DAX: Das Risiko weiterer Kursverluste bleibt hoch
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DAX
Vor dem Eurogruppen-Treffen zu Griechenland warten die deutschen Aktienindizes am Donnerstag mit Kursverlusten auf. So notierte der DAX zuletzt um 0,60 Prozent schwächer bei 10.902 Punkten. Mit Blick auf das heutige Treffen der Finanzminister der Euroländer gebe es keine Anzeichen, dass Athen seine Haltung ändern werde, um eine Lösung zu ermöglichen, schrieb die Privatbank Berenberg in einem Marktkommentar. Am 30. Juni läuft das aktuelle Hilfsabkommen für Griechenland aus und etwa 1,5 Milliarden Euro stehen dann zur Zahlung an den Internationalen Währungsfonds an. Die DZ Bank ist der Ansicht, dass in Anbetracht der sich zuspitzenden Griechenland-Krise kurzfristig das Risiko weiterer Kursverluste hoch zu sein scheint.
Thema des Tages
Die US-Notenbank hat auf ihrer gestrigen Sitzung den Leitzins unverändert auf dem Rekordtief bei null bis 0,25 Prozent belassen. In dem begleitenden Statement vermied die Fed erwartungsgemäß allzu klare Hinweise, wann mit der ersten Zinserhöhung zu rechnen sei. Sie führte aber aus, dass es angemessen sei, die Fed Funds Target Rate anzuheben, wenn sich die Verbesserung am Arbeitsmarkt fortsetze und es ausreichend sicher sei, dass die Inflationsrate mittelfristig die Zielgröße von 2 Prozent erreichen werde.
Es sei auch weniger wichtig, wann die Leitzinsen erstmals stiegen, betonte Fed-Chefin Yellen. Entscheidender sei, in welchem Tempo die Zinsen nach einer ersten Zinsanhebung erhöht würden. Wahrscheinlich werde die Fed dieses Tempo moderat halten. Auch nach der lang erwarteten Zinswende bleibe die Geldpolitik locker, sagte sie. Die US-Wirtschaft brauche voraussichtlich auch nur „graduelle“ Zinserhöhungen.
Die Mitglieder der Notenbank erwarten ein geringeres Tempo bei den Leitzinserhöhungen im kommenden Jahr. Hinsichtlich des Leitzinses für Ende 2015 liegt deren Median weiterhin bei 0,625%, was auf zwei Zinsanhebungen in diesem Jahr hindeutet. Die meisten Analysten rechnen vor diesem Hintergrund unverändert mit dem ersten Zinsschritt im September.
Alles in allem erfüllte damit die Federal Reserve die Erwartungen der Märkte, lediglich am Devisenmarkt kam es aufgrund des eher lockeren Tons zu Abgaben im US-Dollar.
Aktien im Blick
Bilfinger spaltet sich auf. Wegen hoher Wertberichtigungen rechnet der Konzern im 1. Halbjahr zudem mit einem deutlichen Verlust. Der Kurs bricht um 13,62 % ein.
Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 muss künftig ohne seinen Protagonisten Stefan Raab auskommen, der seine TV-Karriere an den Nagel hängt. Der Kurs fiel um 1,41 %.
Oracle liefert enttäuschende Quartlszahlen ab, das reißt heute auch die Aktie von SAP um 1,52 % in die Tiefe.
Das Bundeskartellamt hat Bußgelder gegen eine zweistellige Zahl von Unternehmen aus der Lebensmittelbranche in Höhe von mehr als 150 Mio. Euro verhängt. Auch Metro soll davon betroffen sein. Die Aktie hält sich aktuell stabil.
Konjunktur
Die Schweizerische Nationalbank ist auch künftig zu Interventionen am Devisenmarkt bereit, um den Franken bei Bedarf zu schwächen, wie SNB-Präsident Thomas Jordan am Donnerstag sagte.
Die OECD warnt Deutschland und andere wohlhabende Industriestaaten vor einer zu großen Finanzwirtschaft. Bereits heute seien Banken, Versicherungen und andere Unternehmen der Branche in der reichen Welt größer und mächtiger, als es den betroffenen Volkswirtschaften gut tue, zitiert die „Welt“ aus einer Studie der Organisation.
Währungen
Der US-Dollar weitet am Donnerstag seine Verluste infolge des dovisher als erwartet ausgefallenen Statements der Fed aus. EUR/USD erreichte bei bislang 1,1420 im Hoch ein Dreiwochenhoch. GBP/USD kletterte bislang bis 1,5929 in der Spitze – ein frisches 2015er-Hoch. Dabei profitiert das Pfund auch von den überraschend positiv ausgefallenen britischen Einzelhandelsumsätzen.
USD/CHF setzt seine gestrige Talfahrt fort und notierte bislang bei 0,9152 im Tief – ein Vierwochentief. Die Schweizerische Nationalbank hat das Zielband für den Dreimonats-Libor unverändert bei minus 1,25 Prozent bis minus 0,25 Prozent belassen. USD/NOK erholt sich nach der Zinssenkung der norwegischen Notenbank deutlich von seinem zuvor bei 7,5910 erreichten Vierwochentief. In der Spitze erreichte das Währungspaar bislang 7,7417.
Rohstoffe
Die Ölpreise sind am Donnerstag gestiegen. Ein Barrel Brent kostete im Mittagshandel 64,83 Dollar. Das waren 95 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass WTI stieg um 76 Cent auf 60,69 Dollar. Der zu vielen Währungen unter Druck geratene Dollar stützt die Ölpreise. Rohöl wird so für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger.
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