkten anvisieren.

Thema des Tages

Die US-Notenbank hat auf ihrer gestrigen Sitzung die Zielgröße für ihren Leitzins bei 0 – 0,25 Prozent belassen. In dem Begleittext zum Zinsentscheid wurde die Formulierung, die Zinssätze noch eine „beträchtliche Zeit“ niedrig zu lassen, gestrichen und durch die Formulierung ersetzt, dass die Notenbank mit dem Start der Normalisierung der Geldpolitik „geduldig“ sein könne. Fed-Chefin Yellen sagte, das neue Wording solle dahingehend interpretiert werden, dass es unwahrscheinlich sei, den Normalisierungsprozess auf einer der nächsten Zinssitzungen zu beginnen.

Die nächsten beiden Zinssitzungen der Fed finden im Januar und März 2015 statt. Eine erste Zinserhöhung nach der Finanzkrise wäre demnach frühestens für die Sitzung Ende April zu erwarten. Yellen betonte aber, dass „der Zeitpunkt für eine erste Zinsanhebung und das Tempo der Zinsschritte unverändert von den wirtschaftlichen Bedingungen abhängt“. Für Ende 2015 erwarten die FOMC-Mitglieder einen Leitzins von 1,125 %, wie aus neuen Prognosen hervorgeht. Bisher hat dieser Wert bei 1,375 % gelegen.

Aktien im Blick

Goldman Sachs empfiehlt Adidas zum Verkauf. Die zunehmenden Probleme in Russland gepaart mit dem schwachen US-Geschäft dürften die Ergebnisse 2015 belasten. Die Adidas-Aktie gab zunächst ab, drehte mittlerweile im Markttrend aber ins Plus (akt. +0,87 %).

Ein Bericht über einen möglichen Postbank-Verkauf schiebt die Aktien der Deutschen Bank um 3,26 % an.

United Internet prüft laut dem „Manager-Magazin“ den Kauf des Netzes von QSC. Die Aktien der Kölner springen um 16,62 % nach oben.

Konjunktur

Der gesunkene Ölpreis sorgt für steigenden Optimismus in der deutschen Wirtschaft. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Dezember besser ausgefallen als erwartet. So stieg das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer um 0,8 auf 105,5 Zähler. Der Index der Konjunkturerwartungen für die nächsten sechs Monate überraschte mit 101,1 Punkten, nach 99,8 im Vormonat. Dagegen verharrte der Lageindex nach seinem Anstieg im Vormonat bei 110,0 Punkten.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft hat seine Wachstumsprognosen für Deutschland für 2014 und 2015 von jeweils +1,25 % auf +1,5 % und +1,7 % angehoben.

Währungen

Nachdem EUR/USD bereits am Mittwoch deutlich nachgegeben hat fällt das Währungspaar heute Vormittag trotz guter deutscher Konjunkturdaten weiter zurück und notierte bislang im Tief bei 1,2270. GBP/USD erholt sich hingegen nach starken britischen Einzelhandelsumsätzen von seinem gestrigen Tief bei 1,5542 bis bislang 1,5660.

USD/CHF knüpft an seine Vortagsgewinne an und erreichte bei 0,9848 ein Zweijahreshoch, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) als Reaktion auf die anhaltende Frankenstärke negative Zinsen eingeführt hat. So liegt der Zins auf Sichteinlagen am 10 Mio. CHF nun bei minus 0,25 Prozent. Das Zielband für den Dreimonats-Libor wurde auf minus 0,75 Prozent bis plus 0,25 Prozent ausgeweitet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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