Kommentar
22:15 Uhr, 26.03.2018

IWF will Deutschland Milliardenkosten aufbürden - Weidmann hält Zinserhöhungen in 2019 für möglich

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • CFNAI: Wirtschaftsaktivität in den USA verstärkt sich im Februar
  • ifo Exporterwartungen sinken im März
  • Stahlzölle: USA gewähren Südkorea Ausnahmen
  • Commerzbank will für 2018 wieder eine Dividende zahlen
  • Thyssenkrupp-Investor Cevian verstärkt Druck
  • Spanien von S&P als sicheres Investment betrachtet
  • China will Wirtschaft weiter reformieren
  • Bundesjustizministerin Barley kritisiert Facebook
  • BASF will stark vom Wachstum der Autobranche profitieren
  • Siemens treibt Fusion der Zugsparte mit Alstom voran
  • Givaudan will das französische Unternehmen Naturex übernehmen
  • United Internet fordert viertes deutsches Mobilfunknetz

DAX & US-Markt

  • Die Kurse am deutschen Aktienmarkt können sich am Montag etwas vom Kursrutsch der letzten Woche erholen. Der DAX steigt am Nachmittag um 0,36 Prozent auf 11.930 Punkte. Offenbar greifen die Anleger auf dem günstigeren Kursniveau wieder zaghaft wieder zu. Allerdings ist die Erholung mit Vorsicht zu genießen und womöglich nur eine technische Reaktion: Spekulanten, die auf dem falschen Fuß erwischt wurden, müssen sich nun mit Aktien eindecken, was die Kurse steigen lässt. Der von den USA ausgelöste Handelskrieg schwebt weiter wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Doch es gibt auch Anzeichen einer Entspannung. Die Europäische Union ist zunächst bis Anfang Mai von US-Strafzöllen auf Aluminium und Stahl ausgenommen und US-Präsident Donald Trump hat auf seine Androhung von Zöllen auf europäische Autos bislang keine Taten folgen lassen.
  • US-Aktien legten heute einen furiosen Start in die Woche aufs Parkett und beendeten den Montagshandel mit überdeutlichen Kursgewinnen: S&P 500 +2,72 %, Dow Jones +2,84 % (drittgrößter Punktegewinn der Geschichte), Nasdaq 100 +3,78 %. Besonders beeindruckend war die fulminante Aufholjagd von Facebook, welche die Aktie nach einem Intraday-Verlust von über sieben Prozent zum Handelsende 0,42 % ins Plus trieb. Größte Story des Tages war die massenhafte und historisch einmalige Ausweisung von russischen Diplomaten in Abwesenheit von stichhaltige Beweise für die geäußerten Vorwürfe. Eine weitere Polit-Story handelte von den Spekulationen über eine geheime Reise des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, der per Geheimzug nach Peking gereist sein soll.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der US-Fahrdienstvermittler Uber überlässt sein Geschäft im südostasiatischen Markt dem dortigen Wettbewerber Grab. Die Unternehmen gründeten ein Joint Venture, an dem Uber lediglich einen Anteil von 27,5 Prozent halten wird.
  • Der japanische Blog „Macotakara" berichtete, dass Apple plant, eine neue Farbvariante für das iPhone X anzubieten. Damit sollen die schleppenden Verkäufe des Geräts angekurbelt werden.
  • Apple und IBM haben in der Facebook-Datenaffäre Stellung bezogen und fordern strengere Vorschriften im Umgang mit persönlichen Daten. Eine kluge Regulierung sei erforderlich, so Apple-CEO Tim Cook. Derweil erhöht sich der Druck auf Facebook, auch in Europa. Die deutsche Justizministerin Barley will sich mit dem Vize-Europachef Richard Allan treffen, um mit ihm über Konsequenzen der Datenaffäre zu sprechen.
  • Analysten der Investmentbank Macquarie mutmaßen, dass PepsiCo zum Verkauf steht. Wie "TheStreet" unter Berufung auf das Analysehaus berichtet, könnte eine solche Transaktion vom PepsiCo-Aktionär Action Alerts Plus gefordert werden. Laut Macquarie sind die Geschäfte des Konzerns insgesamt 217 Mrd. Dollar wert.
  • Der US-Waffenhersteller Remington ist insolvent. Das Unternehmen hat einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 gestellt.
  • American Airlines steht offenbar kurz davor, seine Langstreckenflotte mit dem Boeing 787 Dreamliner zu erneuern. Dem Hersteller winkt damit ein neuer Milliardenauftrag.
  • Der geplante Börsengang des Airline-Caterers Gategroup ist kur vor knapp abgesagt worden. es sei beschlossen worden, das IPO für eine Notierung an der SIX Swiss Exchange nicht weiter zu verfolgen, teilte Gategroup am Montag mit. Im aktuellen Marktumfeld sei die Bewertung ungenügend, lautet die Begründung.
  • Die Commerzbank rechnet im laufenden Jahr mit einem deutlichen Gewinnanstieg. Da voraussichtlich keine nennenswerten Aufwendungen für den Umbau des Geldhauses mehr notwendig würden, erwarte die Bank im laufenden Jahr einen „signifikanten“ Anstieg des Konzernüberschusses, hieß es in dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht. Davon sollen die Aktionäre profitieren: Die Bank bestätigte ihre Pläne, für das Geschäftsjahr 2018 wieder eine Dividende zu zahlen.
  • Thyssenkrupps Großaktionär Cevian fordert nach der beschlossenen Trennung von der Stahlsparte einen noch tiefgreifenderen Unternehmensumbau. „Thyssenkrupp braucht einen radikalen Wandel“, sagte Cevian-Gründer Lars Förberg dem Handelsblatt. Der Aktionär will, „dass die einzelnen Sparten künftig wesentlich selbstständiger als bisher operieren können“. So würden Teilverkäufe und Börsengänge einzelner Bereiche schneller möglich, was in der Konsequenz die komplette Zerschlagung von Thyssenkrupp bedeuten könnte. Die Konzernspitze um Vorstandschef Heinrich Hiesiger lehnt eine Zerschlagung nachdrücklich ab.
  • Der Maschinenbauer LPKF hat dank eines drastischen Sparkurses 2017 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Überschuss lag bei 1,15 Mio. Euro. 2016 schrieb LPKF noch 8,8 Mio. Verlust.
  • Der Chemiekonzern BASF will vom Wachstum der Autobranche profitieren. „Die Autoindustrie wächst überdurchschnittlich, und wir wollen mit der Autoindustrie wachsen, auch überdurchschnittlich", sagte der scheidende Vorstandschef Bock den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa. Bock betonte, dass BASF-Produkte für die Autobranche als Hauptumsatzbringer des Konzerns von Motorölzusätzen über Kühlflüssigkeit bis Kunststoff reichen. „Alle diese Geschäfte wachsen.“ Er warnte zugleich davor, den Dieselmotor „zu verteufeln“. Es gebe einen gewissen Hype, die E-Mobilität werde alle Probleme lösen, sagte er. „Heute aber zu glauben, die E-Mobilität würde in den nächsten zehn Jahren den Verbrennungsmotor ersetzen, wäre absolut naiv."
  • Siemens hat die Fusion seiner Zugsparte mit Alstom fest im Blick. Am Freitag unterzeichneten die Unternehmen das sog. Business Combination Agreement, in dem die im Herbst vergangenen Jahres bekanntgegebenen Pläne konkretisiert geregelt werden. Die Kartellbehörden müssen dem Zusammenschluss allerdings noch zustimmen.Der neue europäische Zugriese will nach dem Zusammenschluss keine Arbeitsplätze streichen. Es gebe heute keine Pläne für einen Stellenabbau nach der Fusion", sagte Siemens-Technologievorstand Roland Busch dem Handelsblatt.
  • Im Aufsichtsrat von Volkswagen ist laut „Handelsblatt“ eine Diskussion über das Entlohnungssystem der Vorstände aufgekommen. Auf der Sitzung vor vier Wochen hatte Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch über die Neuordnung abstimmen lassen wollen. Allerdings hatte er die Mitglieder des Gremiums nicht vorab über die geplanten Veränderungen informiert, wie die Zeitung aus dem Umfeld des Gremiums erfahren hat. Auf der Sitzung sei lediglich per Beamer die neue Systematik an die Wand geworfen worden. Dies sei eindeutig zu wenig an Informationen über ein derart wichtiges Thema, hieß es.
  • Der Schweizer Aromen- und Riechstoffe-Hersteller Givaudan will das französische Unternehmen Naturex übernehmen. Eine Vereinbarung zum Erwerb von 40,6 Prozent der Aktien zu einem Preis von 135 Euro je Anteilsschein sei unterzeichnet worden, teilte das Unternehmen mit. Mit der Offerte wird Naturex mit 1,29 Milliarden Euro bewertet.
  • United Internet hat sich für ein viertes deutsches Mobilfunknetz ausgesprochen. Die Politik sollte sich dafür entscheiden, damit mehr Wettbewerb möglich werde, sagte United-Internet-Chef Ralph Dommermuth der Zeitung „Welt“. Dafür müssten aber die entsprechenden Weichen in den Vergabebedingungen gestellt werden. Dommermuth scheint einem Engagement nicht abgeneigt. „Das hängt vom politischen Willen ab“, sagte er. Ein neuer Anbieter sei aber auf jeden Fall darauf angewiesen, Roaming-Vereinbarungen in Deutschland schließen zu können, also während des langjährigen Aufbaus seines modernen 5G-Netzes vorhandene Mobilfunknetze kostenpflichtig mitzunutzen.

