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20:54 Uhr, 05.04.2019

DAX - Der "Gentleman-Boxer" - Ausblick auf die kommende Woche

Für den heutigen Freitag befanden sich Bullen und Bären in einer "Patt-Situation" und standen sich seit fast zwei Wochen erstmalig als gleichwertige Gegner gegenüber. Wie so etwas dann aussieht, erinnerte ein wenig an einen Henry Maske-Kampf. Über die volle Distanz einfach nur abtasten war angesagt...

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.009,75 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.009,75 Pkt (XETRA)

DAX - Kursstand bei Erstellung der Analyse = 12.009,75

Rückblick auf den letzten Handelstag und die letzte Prognose:

Was gab es für charttechnische Optionen? Seit Donnerstag waren Bullen und Bären in eine "Patt-Situation" gelaufen und für heute als gleichwertige Gegner bezeichnet worden. Zudem war der Index zwar stark überkauft, weiterhin galt aber zunächst, dass vor stärkeren Abgaben zunächst einmal der EMA10 im Stunden-Chart verflachen muss und der Kurs in der Folge dort drunter gehen und schließen muss.

Was geschah tatsächlich? Der Index handelte komatös mit Flach-Atmung und tanzte von morgens bis zur US-Eröffnung auf dem Stunden-EMA10 herum, bevor dieser zu sehr verflachen konnte, zog er dann mit den Amis moderat nach oben.

Ausblick und charttechnische Optionen für den o. g. Handelstag:

  • Einleitung: Der Index baute nun die siebte grüne (wahlweise weiße) Tages-Kerze in Folge. Solche Sequenzen sind eher selten und seit Anfang 2015 war es erst die siebte Abfolge dieser Art, sofern ich mich nicht verzählt habe. Ungewöhnlich auch, dass solche Schübe im Frühjahr stattfinden, sonst gibt es das eher in den Herbst-Monaten bis Dezember/Januar eines Jahres. Wir leben also in ungewöhnlichen Zeiten.

    Kurzfristig relevante (charttechnische) Aussagen:

    *Das Tempo, welches der Index in den vergangenen zwei Wochen hingelegt hat, war brutal, dennoch ist es noch gar nicht solange her, dass wir das schon mal hatten nämlich in den beiden Wochen rund um den Jahreswechsel und damals gab es eine recht ähnliche Struktur und ein "Auslaufen" in Woche 3.
    *Nimmt man alle derzeit vorhandenen charttechnischen Informationen und bezieht auch Dinge wie "open interests" etc. mit ein, so kann man wohl folgende Kern-Aussagen treffen:

    1) Bis Ostern dürfte sich der Index wohl ca. im Sektor 11.650/12.300 bewegen (außer irgendwelches China/Brexit-Zeugs katapultiert oder würgt den Index in Extrem-Bereiche) . Untere Extrem-Bereiche wären bei ca. 11.150/11.100 und obere in den Sektoren 12.550/600 oder rund um ca. 12.700 zu finden.
    2) Der Index wird sich eher früher als später eine Auszeit nehmen müssen, es besteht die Option, dass der heutige Freitag schon mal ein Testlauf sein wird, wie das ablaufen könnte.... flach und ätzend nur dann nicht über einen sondern evtl. über etliche Tage hinweg.
    3) WO wären Abpraller gen Süden plausibel? Je ca. 12.100/12.150, 12.210 und auch der Bereich um bzw. knapp unter 12.300 würden sich dafür anbieten.
    4) Zeitlich lassen sich solche Abläufe kaum exakt vorab definieren, im Idealfall korrigieren wir aber ab ca. Di./Mi der kommenden Woche für ein paar Tage, um zum Beispiel rund um Gründonnerstag (Verfall, da freitags Feiertag ist!) bei ca. 12.250/300 zu stehen bzw. gestanden zu haben. Diese zeitliche Info ist eher ein "Wunsch" als aktuell halbwegs belastbar.

    Für den Wochenbeginn (Mo./Di.) gilt: Kleinere Korrekturen dürfen direkt einsetzen, in der Summe müssten aber kommende Woche eigentlich noch Hochs "fehlen" (in Frage kämen hier je ca. 12.050/075/110 aber wohl kurzfristig maximal ca. 12.150/185). Geht es mehr oder minder direkt oben raus, wäre die Zone um 12.100 herum ein guter möglicher "Abprall-Bereich". Entscheidet sich der Dax zunächst für etwas Schwäche, so könnte der Bären-Spuk bereits bei ca. 11.920/950 wieder enden und danach wieder gen Norden laufen (solch eine Korrektur könnte wie Freitag den ganzen Tag dauern, wenn keine Dynamik darin stecken sollte). Unter ca. 11.916 darf sie etwas mehr Kraft bekommen und ca. 11.850/875 erreichen (idealer Weise auch hier erst am Nachmittag). Größere Korrekturen werden erst unter ca. 11.820/830 plausibler und dürfen dann aber auch ca. 11.770/11.720 erreichen.

An dieser Stelle könnte jetzt eigentlich ein Chart stehen, steht er aber nicht, meine exquisiten einzigartigen und quietsch-bunten, gerne belächelten aber von anderen nie erreichten Charts gibt es auf meinem Guidants-Desktop im freien Bereich oder im CCB!

Schönes Wochenende

Michael Borgmann

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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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