DAX® - Charttechnische Schieflage
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Erwähnte Instrumente
Charttechnische Schieflage
Die Kursentwicklung vom vergangenen Donnerstag hat zum Wochenabschluss immer noch nachgewirkt. So musste der DAX® zunächst ein Abwärtsgap (13.858 zu 13.851 Punkte) und danach weitere Anschlussverkäufe hinnehmen. Zusammen mit dem zuvor ausgeprägten „bearish engulfing“ sind das jede Menge Warnsignale, zumal sich auch die Widerstände in Form des Anfang Januar etablierten Abwärtstrends (akt. bei 14.170 Punkten) und der 50-Tages-Linie (akt. bei 14.081 Punkten) zuletzt als zu hohe Hürden herauskristallisiert haben. Unter dem Strich testen die deutschen „blue chips“ damit die wichtige Haltezone aus dem unteren Bollinger Band (akt. bei 13.665 Punkten) und den alten Ausbruchsmarken im langfristigen Monatschart bei 13.800/13.500 Punkten. Ein Bruch dieser Bastion würde die charttechnische Schlagseite des Aktienbarometers weiter vergrößern. Die 200-Wochen-Linie (akt. bei 13.168 Punkten) definiert im Fall einer negativen Weichenstellung den nächsten Rückzugsbereich. Interessanterweise harmoniert diese langfristige Glättung bestens mit der Aufwärtskurslücke von Anfang März bei 13.200/13.107 Punkten.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Massive Rückzugszone
In der zweiten Reihe der deutschen Standardwerte – sprich beim MDAX® - liegt derzeit eine extrem spannende charttechnische Ausgangslage vor. Übergeordnet ist das „midcap“-Barometer im vergangenen Jahr an der Trendlinie gescheitert, welche diverse Hochs seit 2007 verbindet. Damit läuft der MDAX® mehr und mehr in einen klassischen Keil hinein (siehe Chart). Darüber hinaus brachte die Korrektur der letzten Monate einen Pullback an die alte Ausbruchszone bei rund 27.500 Punkten. Diese Schlüsselzone wird zusätzlich durch die 38-Monats-Linie (akt. bei 29.199 Punkten) sowie durch das 23,6 %-Fibonacci-Retracement der gesamten Aufwärtsbewegung seit 2009 (28.804 Punkte) untermauert. Auf dieser Basis hatten die deutschen „midcaps“ im März einen sog. „Hammer“ ausgeprägt, der die Leitplanken für die seitherige Kursentwicklung vorgibt. Mit anderen Worten: Im April wurde ein klassischer Innenstab ausgeprägt. Alle diese charttechnischen Phänomene belegen die Bedeutung der o. g. Schlüsselzone. Ein Bruch dieser Bastion würde deshalb dem MDAX® einen echten Nackenschlag versetzen und den Aufwärtstrend seit 2009 (akt. bei 23.629 Punkten) wieder in den Mittelpunkt rücken. Unter Druck steht die angeführte Schlüsselzone auch, weil der trendfolgende MACD auf historisch hohem Niveau gerade erst ein neues Ausstiegssignal generiert hat.
MDAX® (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart MDAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Diese Zone sollten Sie kennen!
Wenn in einem engen Kursband mehrere charttechnisch relevante Marken zusammenfallen, so entsteht eine sog. Kumulationszone. Innerhalb der Technischen Analyse besitzen die dadurch entstehenden „neuralgischen Punkte“ eine besondere Bedeutung. Die Begründung ist einfach: Kumulationszonen markieren Niveaus mit Überraschungspotential, an denen der Markt tendenziell in Bewegung kommt. Diese theoretischen Ausführungen lassen sich am besten mit einem Beispiel verdeutlichen, vor allem wenn es sich um ein absolutes Lehrbuchbeispiel handelt. So vereint die Schlüsselzone bei rund 45 USD bei der Intel-Aktie eine Vielzahl an Tiefpunkten seit Ende 2017 – inklusive der letzten drei Monatstiefs. Zwei unterschiedliche Fibonacci-Retracements (46,98/44,26 USD) sowie ein langfristiger Durchschnitt (akt. bei 44,92 USD) unterstreichen die Bedeutung der diskutierten Schlüsselzone zusätzlich. Am wichtigsten ist aus charttechnischer Sicht aber, dass die Kursentwicklung der letzten Jahre bei einem Bruch der beschriebenen Bastion als klassische Topbildung interpretiert werden müsste (siehe Chart). In der Summe lautet das gegenwärtige Investmentmotto: „hop oder top“ – inklusive eines größeren Bewegungsimpulses.
Intel (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Intel
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer