DAX bleibt zwar über 13.000 Punkten – Wegen fehlender Anschlusskäufe bleibt der Boden aber fragil
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Der Deutsche Aktienindex hält sich weiter über der Marke von 13.000 Punkten. Allerdings fehlen nach dem dynamischen Ausbruch am Dienstag die Anschlusskäufe, die den Markt weiter nach oben treiben. Bislang handelt es sich also nur um eine optimistisch gelaunte Eintagsfliege, womit ein möglicher Boden in solch turbulenten Zeiten anfällig für Rückschläge bleibt.
Das Zögern der Anleger kann zweierlei gedeutet werden: Entweder es gibt kein echtes Kaufinteresse. Dann droht ein neuer Absturz, wenn der Index wieder unter die 13.000 Punkte rutscht. Oder jeder wartet auf einen erneuten Test der charttechnischen Ausbruchsmarke bei 13.020 Punkten und steigt erst dann ein, wenn diese gehalten hat. Fundamental muss man festhalten, dass lediglich die Tatsache, dass wieder russisches Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 fließt, diesen Boden erzeugt hat. Die Sicherheit der zukünftigen Gasversorgung ist aber nur scheinbarer Natur, womit das Fundament auch sehr schnell wieder brüchig werden könnte.
An der Wall Street versucht der S&P 500 eine mittelfristige Bodenbildung. Diese könnte bereits bei Wochenschlusskursen auf oder oberhalb des jetzigen Kursniveaus entstehen. Ein schwacher Tag heute in New York könnte diese Pläne aber durchkreuzen. Die Rentenmärkte schalten bei ihrem Rezessionssignal einer invertierten Zinskurve einen Farbton mehr in den roten Bereich. Der Zins-Spread zwischen 10 und 2 Jahren rutscht heute Morgen auf ein neues Tief. Aus dieser Sicht scheint eine Rezession der US-Wirtschaft in den kommenden 6-18 Monaten ausgemachte Sache zu sein.
Noch hat der Markt nicht entschieden, ob der Crash im Euro durch die Beschlüsse der Europäischen Zentralbank aufgehalten werden kann. Die EZB mag für ihre Verhältnisse entschieden gehandelt haben, als sie den Leitzins um 50 Basispunkte anhob. Aber die Federal Reserve könnte am kommenden Mittwoch ihrerseits mit einer Anhebung um weitere 75 Basispunkte folgen. Die Restwahrscheinlichkeit, dass es sogar 100 Basispunkte werden, liegt bei knapp unter einem Drittel. Am Ende dürfte die EZB also wieder ins Hintertreffen geraten, was die Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar erneut beschleunigen könnte. Die Parität zum Greenback gilt für den Moment als erfolgreich getestet und eine zarte Unterstützung hat sich etabliert. Ein Rutsch darunter könnte die Büchse der Pandora allerdings öffnen und zu einem weiteren Absturz der Gemeinschaftswährung führen.
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