Kommentar
09:18 Uhr, 21.08.2020

DAX bleibt in der Lethargie gefangen – Keine Ende der US-Tech-Party in Sicht

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Lethargie am deutschen Aktienmarkt dürfte auch am letzten Handelstag einer relativ ereignislosen Woche anhalten. Der Deutsche Aktienindex notiert nach dem gestrigen kurzzeitigen Rutsch unter die 12.800er Marke nun wieder komfortabel in der Mitte seiner Handelsspanne. Nach oben scheint bei 13.000 der Deckel drauf, unten fängt den Markt immer wieder eine Wall Street auf, an der nur wenige Technologieaktien der Motor der Aufwärtsbewegung bleiben.

Der Nasdaq notiert im elektronischen vorbörslichen Handel über 11.500 Punkten und damit auf einem neuen Rekordhoch. Die Investoren griffen gestern wieder bei den sechs Technologiewerten zu, unter anderem sprang Apple auf ein neues Allzeithoch und überschritt den Börsenwert von zwei Billionen US-Dollar. Damit ist Apple allein doppelt so viel wert wie die dreißig größten deutschen börsennotierten Konzerne zusammen. Da der DAX ohne solche disruptiven Tech-Konzerne auskommen muss, profitiert er nicht von der Rally. Die Anleger handeln nicht irrational, indem sie überschüssige Liquidität am Markt verteilen, weil es keine Alternativen gibt. Sie handeln rational und kaufen die Unternehmen, die von der Pandemie und ihren Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft profitieren.

Apple wird auch weiterhin 30 Prozent von den Umsätzen aller App-Verkäufe einstreichen. Ob der nächste Präsident Joe Biden oder Donald Trump heißt, spielt dafür nicht wirklich eine Rolle. Der Handelsstreit der Vereinigten Staaten mit China nützt diesen Firmen: Die Regierung errichtet für sie einen Burggraben gegen mögliche chinesische Konkurrenten wie WeChat oder TikTok und im Gegenzug können diese Unternehmen darüber hinaus sogar hoffen, mehr Zugang zum chinesischen Markt zu erhalten.

Der Ausbruch auf ein höheres Hoch im Nasdaq 100 lässt charttechnisch ein weiteres Aufwärtspotenzial von 14 Prozent zu. Wenn die Stärke anhält, könnte der Index in den kommenden Wochen bis auf 13.273 Punkte steigen. Bedingung dafür ist ein Verteidigen der Unterstützung bei 11.225 Punkten.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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