DAX: Die Ruhe nach dem Sturm? Anleger lassen es gemächlich angehen
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Erwähnte Instrumente
DAX
Nach langer Beschäftigung mit dem Thema Griechenland dürfte sich der Blick an der Börse heute zur Abwechslung mal wieder auf Konjunkturdaten richten. Am Nachmittag könnten die US-Arbeitsmarktdaten Schwung in den Handel bringen. Die Anleger versprechen sich von den Jobdaten wichtige Hinweise über den weiteren geldpolitischen Fahrplan der Federal Reserve. Bereits am Mittwoch war der vom privaten Dienstleister ADP erstellte Arbeitsmarktbericht besser als erwartet ausgefallen. Der Dax tritt am Mittag auf der Stelle bei 11.183 Punkten. Die Anleger lassen es heute ruhig angehen. Die Tagesschwankung war mit rund 90 Punkten die geringste seit Mitte Mai.
Thema des Tages
Eurogruppen-Chef Dijsselbloem hat die Griechen dazu aufgerufen, den Reformvorschlägen der Gläubiger zuzustimmen. Ein „Nein“ werde die Verhandlungsposition des Landes nicht stärken und werde sowohl Griechenland als auch Europa in eine schwierige Lage bringen, sagte Dijsselbloem. Er zeigte sich überzeugt, dass die meisten Griechen den Euro beibehalten wollten. Das Referendum werde zeigen, ob sie auch bereit seien, die dafür nötigen Sparmaßnahmen zu akzeptieren.
IWF-Chefin Christine Lagarde hat Athen in der Schuldenkrise derweil unreifes Verhalten vorgeworfen. „Angesichts des Maßes an Unsicherheit, Verwirrungen und ständiger Bewegung, denke ich, dass ein bisschen mehr Erwachsensein erforderlich ist“, so Lagarde gegenüber CNN.
Nach Einschätzung der US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) dürften im Falle eines möglichen Austritts Griechenlands aus der Eurozone die Folgen im Wesentlichen auf Griechenland beschränkt bleiben. „Ein Grexit hätte keine unmittelbaren negative Auswirkungen auf die Kreditbewertung der anderen Länder der Eurozone“, heißt es in einem aktuellen Bericht. S&P begründete dies mit Maßnahmen der Europäischen Zentralbank und der nationalen Regierungen, um eine Ansteckungsgefahr der Krise auf andere Euroländer einzudämmen.
Aktien im Blick
Die umstrittene Strafabgabe für alte Kohle-Kraftwerke von Wirtschaftsminister Gabriel (SPD) ist ad acta gelegt. Die Aktie von RWE profitiert (+5,66 %):
Die Deutsche Börse ist Nutznießer der Nervosität an den Finanzmärkten. Die Aktien des Börsenbetreibers zählten angesichts guter Handelszahlen der dazugehörigen Terminbörse Eurex heute zu den Lieblingen der Anleger und legen um 1,60 % zu.
K+S pokert: den üblichen Marktmechanismen folgend hat das Management des DAX-Konzerns laut Kreisen die erste Offerte von Potash als zu niedrig abgelehnt. Die Aktie gibt aktuell 0,62 % ab.
Konjunktur
Griechenland: Knappes Rennen bei Referendum am 5. Juli erwartet. 47,1 % der Befragten dürften mit "Ja" stimmen, während 43,2% mit "Nein" votieren dürften. Dies ergab eine Umfrage der konservativen Zeitung "Eleftheros Typos“. Im Falle eines „Ja“-Ergebnisses bei der Volksbefragung hat Griechenlands Finanzminister Varoufakis angekündig, werde er zurücktreten.
Die Preise auf Erzeugerebene im Euroraum stagnieren im Mai zum Vormonat. Experten hatten einen leichten Rückgang erwartet.
Währungen
EUR/USD notiert bei zuletzt 1,1079 und damit in der Nähe des Tageshochs von 1,1088. Der Markt wartet gespannt auf die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Juni um 14.30 Uhr.
Gegenüber dem britischen Pfund und dem japanischen Yen präsentiert sich der Euro freundlich. EUR/GBP stieg im Hoch bisher bis auf 0,7108 und notierte zuletzt bei 0,7096. EUR/JPY konnte bis auf 136,9450 ansteigen und notiert zuletzt bei 136,7465.
Die schwedische Notenbank hat ihre Geldpolitik weiter gelockert. Der Leitzins wurde um 0,1 Prozentpunkte auf minus 0,35 Prozent gesenkt. Außerdem wurden zusätzliche Anleihenkäufe im Volumen von 45 Mrd. Kronen beschlossen. EUR/SEK legt deutlich zu und erreichte im Hoch bisher 9,3688. Aktuell steht das Währungspaar bei 9,3364.
Rohstoffe
Nach den Kursverlusten am Vortag stabilisieren sich die Ölpreise am Donnerstag. Ein Barrel Brent kostete im Mittagshandel 62,33 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI kletterte um 12 Cent auf 57,08 Dollar. Die Rohöllagerbestände in den USA waren in der vergangenen Woche nach acht Rückgängen in Folge überraschend gestiegen. Dies hatte die Ölpreise am Mittwoch deutlich belastet.
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