DAX bleibt auf Kurs Allzeithoch – Starke US-Wirtschaft kompensiert vorsichtige EZB
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Dass die Europäische Zentralbank derzeit noch keine Notwendigkeit für eine Zinssenkung sieht, kam nicht wirklich überraschend, weshalb die Anleger am Nachmittag da weiter machten, wo sie gestern aufgehört haben. Die im Vorfeld der EZB-Sitzung einsetzenden Gewinnmitnahmen nutzten sie für Käufe, was den DAX wieder in Sichtweite der 17.000er Marke und dem kurz darüber liegenden Allzeithoch brachte. Zusätzlich versetzten starke Konjunkturdaten in den USA die Investoren an der Wall Street wieder in Kauflaune, womit die letzten Handelstage im Januar den Fehlstart ins Jahr mehr als vergessen machen könnten.
Trotz schwacher Wachstumsaussichten will die EZB sich nicht zu früh der Versuchung wieder niedriger Zinsen hingeben. Der geldpolitische Rat ist entschlossen, die Inflation rechtzeitig zu ihrem mittelfristigen Ziel von zwei Prozent zurückzubringen. Vielleicht wird man im Frankfurter Ostend auch das Gefühl nicht los, dass ein weiterer Inflationsschock gleich um die Ecke wartet. Diese Sorge könnte berechtigt sein, da der Konflikt im Roten Meer, der Handelsrouten und Lieferketten durcheinanderbringt, in seinen Auswirkungen noch nicht endgültig abzusehen ist.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die EZB in den letzten Wochen darauf bedacht war, sich gegen zu hohe Markterwartungen für Zinssenkungen zu wehren, die derzeit bei fünf Viertelpunkt-Senkungen für 2024 liegen. Die Konstellation stellt für Präsidentin Christine Lagarde und ihre Kollegen eine Zwickmühle dar. Die anhaltenden Bedenken hinsichtlich eines Comebacks der Inflation dürften die Entscheidungsträger auch in den kommenden Wochen noch dazu veranlassen, der Börse eine langsamere Gangart bei der Lockerung der Geldpolitik zu signalisieren, durchaus auch mit Gefahren für den Aktienmarkt.
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