Konjunktur & Politik

  • Als Reaktion auf den Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien weisen zahlreiche Staaten russische Diplomaten aus. Deutschland hat vier russische Diplomaten des Landes verwiesen. Im Rahmen einer abgestimmten Aktion gaben insgesamt 14 EU-Staaten sowie die Ukraine, Kanada und die Vereinigten Staaten ähnliche Schritte bekannt. Die USA weisen 60 russische Diplomaten aus und schließen das russische Konsulat in der Stadt Seattle. 

  • Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hält ein Ende der Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank im kommenden Jahr für machbar. „Die Märkte sehen eine erste Zinsanhebung etwa zur Mitte des Jahres 2019, was wohl nicht ganz unrealistisch ist“, sagte er in Wien. Zunächst gehe es darum, das Kaufprogramm für Staats- und Unternehmensanleihen zu beenden, „ohne dass dies zu Verwerfungen an den Finanzmärkten führt“.
  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert zur Stabilisierung der Eurozone einen Krisenfonds. Jedes Euroland solle pro Jahr 0,35 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) dort einzahlen, sagte IWF-Cefin Christine Lagarde bei einer Rede in Berlin. Im Falle Deutschlands würde dieser Vorschlag auf eine Zahlung von 11 Mrd. Euro im Jahr hinauslaufen. Für relativ geringere Kosten könnte damit die Gefahr unkontrollierbarer Verwerfungen deutlich reduziert werden, sagte Lagarde.
  • Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Februar verstärkt. Der Chicago Fed National Activity Index stieg auf plus 0,88, wie die Chicago-Fed mitteilte. Für Januar wurde der Indexstand auf plus 0,02 revidiert. Ein Wert über Null signalisiert eine wachsende Wirtschaft mit langfristigem Expansionspotenzial.
  • Nach dem Inkrafttreten der US-Zölle auf Stahl und Aluminium prüft die EU Auswirkungen auf den europäischen Markt. Sollte die Prüfung ergeben, dass ursprünglich für den US-Markt bestimmte Produkte nun nach Europa umgeleitet werden und dort die Preise verzerren, könne die EU ihrerseits Schutzzölle oder Mengenbeschränkungen einführen, so die EU-Kommission.
  • San Francisco Fed-Chef John Williams dürfte laut „Wall Street Journal“ auf den einflussreicheren Posten des Chefs der Fed von New York wechseln. Das Direktorium der New Yorker Notenbank habe Williams für den Posten empfohlen, hieß es.
  • Die USA bleiben der wichtigste Handelspartner der EU. 2017 summierten sich die Geschäfte mit den USA auf 631 Mrd. Euro und damit auf 16,9 Prozent des gesamten Warenverkehrs der EU, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Knapp dahinter liegt China mit einem Anteil Bon 15,3 Prozent
  • Über eine Auslieferung des in Deutschland festgenommenen ehemaligen katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont wird voraussichtlich nicht mehr diese Woche entschieden. Dies sei eher unwahrscheinlich, sagte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft. Puigdemont war am Sonntag auf der Rückreise von Finnland nach Belgien auf einer Autobahnraststätte an der A7 in Schleswig-Holstein festgenommen worden.
