Kommentar
08:16 Uhr, 06.05.2024

DAX bleibt im Abwärtstrend – US-Arbeitsmarktdaten geben noch keine Entwarnung

Wenngleich sich der DAX zuletzt wieder nach oben geschoben hat, kann aus charttechnischer Sicht immer noch keine Entwarnung gegeben werden.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 18.047,29 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 18.047,29 Pkt (XETRA)

Der Deutsche Aktienindex befindet sich seit Anfang April in einem intakten Abwärtstrend. Auch wenn die vergangenen beiden Wochen eine gewisse Stabilisierung gebracht haben, eine Trendumkehr nach oben ist das noch nicht. Für eine Aufhellung der technischen Großwetterlage muss sich der DAX erst wieder über 18.200 Punkten etablieren. Darunter droht früher oder später eine Fortsetzung der Korrektur und ein Rutsch der Kurse unter 17.700 Punkte.

Die Anleger können sich nach den leicht schwächeren Arbeitsmarktdaten aus den USA nicht wirklich sicherer fühlen in ihrer Erwartungshaltung, dass die US-Notenbank noch vor den Präsidentenwahlen die Leitzinsen senkt. Zwar zeigte der Lohndruck in eine leichte Abkühlung, dafür brachten die Daten aus der Industrie einen rasanten Anstieg bei den Preisen mit sich. Es ist der US-Wirtschaft trotz der hohen Zinsen bisher nicht gelungen, die letzten inflationären Tendenzen abzuschütteln. Es ist jetzt bis über den Sommer Zeit für eine weitere Abkühlung. Falls es nicht dazu kommt, droht ein Déjà-vu für die Börse: Die Fed könnte ihre Zinswende auf das Jahr 2025 vertagen.

Die Berichtssaison in den USA ist zu gut 80 Prozent gelaufen und die Unternehmen haben zwar geliefert, aber eher am unteren Ende der Spanne der Erwartungen. Das ist enttäuschend, denn die Erwartungen hinsichtlich der Unternehmensgewinne wurden seit Jahresbeginn bereits um 40 Prozent gesenkt. Die Berichtssaison dient jedenfalls nicht als Grund, die Indizes an der Wall Street auf neue Rekordstände zu hieven. Dafür sind auch die Ausblicke der Unternehmen angesichts der jetzt verschobenen Zinswende zu schwach.

Angesichts des mageren Ausblicks der Entwicklung der Unternehmensgewinne und der späteren Zinswende könnte der Aktienmarkt in den Sommermonaten in eine Konsolidierung eintreten.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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