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Kommentar
08:40 Uhr, 06.11.2023

DAX®- Die Kurve bekommen?

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Die Kurve bekommen?

Nach schwierigen Wochen und Monaten sendete der DAX® in der abgelaufenen Woche ein echtes Lebenszeichen. Auf Basis der Parallelen der Trendlinie (akt. bei 14.761 Punkten), welche diverse Hochs seit 2019 verbindet, hat das Aktienbarometer zuletzt nach oben gedreht. Die Relevanz dieser Rückzugslinie wird durch das 38,2%-Retracement der gesamten Erholungsbewegung seit Herbst 2022 (14.747 Punkte) sowie durch das Märztief (14.458 Punkte) unterstrichen. Dank dieser Reaktion konnte der DAX® die Widerstandszone bei 14.800/15.000 Punkten zurückerobern. Aus Sicht der Candlestickanalyse wird der jüngste „Dreh“ der deutschen Standardwerte durch einen sog. „morning star“ begleitet. Die nächste wichtige Anlaufzone ergibt sich nun durch die horizontalen Barrieren bei 15.500/15.600 Punkten. In dieses Widerstandsband fällt auch die 38-Wochen-Linie (akt. bei 15.674 Punkten). Die Rückeroberung dieser Barrieren wäre charttechnisch nochmals ein ganz anderes Ausrufezeichen. Als strategisches Risikolevel bietet sich die eingangs beschriebene Schlüsselunterstützung an. Vorher bildet die jüngste Aufwärtskurslücke im Tagesbereich (14.950 zu 15.028 Punkte) bereits eine markante Unterstützung.

DAX® (Weekly)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Idealtypischer „morning star”

Nach sechs negativen Wochenkerzen in Folge kam es in der abgelaufenen Woche zu einer dynamischen Gegenbewegung beim Euro Stoxx 50®. Aus Sicht der Candlestickanalyse entsteht dadurch ein lehrbuchmäßiger „morning star“ (siehe Chart). Ob nach diesem Kerzenmuster tatsächlich die Sonne aufgeht, liegt charttechnisch vor allem an einer Rückeroberung der alten Tiefpunkte vom Juni, Juli und August bei 4.175/4.198/4.211 Punkten. Ein solcher Befreiungsschlag hätte noch eine weitere Konsequenz: Dann wäre auch der seit Anfang August bestehende Korrekturtrend (akt. bei 4.160 Punkten) endgültig Geschichte. Im Erfolgsfall steckt die 38-Wochen-Linie (akt. bei 4.271 Punkten) ein erstes Etappenziel ab. Perspektivisch über den Tellerrand hinausgeblickt, halten wir aber sogar ein Wiedersehen mit den Hochs bei 4.400 Punkten für realistisch. Der diskutierte Befreiungsschlag würde aber noch eine zusätzliche Dimension besitzen: So kann die Kursentwicklung der letzten Monate im Erfolgsfall zudem als „bullisher Keil“ interpretiert werden. Rein rechnerisch hält dieses Kursmuster ein Anschlusspotential von rund 200 Punkten bereit.

EURO STOXX 50® (Weekly)

Chart EURO STOXX 50®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart EURO STOXX 50®

Chart EURO STOXX 50®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Sprungbrett genutzt!

Seit über einem Jahr und dem damaligen Rekordstand von 77,66 USD befindet sich die Xcel Energy-Aktie im Konsolidierungsmodus. Die große Frage ist, ob dieser inzwischen ein Ende gefunden hat. Charttechnisch gibt es für letzteres gute Gründe. Doch der Reihe nach: In den letzten Wochen hat der Titel immer wieder die Kernhaltezone aus den verschiedenen Tiefpunkten zwischen 57,23 USD und 54,46 USD sowie zwei unterschiedlichen Fibonacci-Retracements (58,45/57,86 USD) einer Belastungsprobe unterzogen. Letztlich konnte diese Bastion verteidigt werden, was ein nahezu idealtypischer „Hammer“ von Anfang Oktober untermauert. In die gleiche Kerbe schlagen diverse Indikatoren. Hervorheben möchten wir das jüngste MACD-Kaufsignal, zu dem es zuletzt auf historisch niedrigem Niveau kam. Gleichzeitig „arbeitet“ die Relative Stärke nach Levy an einer erfolgreichen Bodenbildung. Letztere liegt inzwischen auch im eigentlichen Chartverlauf vor. Dank der aktuellen Steilvorlage dürfte der Titel in einem ersten Schritt Kurs auf die 200-Wochen-Linie (akt. bei 66,93 USD) nehmen. Um die Trendwende nicht zu gefährden, gilt es dagegen, nicht mehr in den alten Abwärtstrend seit April (akt. bei 59,61 USD) zurückzufallen.

Xcel Energy (Weekly)

Chart Xcel Energy

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Xcel Energy

Chart Xcel Energy

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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