Kommentar
08:30 Uhr, 09.05.2019

DAX® - Die Risiken liegen auf der Unterseite

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Risiken liegen auf der Unterseite

Der gestrige Handelstag war von einer leichten Erholung geprägt. Dabei verblieb der DAX® allerdings innerhalb der Handelsspanne vom Vortag, so dass ein sog. „inside day“ entsteht. Die beiden wesentlichen Belastungsfaktoren in Form der zu Wochenbeginn gerissenen Abwärtskurslücke (obere Gapkante bei 12.344 Punkten) sowie in Form des Rückfalls unter die beiden zuletzt mehrfach beschriebenen Trendlinien (akt. bei 12.249/12.325 Punkten) bestehen unverändert. Per Saldo bleiben wir für die deutschen Standardwerte solange skeptisch, wie das o. g. Gap nicht geschlossen werden kann. Zu unserer Zurückhaltung trägt auch der Faktor „Saisonalität“ sowie das jüngste MACD-Ausstiegssignal bei. Auf der Unterseite stechen die letzten beiden Tagestiefs hervor, die nur wenige Punkte voneinander trennen (12.064 vs. 12.057 Punkte). Ein Unterschreiten dieser Marken würde nicht nur den eingangs beschriebenen Innenstab nach unten auflösen, sondern auch sofort den Rückzugsbereich aus der 50-Tages-Linie (akt. bei 11.822 Punkten) und dem Aufwärtstrend seit Ende 2018 (akt. bei 11.820 Punkten) ins Blickfeld rücken. Die recht optimistische Börsenstimmung – gemessen an der Sentimenterhebung der AAII – ist ebenfalls eher ein Kontraindikator.

DAX® (Daily)

Allzeithoch im Blick

An dieser Stelle betonen wir regelmäßig den Nutzen der Analyse langfristiger Charts und hoher Zeitebenen. Ein nahezu lehrbuchmäßiges Beispiel für unsere Herangehensweise liefert derzeit der Quartalschart des Euro-BUND-Future. Über viele Quartale hinweg gab es hier zuletzt wenig Bewegung, ehe es im vergangenen Jahr in jeder 3-Monats-Periode zu einer Belastungsprobe der Haltezone aus einer internen Trendlinie (akt. bei 160,71) und dem gleitenden Durchschnitt der letzten 20 Quartale (=fünf Jahre; akt. bei 160,64) kam. Das „bullish engulfing“ vom Schlussquartal 2018 legte dann den Grundstein für einen Ausbruch auf der Oberseite, welcher nun erfolgt ist. Damit wurden nicht nur die angeführten Unterstützungen bestätigt, sondern auch die beschriebene Schiebezone nach oben aufgelöst. Da die gesamte Kursentwicklung seit dem Rekordhoch von 2016 bei 168,86 zudem als klassische Flagge interpretiert werden kann, liegt ein zweites, abgeschlossenes Konsolidierungsmuster vor. Durch die charttechnische Brille betrachtet deutet somit im weiteren Jahresverlauf vieles auf ein neues Allzeithoch jenseits der Marke von 168,86 hin.

Euro-BUND-Future (Kontrakt Jun 19) (Quarterly)

Der Blick geht südwärts

Die Erholung der letzten Monate lief bei der Infineon-Aktie exakt im Bereich der massiven Widerstandszone zwischen gut 20 EUR und knapp 22 EUR aus. Damit wurde das zuvor ausgeprägte Doppeltop bestätigt und die jüngste Kursentwicklung birgt die Gefahr der Ausprägung einer „bearishen Flagge“ (siehe Chart). Nach zwei Innenstäben musste das Papier zu Wochenbeginn eine Abwärtskurslücke bei 20,74/20,66 EUR hinnehmen. Besonders das letzte Phänomen dokumentiert den Druck, welcher derzeit auf dem Chiptitel lastet. Deshalb definieren wir ein Abgleiten unter die 200-Tages-Linie (akt. bei 19,44 EUR) als Signalgeber für eine Ausdehnung des jüngsten Korrekturimpulses. Im Fall einer negativen Weichenstellung bildet die Kombination aus der 200-Wochen-Linie und der unteren Flaggenbegrenzung (akt. bei 17,50 EUR bzw. 17,48 EUR) den nächsten wichtigen Auffangbereich. Bei einem Bruch dieser Bastion wäre die diskutierte Bärenflagge tatsächlich aufgelöst, was dann nochmals zusätzlichen Verkaufsdruck nach sich ziehen sollte. Als Absicherung für neue Shortpositionen bietet sich die obere Gapkante der o. g. Kurslücke (20,74 EUR) an.

Infineon Technologies (Weekly)

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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