DAX® - Die großen Leitplanken
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Die großen Leitplanken
Mit diesem Wochenabschluss hätten am Freitagmorgen wohl nur die wenigsten Marktteilnehmer gerechnet. Schließlich hat der DAX® das „bearish engulfing“ vom Vortag mit einem „bullish engulfing“ eindrucksvoll gekontert. Damit hat das Aktienbarometer nicht nur die vielfach diskutierte Bastion bei rund 11.000 Punkten bestätigt, sondern auch die abgelaufene Woche nahezu auf Wochenhoch beendet. Gemessen am Schlusskurs der Vorwoche von 10.907 Punkten muss diese Entwicklung zweifelsohne als Erfolg bezeichnet werden. Dennoch treten die deutschen Standardwerte seit vier Wochen unter dem Strich auf der Stelle. Übergeordnet bleibt es deshalb bei den altbekannten Leitplanken. Auf der Oberseite ist ein Sprung über die Schlüsselwiderstände aus der 200-Wochen-Linie (akt. bei 11.470 Punkten), dem seit Juni 2018 bestehenden Baissetrend (akt. bei 11.654 Punkten) und der Nackenzone der im letzten Jahr vervollständigten S-K-S-Formation bei gut 11.700 Punkten nötig, um einen wirklichen Befreiungsschlag zu landen. Andererseits gilt es, die horizontalen Unterstützungen, die beiden Fibonacci-Retracements (jeweils bei rund 11.000 Punkten), den kurzfristigen Erholungstrend seit Ende Dezember sowie die 38-Tages-Linie (akt. bei 10.989 bzw. 10.972 Punkten) nicht mehr zu unterschreiten.
DAX® (Weekly)Neues Mehrjahreshoch
Basiswerte, die neue Verlaufshochs erreichen, besitzen aktuell auf dem deutschen Kurszettel eher Seltenheitscharakter. Ein Beispiel aus dieser Kategorie stellt die Qiagen-Aktie dar, welche mit 34,17 EUR in der letzten Woche sogar den höchsten Stand seit 2001 verbuchen konnte. Damit wurde der zugrunde liegende Haussetrend nochmals bestätigt. Als weitere Antriebsfedern fungieren die Auflösung einer „bullishen“ Flagge im Januar sowie der jüngst erfolgte Ausbruch aus der Schiebezone zwischen 29 EUR auf der Unter- und 33 EUR auf der Oberseite. Die beschriebenen positiven Weichenstellungen werden dabei durch den trendfolgenden MACD bestätigt, der zuletzt seine Signallinie von unten nach oben durchschnitten hat. Aus der Höhe der o. g. Tradingrange ergibt sich ein kalkulatorisches Anschlusspotential von rund 4 EUR. Auf dem Weg zum Ausschöpfen dieses Kurspotentials definiert die 161,8 %-Fibonacci-Projektion des Korrekturimpulses von Juni 2017 bis April 2018 (35,41 EUR) ein wichtiges Etappenziel. Als Stopp auf der Unterseite können technisch motivierte Investoren die o. g. Ausbruchsmarken bei rund 33 EUR heranziehen.
Qiagen (Weekly)Auf dem Weg der Besserung
Das im Sommer vergangenen Jahres komplettierte Doppeltopp hat seine Wirkung auf die Kion-Aktie nicht verfehlt. Nun bietet sich den Bullen allerdings die Option auf Ausprägung des spiegelbildlichen Kursmusters als untere Umkehr. So definieren die beiden Tiefs vom Oktober bzw. Dezember 2018 bei 41 EUR einen potentiellen Doppelboden (siehe Chart). Der Bruch des Abwärtstrends seit April 2018 (akt. bei 50,09 EUR) unterstreicht dabei die Ambitionen der Optimisten. Analog interpretieren wir die aktuelle Indikatorenkonstellation. Schließlich sind die Trendfolger MACD und Relative Stärke (Levy) nicht nur „long“ positioniert, sondern haben auch wichtige Baissetrendlinien zu den Akten gelegt. Was aus charttechnischer Sicht jetzt noch fehlt, ist ein Sprung über den Kreuzwiderstand aus der 38-Wochen-Linie (akt. bei 54,21 EUR) und dem Hoch von Anfang November bei 55,22 EUR. Ein Sprung über die angeführten Hürden würde die Bodenbildung abschließen und ein rechnerisches Anschlusspotential von knapp 14 EUR freisetzen. Im Ausbruchsfall bietet sich die jüngste Aufwärtskurslücke auf Tagesbasis (51,36 EUR zu 50,34 EUR) als Absicherung an.
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Autor: Jörg Scherer