DAX® - Die großen Leitplanken
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Erwähnte Instrumente
Die großen Leitplanken
Drei Tage lang hat die 50-Tages-Linie (akt. bei 12.793 Punkten) die jüngste Erholung der deutschen Standardwerte ausgebremst. Zum Wochenschluss am vergangenen Freitag kam es sogar zu einer Belastungsprobe der Marke von 12.600 Punkten. Damit wackelte die zuletzt diskutierte Bodenbildung – die untere Umkehr fiel aber nicht. Im längerfristigen Wochenchart steht aufgrund dieser Entwicklung zwar eine Wochenkerze mit nennenswertem Docht zu Buche. Doch auf der Habenseite können Anlegerinnen und Anleger die Rückeroberung der alten Jahrestiefs vom Juli und März bei 12.391/12.439 Punkten verbuchen, zumal dieses Schlüssellevel im Tagesbereich mit einem Aufwärtsgap (12.379/12.396 Punkte) übersprungen wurde. In der Konsequenz dient die beschriebene Bastion in Zukunft als strategische Absicherung. Auf der Oberseite müssen wir dagegen das Widerstandsbündel bei rund 13.500 Punkten hervorheben. In diesem Bereich fallen die Durchschnitte der letzten 200 bzw. 38 Wochen (akt. bei 13.331/13.615 Punkten) mit verschiedenen alten Hoch- und Tiefpunkten sowie dem seit Jahresbeginn bestehenden Abwärtstrend (akt. bei 13.409 Punkten) zusammen. Für einen echten „game changer“ müsste das Aktienbarometer diese Hürden überspringen.
DAX® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
S-K-S: Kursziel abgearbeitet
In den letzten Wochen gewann der Zinsanstieg bei der 30-jährigen Rendite USA nochmals deutlich an Dynamik. Der Spurt über die horizontalen Hürden bei 3,21 %/3,26 % erwies sich dabei als der erwartete Katalysator. Inzwischen hat das Zinsbarometer sogar das Kursziel aus dem strategischen Kurstreiber in Form der inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation der letzten Jahre von 4,30 % abgearbeitet (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 22. September). Das neue Verlaufshoch (4,38 %) – gleichbedeutend mit dem höchsten Stand seit 2011 – signalisiert weiterhin einen intakten Aufwärtstrend. In dessen Verlauf markiert das Hoch vom Februar 2011 bei 4,79 % das nächste Anlaufziel. In diesem Dunstkreis hat die 30-jährige Rendite zuvor bereits in den Jahren 2008, 2009 und 2010 wichtige Hochpunkte ausgeprägt. Danach definiert das Hoch vom Juni 2007 bei 5,44 % einen weiteren Widerstand. Der aktuelle Kursverlauf liefert Anlegerinnen und Anleger aber auch unter Risikogesichtspunkten eine wichtige Orientierungshilfe. Schließlich würde ein Rebreak der 2013er-Hochs bei 4,00 %/3,94 % zumindest eine Pause in laufenden Zinsanstiegsszenario implizieren.
30-jährige Rendite USA (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart 30-jährige Rendite USA
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Akute Topbildungsgefahr
Seit zwei Jahren pendelte die Solaredge-Aktie seitwärts. Während das Papier bei rund 200 USD immer wieder Unterstützung fand, hat der Titel bei knapp 390 USD insgesamt drei Mal wichtige Hochpunkte ausgeprägt. Jüngst musste die Aktie nicht nur den Aufwärtstrend seit Anfang 2017 (akt. bei 231,69 USD) aufgeben, sondern auch ein neues Verlaufstief (190,15 USD) hinnehmen. Tiefere Tiefpunkte sind generell ein schwaches Signal, zumal damit auch das Fibonacci-Cluster aus zwei unterschiedlichen Retracements (211,07/200,53 USD) unterschritten wurde. Damit droht die eingangs beschriebene Schiebezone in eine Topbildung umzuschlagen (siehe Chart). Ein nachhaltiges Abgleiten unter den langfristigen Durchschnitt der letzten 200 Wochen (194,84 USD) würde dieser Einschätzung zusätzlichen Nachdruck verleihen. Das Tief vom September 2020 bei 178,32 USD definiert dann die nächste Unterstützung. Charttechnisch wesentlich bedeutender ist aber das Vor-Corona-Hoch bei 143,73 USD. Unter Risikogesichtspunkten gibt der aktuelle Chartverlauf ebenfalls eine wichtige Orientierungshilfe. Schließlich würde eine schnelle Rückeroberung des Maitiefs bei 207 USD die obere Umkehr negieren und damit das angeschlagene Chartbild wieder etwas stabilisieren.
SolarEdge Technologies (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart SolarEdge Technologies
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer