DAX-Crash wegen VW-Desaster
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Erwähnte Instrumente
DAX
Dem DAX gelang heute ein freundlicher Start. Dann aber verließ die Anleger schnell der Mut für mehr und der Index legte wieder den Rückwärtsgang ein. Die Abwärtsbewegung beschleunigte auch heute die VW-Aktie. Der Autokonzern musste angesichts des Abgas-Skandals eine Gewinnwarnung aussprechen. Gegen Mittag stand der DAX 3,09 % im Minus bei 9.641 Punkten. Er steht damit so tief wie zuletzt vor einem Monat. "Die Tragsäulen der Aufwärtsbewegung brechen langsam weg", sagte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Zu den seit längerem schwachen Energiewerten gesellten sich nun auch noch die Automobiltitel hinzu.
Charttechnik
Die gestrige weiße Tageskerze wird direkt abverkauft und der DAX fiel auf ein neues Tief zurück. Nach 3 Prozent Verlust könnten am Nachmittag Stabilisierungsversuche folgen. Der erste Widerstand beginnt bei 9.785 Punkten. Ob dieses Erholungspotenzial jedoch überhaupt ausgeschöpft wird, bleibt abzuwarten.
Thema des Tages
Von den Manipulationen der Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen des VW-Konzerns sind weit mehr Autos betroffen als bislang angenommen. Der Konzern nannte eine Zahl von weltweit elf Millionen Fahrzeugen. Untersuchungen im Konzern hätten ergeben, dass es die betreffende Steuerungssoftware auch in anderen Diesel-Autos außerhalb der USA gebe, wo Ermittlungen der Umweltbehörde EPA den Fall ins Rollen gebracht hatten, teilten die Wolfsburger am Vormittag mit. Außerdem gab VW eine Gewinnwarnung heraus. Um die Folgen der Manipulationen für die Kunden abzufedern, würden rund 6,5 Milliarden Euro ergebniswirksam zurückgestellt.
Neben einem Imageverlust drohen VW Strafzahlungen von bis zu 18 Milliarden Dollar, Rückrufkosten, strafrechtliche Folgen sowie mögliche Regressansprüche enttäuschter Kunden und Aktionäre. In den USA, wo die Manipulationen zuerst bekannt geworden waren, ermittelt nach übereinstimmenden Medienberichten inzwischen das Justizministerium.
Niedersachsens ehemaliger Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) fordert wegen des Diesel-Skandals eine Verschiebung der Vertragsverlängerung für VW-Chef Martin Winterkorn. „Solange nicht lückenlos aufgeklärt ist, wer im Konzern von den Manipulationen wusste und vom wem sie angeordnet wurden, sollte hier keine Entscheidung gefällt werden“, sagte Bode
Aktien im Blick
Abgas-Manipulation: Volkswagen stellt im dritten Quartal 6,5 Milliarden Euro ergebniswirksam zurück und passt die Jahresziele entsprechend an. Die Aktie verliert in der Spitze mehr als 20 %.
Die RWE-Aktie rutschte heute zeitweise unter 10 Euro. Seit Jahresbeginn blickt die Aktie des Versorgers mit -61 % auf die schwächste Entwicklung im DAX zurück.
Konjunktur
Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission in China hält an der Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 7,0 Prozent fest.
Nach der Parlamentswahl in Griechenland ist der Chef der Syriza-Partei, Tsipras, als Ministerpräsident vereidigt worden. Die neue griechische Regierung wird voraussichtlich bereits heute Abend ernannt.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Reallöhne in Deutschland im zweiten Quartal um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das ist der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung 2008. Die Nominallöhne kletterten um 3,2 Prozent. Deutlich bemerkbar machte sich dabei der Mindestlohn.
Währungen
Der Euro notiert am Dienstag weiter unter der Marke von 1,12 Dollar. Am Mittag notiert die Gemeinschaftswährung bei 11,81. Seit vergangenem Freitag hat der Euro gut zwei Cent an Wert verloren.
Das britische Pfund zeigt sich am Dienstag nach enttäuschenden Daten zur Nettokreditaufnahme der Regierung schwach. Der Euro tendiert zum Pfund Sterling am Mittag 0,25 Prozent fester bei 0,7229.
Rohstoffe
Die Ölpreise sind am Dienstag unter Druck geraten. Händler sprachen von einer Gegenbewegung nach den jüngsten Kursgewinnen. Im Mittagshandel kostete ein Barrel Brent 48,13 US-Dollar. Das waren 80 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass WT fiel um 1,21 Dollar auf 45,45 Dollar.
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