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08:20 Uhr, 28.10.2015

DAX: Börsianer warten auf die Fed

Bevor heute Abend das Ergebnis der Offenmarktausschuss-Sitzung der US-Notenbank bekanntgegeben wird, dürfte sich kein Anleger entscheidend in die eine oder andere Richtung positionieren. Es winkt ein weiterer, schwankungsarmer Handelstag.

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Mit einer Handelsspanne von lediglich 100 Punkten trat DAX gestern sprichwörtlich auf der Stelle. Bevor heute Abend das Ergebnis der Oktober-Sitzung der US-Notenbank Fed bekanntgegeben wird, will sich kein Anleger zu weit aus dem Fenster lehnen. Deshalb ist auch für heute zunächst ein zäher und umsatzarmer Handel zu erwarten. Vorbörslich tendiert der DAX fester bei 10.713 Punkten. Experten rechnen heute zwar nicht mit dem Beginn der Zinswende in den USA. Ökonomen dürften die Aussagen der Fed aber auf Hinweise für eine Leitzinserhöhung im Dezember abklopfen.

Die Ölpreise haben sich am Mittwoch nach deutlichen Verlusten seit Wochenbeginn zunächst stabilisiert. Am Morgen kostete ein Barrel der Sorte Brent 46,86 US-Dollar. Das waren fünf Cent mehr als am Dienstag. Am heutigen Nachmittag werden in den USA neue Lagerdaten veröffentlicht. Es wird mit einem abermaligen Anstieg gerechnet, was erneuten Druck auf die Preise ausüben dürfte.

EZB-Coeure will Einlagenzins senken

EZB-Direktor Benoit Coeure hält eine weitere Senkung des Einlagensatzes bei einem unerwartet langsamen Anstieg der Inflationsrate für möglich. Der Zinssatz müsse möglicherweise angepasst werden, sagte er am Dienstagabend. Er sprach diesbezüglich von einer "offenen Diskussion“. Derzeit liegt der Zins für die Banken, die ihr Geld bei der Notenbank parken, bei minus 0,2 Prozent.

Linde profitiert vom schwachen Euro

Der Industriegase-Spezialist Linde hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auch wegen des schwachen Euros den Umsatz um 7,7 Prozent auf 13,55 Milliarden Euro gesteigert. Um Währungseffekte bereinigt wäre der Erlös hingegen lediglich um 1 Prozent nach oben gegangen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 860 Millionen Euro hängen. Das waren 5,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte Linde.

Software AG steigert Gewinn wegen Sondereffekt um die Hälfte

Die Software AG hat im dritten Quartal von bilanziellen Sondereffekten profitiert. Der Nettogewinn kletterte um fast die Hälfte auf 44,8 Millionen Euro. Das Unternehmen hat Rückstellungen für Vergütungen des Managements aufgelöst, weil ursprüngliche Umsatzziele nicht mehr erreicht werden.

GEA senkt Umsatzziel für 2015

Im dritten Quartal 2015 hat sich die weltweite konjunkturelle Eintrübung auch auf die Entwicklung der GEA ausgewirkt. Das hat dazu geführt, dass der Umsatz im Konzern 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Das EBITDA ist im dritten Quartal, insbesondere bedingt durch hohe Einmalaufwendungen sowie durch den geringeren Umsatz, auf 110 Millionen Euro gesunken. Im laufenden Gesamtjahr erwartet der Vorstand jetzt einen moderaten Rückgang des Umsatzes auf organischer Basis (bisher: „kein Wachstum“).

Statoil schreibt wegen niedriger Ölpreise rote Zahlen

Der Verfall der Ölpreise setzt dem norwegischen Öl- und Gaskonzern Statoil weiter schwer zu. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Verlust im vergangenen Quartal aber von 4,7 auf 2,8 Milliarden Kronen (300 Mio. Euro), wie der Konzern mitteilte. Der Umsatz ging um rund 25 Prozent auf 112,2 Milliarden Kronen zurück. Der bereinigte Gewinn sank um 60 Prozent auf 3,7 Milliarden Kronen.

Apple: Nachfrage übertrifft Angebot

Apple hat im vergangenen Quartal 11,1 Milliarden Dollar verdient - ein Plus von gut 31 Prozent im Jahresvergleich. Der Umsatz stieg im vierten Geschäftsquartal um 22 Prozent auf 51,5 Milliarden Dollar. Apple verkaufte im vergangenen Quartal 48 Millionen iPhones, rund 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auch die Apple Watch-Verkäufe lagen über den Erwartungen. Die Nachfrage habe im vergangenen Quartal das Angebot übertroffen, sagte Konzernchef Tim Cook nach Vorlage der Zahlen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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