DAX: Chinas Aktienturbulenzen sorgen für Verstörung
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DAX
Die negativen Vorgaben aus den USA und Asien belasteten den Deutschen Aktienindex heute zum Wochenauftakt. Zuletzt notierte der DAX 1,74 Prozent tiefer bei 11.174 Punkten. Die Verunsicherung angesichts der Börsenturbulenzen in China spielt eine große Rolle. Nach guten deutschen Konjunkturdaten konnte der Leitindex sein anfängliches Minus kurzzeitig eindämmen, zuletzt rutschte das Marktbarometer aber unter eine wichtige technische Unterstützungslinie (bei 11.200 Punkten), was für einen weiteren Rückfall sorgte.
Thema des Tages
Nachdem die unmittelbare Reaktion am chinesischen Aktienmarkt auf den unerwartet schwachen Einkaufsmanagerindex Caixin (China Flash PMI) am vergangenen Freitag noch vergleichsweise moderat war, legte der Shanghai Composite zum Beginn der neuen Handelswoche einen Fehlstart hin. Der bedeutendste Aktien-Index für Chinas Festlandmarkt brach am Morgen in der Spitze um fast 8,55 Prozent ein - so stark wie seit Anfang 2007 nicht mehr. Auch außerhalb des chinesischen Festlandes drückte der neue Preisverfall beim Shanghai Composite auf die Stimmung. Neben dem Hang Seng Index in Hongkong gaben auch die Börsen in Tokio und Singapur nach.
Nach den massiven Kursabfällen im Juni zeigten sich die Börsen in China nun seit drei Wochen wieder stabil. Die Regierung in Peking ist mit massiven Finanzspritzen, Verkaufsverboten von Aktien und der Aussetzung von Börsengängen eingeschritten und damit wohl Schlimmeres verhindert. Laut Analysten hat sich nun an den Märkten Sorgen breitgemacht, wonach das Stützungsprogramm der Regierung langfristig keine Wirkung haben könnte.
In letzter Zeit gab es bereits Hinweise, dass das Wachstum der Volksrepublik entgegen offizieller Daten unter das Ziel der Regierung von 7,0 Prozent gefallen ist. Einige Analysten erwarten eine harte Landung der chinesischen Wirtschaft als Folge einer Blase im Immobilienmarkt, der Verschuldung vieler Lokalregierungen sowie auch dem fragilen Aktienmarkt.
Aktien im Blick
Die Aktien der Deutschen Börse zeigen sich mit -1,00 % noch vergleichsweise robust. Der positiv aufgenommene geplante Kauf der Devisenhandelsplattform 360T stützt hier etwas.
Bei den Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank sorgten negativ aufgenommene Zahlen der UBS für Verluste. Die Deutsche Bank gibt 3,25 % ab, die Commerzbank verbilligt sich um 3,09 %.
Konjunktur
Das ifo-Geschäftsklima für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland hat sich im Juli etwas erholt: Nach minus 1,0 Punkten im Juni stieg der entsprechende Index nun um 0,5 Punkte auf 108,0 Zähler an. Ausschlaggebend hierfür war die zum Vormonat verbesserte Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Zudem haben sich die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate stabilisiert, die in den drei Monaten zuvor um 1,8 Punkte abgetaucht waren.
Die Geldmenge M3 in der Eurozone ist im Juni im Vorjahresvergleich um 5,0 Prozent gewachsen. Volkswirte hatten mit einer Rate von 5,1 Prozent gerechnet.
Keine Trendwende an der Preisfront sichtbar: Bei der Entwicklung der Verbraucherpreise gebe es noch zu starke Schwankungen, teilte die Europäische Zentralbank am Montag mit. Es sei daher zu früh, um von einem Wendepunkt bei der Entwicklung der Verbraucherpreise zu sprechen.
Nach den Worten von EZB-Direktor Coeure stellen die Euro-Länder nicht mehr in Frage, dass Griechenland eine Restrukturierung der Schulden benötige. Es gehe nun darum zu klären, wie sich die Schulden am besten umstrukturieren lassen.
Einem griechischen Medienbericht zufolge soll der ehemalige Finanzminister Varoufakis den Aufbau eines parallelen Zahlungssystems für Griechenland geplant haben.
Währungen
Der Euro weitet nach erfreulichen Konjunkturdaten aus Deutschland seine Gewinne zum US-Dollar aus: In der Spitze notierte EUR/USD bei 1,11 - der höchste Stand seit 13. Juni. Zuletzt tendierte die Gemeinschaftswährung um 0,85 Prozent fester bei 1,1065 Dollar.
Der USD/JPY Kurs lag zuletzt um 0,37 Prozent tiefer nahe einem Zweiwochentief von 123,28. Die Nachfrage nach der japanischen Währung als sicherer Anlage nimmt wieder zu.
Rohstoffe
Die Ölpreise bleiben auf Talfahrt. Am Mittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 53,80 US-Dollar. Das waren 78 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass fiel um 38 Cent auf 47,60 Dollar. Zum Wochenauftakt habe ein Anstieg der Bohrlöcher in den USA für Preisdruck gesorgt, hieß es aus dem Handel.
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