  • Südkorea hat sich mit den USA auf eine dauerhafte Ausnahme bei Zollabgaben auf Stahlimporte geeinigt. Die beiden Länder verständigten sich auf eine Quote für Importe von südkoreanischem Stahl in die USA, teilte das Handelsministerium in Seoul mit. Künftig könnten 2,68 Mio. Tonnen Stahl, also 70 Prozent der durchschnittlichen jährlichen Menge, zollfrei in die USA geliefert werden. Im Gegenzug dürfen US-Autokonzerne nun mit je 50.000 Fahrzeugen jährlich doppelt so viele Autos wie bisher nach Südkorea exportieren, die zwar US-Sicherheitsregeln, aber nicht unbedingt koreanischen Standards genügen.
  • Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich verschlechtert. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im März auf 12,8 Saldenpunkte gesunken, von 14,8 Saldenpunkten im Februar, wie das Münchner ifo-Institut mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert seit Januar 2017. „Die Protektionismus-Debatte hinterlässt Spuren bei den deutschen Exporteuren“, so die Ökonomen.
  • Die Rating-Agentur S&P hat die Bonität von Spanien angehoben. Die Einstufung steige von "BBB+" auf "A-", teilten die Kreditspezialisten mit. Der Ausblick ist „positiv“, weitere Heraufstufungen sind damit möglich. Spanien wird von S&P nun als sicheres Investment betrachtet.
  • Peking will die chinesische Wirtschaft weiter mit Reformen öffnen. „Das Eingreifen des Staates bei der Steuerung der Wirtschaft muss minimiert werden und der Markt die entscheidende Rolle spielen. China wird Reformen des Steuersystems und der staatseigenen Konzerne vorantreiben", so der stellvertretende Ministerpräsident Han Zheng.
  • Bundesjustizministerin Katarina Barley hat das Online-Netzwerk Facebook wegen des jüngsten Datenskandals kritisiert. „Wenn Facebook bemerkt, dass Daten abfließen oder für Zwecke genutzt werden, denen die Nutzerinnen und Nutzer nie zugestimmt haben, muss Facebook das sofort stoppen", so Barley zur "Süddeutschen Zeitung". Die Ministerin verlangt nun vom Konzern „umfassende Aufklärung“ darüber, ob deutsche Nutzer betroffen seien und was Facebook tun wolle, um so etwas in Zukunft zu verhindern. Dazu empfängt Barley am Nachmittag (ab 15.00 Uhr) ranghohe Facebook-Vertreter aus Europa.
Termine des Tages:
11:30 Uhr - DE: Rede von Bundesbank-Chef Weidmann in Wien
14:30 Uhr - US: Chicago Fed National Activity Index Februar

Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

3 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • 1 Antwort anzeigen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

stock3-Team
stock3-Team
Redaktion

Das stock3-Team:

Gebündelte Expertise in Fachartikeln, Chartanalysen und Videobeiträgen: Das stock3-Team rund um Bastian Galuschka und Floriana Hofmann setzt sich aus erfahrenen Redakteuren und Technischen Analysten zusammen. Kein Bullen- oder Bärenmarkt der letzten Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, kein Crash, kein All-time-High, keine spannenden Börsenthemen also, die sie nicht redaktionell begleitet bzw. selbst gehandelt haben. Regelmäßig analysieren und kommentieren die unabhängigen Experten die Ereignisse an den wichtigsten Börsen weltweit und haben dabei sowohl die Entwicklung von Sektoren und Indizes als auch Einzelaktien im Blick. Zudem unterstützt das stock3-Team interessierte Anlegerinnen und Anleger bei deren Weiterbildung rund um ihre Trading-Strategien.

Mehr über stock3-Team
Mehr Experten