Kommentar
08:25 Uhr, 29.03.2021

DAX® - Das Osterphänomen!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Werbung

Das Osterphänomen!

Schon André Kostolany wusste, dass die Kapitalmärkte zu 90 % von psychologischen Einflussfaktoren bestimmt werden. Diese Feststellung dient als Erklärungsansatz einer Marktanomalie im Vorfeld von wichtigen Feiertagen. Analog zur viel bekannteren Weihnachtsrally neigen die Aktienmärkte auch in der Woche vor Ostern zur Stärke. Begründen lässt sich der saisonale Rückenwind mit der guten Stimmung aufgrund der Feiertage, die sich wiederum in steigenden Börsennotierungen niederschlägt. Seit 1988 haben die deutschen „blue chips“ in der Karwoche im Durchschnitt um 1,05 % zugelegt. Für den S&P 500® steht in der längeren Historie seit 1970 immerhin ein durchschnittlicher Kurszuwachs von 0,81 % zu Buche. Damit wird die Durchschnittsperformance aller Wochen jeweils deutlich in den Schatten gestellt. Gleichzeitig fällt auch die Trefferquote der Osterwoche (=Wahrscheinlichkeit für steigende Notierungen) mit jeweils 66,7 % (DAX® und S&P 500®) überdurchschnittlich aus. Innerhalb der Osterwoche möchten wir zudem den Gründonnerstag als besonders positiven Handelstag hervorheben. Dies gilt sowohl dies- als auch jenseits des Atlantiks. 2020 kam das Osterphänomen voll zum Tragen – und zwar mit der jeweils besten Wochenperformance der zugrundeliegenden Datenbasis.

DAX® (Weekly)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Langfristiger Abwärtstrend im Fokus!

Es kommt nicht alle Tage vor, dass über eine Dekade alte Trends zur Disposition stehen. Beim Ölpreis ist das aber gerade der Fall! Gemeint ist der Abwärtstrend seit Sommer 2008 (akt. bei 60,31 USD). Damit hat das „schwarze Gold“ erreicht, was zu Jahresbeginn nur die wenigsten Marktteilnehmer dem Ölpreis zugetraut haben, und das Kursziel von 60 USD aus unserem Jahresausblick ausgeschöpft. Der Bedeutung des eingangs angeführten Langfristtrends musste der Ölpreis in der zweiten Märzhälfte dann allerdings Tribut zollen, sodass noch nicht von einem nachhaltigen Trendbruch gesprochen werden kann. Um die Gefahr eines Fehlausbruchs gar nicht erst aufkommen zu lassen, gilt es in Zukunft das bisherige Monatstief bei 57,25 USD nicht mehr nachhaltig zu unterschreiten. Auf der Oberseite kommt dagegen dem Hoch vom April 2019 bei 66,60 USD eine Schlüsselrolle zu. Zusammen mit verschiedenen anderen alten Hoch- und Tiefpunkten sowie dem jüngsten Verlaufshoch bei 67,98 USD entsteht hier eine wichtige horizontale Widerstandszone. Der Sprung über die diskutierten Hürden würde den o. g. Baissetrend endgültig zu den Akten legen und somit die laufende Ölrally nochmals untermauern. Im Erfolgsfall definieren die 2018er-Hochs bei 75/77 USD das nächste Anlaufziel.

Ölpreis - WTI (Monthly)

Chart Ölpreis - WTI

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart Ölpreis - WTI

Chart Ölpreis - WTI

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Defensiver Charakter und ein Schlüsselniveau

Mit Hilfe eines eher defensiven Handelsansatzes filtern wir Basiswerte mit einer Relativen Stärke (Levy) oberhalb des Schwellenwertes von 1 heraus, welche gleichzeitig geringe Marktschwankungen aufweisen. Technisch machen wir Letzteres an einer niedrigen Average True Range (ATR) in Relation zum Kursniveau fest. Letztlich werden also die Faktoren „Momentum“ und „Low Volatility“ kombiniert, um trendstabile, schwankungsarme Aktien zu selektieren. In diese Kategorie fällt aktuell die Deutschen Börse. Seit November vergangenen Jahres arbeitet der Titel an einer Stabilisierung. Was für einen charttechnischen Befreiungsschlag allerdings noch fehlt, ist ein Spurt über die Hochs bei 141,55/141,90 EUR (siehe Chart). Die trendfolgenden Indikatoren MACD und Aroon haben zuletzt synchron neue Einstiegssignale generiert, während auf Quartalsbasis ein „Hammer“-Umkehrmuster zu Buche steht. Beides nährt die Hoffnung der Bullen auf eine positive Weichenstellung. Im Erfolgsfall ergibt sich ein rechnerisches Mindestkursziel von 153 EUR, welches bestens mit dem Hoch vom Herbst 2020 bei 152,40 EUR harmoniert. Perspektivisch sollte das Papier sogar Kurs auf das Hoch vom Februar vergangenen Jahres bei 158,90 EUR nehmen.

Deutsche Börse (Weekly)

Chart Deutsche Börse

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart Deutsche Börse

Chart Deutsche Börse

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Historische Widerstandszone

In den vergangenen 12 Monaten und besonders ab Herbst 2020 haben Small & Mid Caps den großen etablierten Börsenkonzernen die Show gestohlen. Das gilt auch und gerade für die USA. Als Maßstab für die beschriebene Entwicklung haben wir das Ratio zwischen dem Value Line Arithmetic Index und dem S&P 500® gewählt. Bei ersterem handelt es sich um ein marktbreites, gleichgewichtetes und aus mehr als 1.600 Einzelwerten bestehendes Aktienbarometer. Seit dem Frühjahr vergangenen Jahres steigt der Ratio-Chart deutlich an, was so viel bedeutet, dass der Value Line Index die amerikanischen Standardwerte outperformed. Zuletzt hat das Verhältnis zwischen beiden Indizes jedoch eine historische Widerstandszone erreicht – in den vergangenen zehn Jahren hat das Ratio auf diesem Level stets nach unten gedreht (siehe Chart). Auf eine weitere Outperformance der Small & Mid Caps zu setzen wird deshalb zusehends risikobehaftet, insbesondere wenn das Ratio in den Haussetrendkanal des letzten Jahres zurückfallen sollte. Vielmehr dürften dann die „blue chips“ aus dem S&P 500® zurückschlagen, zumal der RSI – bezogen auf das Ratio der beiden Indizes – gerade ein neues Ausstiegssignal generiert hat.

Ratio-Chart Value Line/S&P 500 (Weekly)

Chart Ratio-Chart Value Line/S&P 500

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Interesse an einer täglichen Zustellung unseres Newsletters?

Kostenlos abonnieren

Wichtige Hinweise
Werbehinweise

HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
Derivatives Public Distribution
Königsallee 21-23
40212 Düsseldorf

kostenlose Infoline: 0800/4000 910
Aus dem Ausland: 00800/4000 9100 (kostenlos)
Hotline für Berater: 0211/910-4722
Fax: 0211/910-91936
Homepage: www.hsbc-zertifikate.de
E-Mail: zertifikate@hsbc.de

2)Transaktionskosten und Ihr Depotpreis (soweit diese anfallen) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt und wirken sich negativ auf die Wertentwicklung der Anlage aus.

Autor: Jörg Scherer

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Jörg Scherer zu den erwähnten Instrumenten

Mehr von Jörg Scherer

Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

Mehr über Jörg Scherer
Mehr Experten