DAX: China hüstelt und die Börsen bekommen eine Lungenentzündung!
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Erwähnte Instrumente
DAX
Schwache chinesische Konjunkturdaten lassen die Sorgenfallen der Investoren auch am deutschen Aktienmarkt wieder tiefer werden. Das deutsche Marktbarometer DAX lag zuletzt um 2,22 Prozent tiefer bei 10.031 Punkten. Zwischenzeitlich schaute sich der Index die 10.000-Punkte-Marke wieder von unten an. „Mehr als schlechte Konjunkturdaten aus China sorgten für weitere Verluste an den asiatischen Märkten und geben Anlegern zunehmend weniger Hoffnung, dass es hier zu einer schnellen Erholung kommen wird“, sagte Börsenexperte Materla vom Broker GKFX. Bereits gestern musste der deutsche Aktienindex Federn lassen. Damit scheint der September nahtlos an den schwachen August anzuknüpfen. Im vergangenen Monat erlitt der DAX den stärksten Monatsrückgang seit über vier Jahren. Der erste Handelstag des Monats September wartet aber noch mit zahlreichen Konjunkturdaten auf, die auch stützende Impulse liefern könnten. Im Gegensatz zu China scheint es in Europa und den USA weiter einigermaßen rund zu laufen. Enttäuschende Zahlen aber könnten auch hier die Stimmung weiter verschlechtern.
Charttechnik
Die Bullen im DAX erhielten heute früh einen Dämpfer und der DAX fiel bis auf 9.928 Punkte ab. Seit dem läuft ein Erholungsversuch, der bei ca. 10.070 Punkten auf einen ersten zaghaften Widerstand trifft. Diesem folgt die heutige Gapunterkante bei 10.120 Punkten. Beide Niveaus bilden Möglichkeiten, um im Tagesverlauf wieder nach unten hin wegzubrechen.
Thema des Tages
Die Stimmung bei Chinas Unternehmensleitern hat sich im August weiter eingetrübt. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe fiel nach Angaben des Statistikamtes in Peking im August von 50,0 auf 49,7 Punkte. Damit rutschte der Wert nicht nur erstmals seit Februar unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten, sondern notiert auch auf dem niedrigsten Wert seit drei Jahren. Auch der vom Wirtschaftsmagazin Caixin ermittelte PMI Manufacturing, der heute mit 47,3 Zählern gemeldet wurde, zeigt eine rückläufige Dynamik im Industriesektor der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.
Hauptverantwortlich für den schwächeren CFLP Einkaufsmanagerindex waren die Subkomponenten zum „Output“ (51,7 Punkte nach 52,4 im Vormonat) sowie zu den „Neuaufträgen (49,7 Punkte nach zuvor 49,9). Dabei lässt sich hervorheben, dass vor allem die Großunternehmen mit Problemen aufwarten.
Der Dienstleistungssektor im Reich der Mitte konnte im August hingegen weiter zulegen. Doch auch dieser Bereich verliert an Schwung. Der entsprechende Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex erreichte 51,5 Punkte, nachdem im Juli noch ein Wert von 53,8 erreicht worden waren. Laut der offiziellen CFLP-Erhebung zeigte sich der Dienstleistungssektor dagegen robust und erreichte 53,4 Punkte.
Aktien im Blick
Im Blick stehen heute insbesondere die Titel von Fresenius und RWE: Die Papiere des Medizinkonzerns ersetzen ab dem 21. September die Anteilsscheine des kriselnden Versorgers im Leitindex der Eurozone. Fresenius geben dennoch überraschend 2,44 % ab, während RWE-Anteilsscheine mit minus 0,56 % zu den Spitzenreitern im DAX gehörten.
Die Aktien von Manz verzeichnen dank eines Auftrags ein Plus von 0,5 %.
Konjunktur
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im August gestiegen. Wie die Nürnberger Bundesagentur mitteilte, waren insgesamt knapp 2,8 Mio. Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 23.000 mehr als im Juli, aber gut 100.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 6,4 Prozent.
Morgan Stanley senkt die Wachstumsprognose für die Eurozone für 2016 um 0,3 Prozentpunkte auf 1,9 Prozent.
Die Notenbank Chinas geht laut Bloomberg gegen Spekulationen auf eine weiter fallende Landeswährung vor. Geplant sei, Finanzwetten auf eine Abwertung des Yuan zu verteuern. Marktteilnehmer sollen demnach 20 Prozent der geplanten Verkäufe als unverzinsliche, einjährige Einlage vorhalten. Die Regelung solle am 15. Oktober in Kraft treten.
Die Arbeitslosenquote der Eurozone geht im Juli überraschend um 0,2 Prozentpunkte auf 10,9 Prozent zurück.
Währungen
Der US-Dollar fällt am Dienstag auf breiter Basis zurück. Grund ist die Einschätzung, dass die schwachen Daten aus China die Fed veranlassen könnten, eine erste Zinsanhebung noch länger hinauszuzögern. EUR/USD notierte im Hoch bei 1,1332, während GBP/USD nach einem enttäuschenden Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im August auf ein knappes Dreimonatstief bei 1,5307 fiel.
USD/JPY sinkt nach einem schwachen japanischen Einkaufsmanagerindex bislang bis zutiefst 119,50. AUD/USD gibt angesichts der schlechten Nachrichten aus China trotz ermutigender australischer Wirtschaftsdaten und eines wie erwartet unverändert ausgefallenen Zinsentscheids der Reserve Bank of Australia nach und notierte bislang bei 0,7063 im Tief.
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