DAX® - Die ultimative Nagelprobe
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Die ultimative Nagelprobe
Der Oktober war ein äußerst erfolgreicher Börsenmonat. Beim DAX® schlagen sich die Kursavancen in vier weißen Wochenkerzen in Folge nieder. Die schnelle Rückeroberung der ehemaligen Jahrestiefs bei rund 12.400 Punkten hat sich somit als der erwartete Kurstreiber erwiesen. Inzwischen rücken die deutschen „blue chips“ bis in einen ganz wichtigen Widerstandsbereich vor: Gemeint ist die Kombination aus der 200-Wochen-Linie und dem im Januar etablierten Abwärtstrend (akt. bei 13.345/13.348 Punkten). Im Zusammenspiel mit verschiedenen alten Hoch- und Tiefpunkten bei rund 13.500 Punkten sowie dem Durchschnitt der letzten 38 Wochen (akt. bei 13.566 Punkten) entsteht hier sogar eine „große Schaltstelle von strategischer Tragweite“. Wie so oft lautet das Motto derzeit also: „make or break!“ Zum Abschluss noch ein bemerkenswertes Detail aus den USA: Während die großen Techwerte in den letzten Tagen unter die Räder kamen, steht beim Dow Jones® mit einem Plus von 14 % im Oktober die beste Monatsperformance seit 46 Jahren zu Buche. Sollten heute weitere Kursgewinne dazu kommen, wäre es sogar die beste Monatsentwicklung seit 1938! Per Saldo ein Indiz für einen gesunden Favoritenwechsel.
DAX® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Ein lehrbuchmäßiger Ausbruch
Einer unserer Lieblingsansätze verknüpft das Konzept der Relativen Stärke (Levy) mit charttechnischen Konsolidierungsformationen. Konkret wird in trendstarke Aktien investiert, nachdem diese eine Atempause durchlaufen haben. Während die Relative Stärke ein Engagement in Richtung des übergeordneten Trends gewährleistet, signalisiert die Auflösung des Korrekturmusters, dass besagter Trend wieder Fahrt aufnimmt. Ein Lehrbuchbeispiel für unseren Handelsansatz liefert derzeit die Amgen Aktie. Mit einem Mini-Aufwärtsgap (254,70/254,90 USD) ist der Biotechtitel über den Korrekturtrend der letzten gut zwei Jahre (akt. bei 256,51 USD) gesprungen. Parallel wird der beschriebene Ausbruch durch das jüngste Einstiegssignal seitens des MACD untermauert. Als zusätzliches Argument können Anlegerinnen und Anleger auf der Habenseite verbuchen, dass der Titel in Schlagdistanz zum bisherigen Allzeithoch bei 276,69 USD) notiert. Dieses Level steckt nun das nächste Anlaufziel ab. Perspektivisch winkt sogar ein Vorstoß in „uncharted territory“. Eine enge Absicherung auf Basis des Augusthochs (254,16 USD) gewährleistet gleichzeitig ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.
Amgen (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Amgen
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Der ultimative Taktgeber
Wie ein Phoenix aus der Asche konnte sich die Shell-Aktie seit dem zyklischen Tief vom Oktober 2020 bei 9,86 EUR erholen. Die dynamische Rally seither brachte eine Rückeroberung der 200-Monats-Linie (akt. bei 24,07 EUR) und stellt nun eine ganz entscheidende Chartmarke zur Disposition. Gemeint ist der langfristige Abwärtstrend seit Beginn des Jahrtausends (akt. bei 27,91 EUR; siehe Chart). Derart lange und damit bedeutende Trends sollten Anlegerinnen und Anleger stets im Blick haben. Unabhängig von dieser generellen Vorgehensweise würde im konkreten Fall ein erfolgreicher Ausbruch für ein bemerkenswertes prozyklisches Investmentkaufsignal sorgen. Letzteres gilt umso mehr, da im Erfolgsfall die Kursentwicklung der letzten gut zweieinhalb Jahre darüber hinaus als sog. „V-Muster“ interpretiert werden kann. Gelingt der Befreiungsschlag, definiert das 2018er-Hoch bei 31,38 EUR ein erstes Anlaufziel, ehe im Anschluss das Allzeithoch aus dem Jahr 2000 bei 37,95 EUR sogar wieder in den Fokus rückt. Auf einen erfolgreichen Befreiungsschlag lassen z. B. der MACD und die Relative Stärke nach Levy hoffen, die jeweils einen intakten Haussetrend signalisieren. Als strategische Absicherung ist indes die o. g. langfristige Glättung prädestiniert.
Shell plc (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Shell plc
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer