Kommentar
09:41 Uhr, 27.05.2020

DAX bleibt in Bullenhand – Nun werden auch potenzielle Verlierer gekauft

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der Deutsche Aktienindex setzt seine Rally fort. In der aus technischer Sicht gestern erreichten Zielzone um 11.487 Punkten blieben bislang größere Gewinnmitnahmen aus. Das ist ein gutes Zeichen. Auch sind Verkäufer nicht zu sehen, obwohl der US-Präsident ankündigte, bis Ende der Woche über Sanktionen gegen China im wieder hochkochenden Handelsstreit entscheiden zu wollen. Die Nachrichten werden sowohl an der Wall Street als auch an Chinas Börsen ignoriert, Aktien wie Baidu oder JD zählten zu den großen Gewinnern.

Die Gewinne der chinesischen Industrie fallen zwar weiter, aber die Geschwindigkeit auf dem Weg nach unten lässt stark nach. Nach einem Einbruch von gut einem Drittel noch im Vormonat liegt das aktuelle Minus bei nur noch 4,3 Prozent. In Frankfurt hofft man nun, dass sich auch Deutschland in großen Schritten in Richtung Talsohle der Rezession bewegt. Die Anleger bevorzugen wieder zyklische Aktien, die von der wirtschaftlichen Aktivität abhängig sind und sind langsam bereit, diese vormals wegen des Pandemie-Lockdowns als toxisch geltenden Aktien wieder in Erwägung zu ziehen. Das kann als mögliches Zeichen einer Gesundung des Gesamtmarktes interpretiert werden. Aktien aus dem Tech-Sektor, die in der ersten Phase des Lockdowns von Anlegern angesteuert wurden, waren in den letzten Tagen die klaren Verlierer.

Diese Sektor-Rotation hievt die Indizes weiter nach oben. Solange die Politik einen Pfad der schrittweisen Wiedereröffnung der wirtschaftlichen Aktivität beschreitet, werden die jetzt schlechten Wirtschaftsdaten einfach ignoriert. Die Börse ist damit wieder einmal eher an der Richtung der wirtschaftlichen Entwicklung interessiert statt an der aktuellen Momentaufnahme des Hier und Jetzt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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