Kommentar
08:32 Uhr, 02.05.2024

DAX bleibt angeschlagen – Hoffen auf den China-Turnaround bei Apple

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der geldpolitische Ausblick von Anfang des Jahres und jetzt unterscheidet sich wie Tag und Nacht: Wurden vor gerade einmal vier Monaten noch bis zu sechs Zinssenkungen der US-Notenbank Fed für 2024 erwartet, ist es jetzt nur noch eine, und die wahrscheinlich auch erst für die Zeit nach den Wahlen im November. Bei der gestrigen Sitzung der Fed suchten die Investoren deshalb auch gar nicht mehr nach Hinweisen, wann die Notenbank das erste Mal die Zinsen senken würde, sondern waren schon zufrieden damit, dass es keine Hinweise auf eine mögliche Leitzinserhöhung gab.

Dem Deutschen Aktienindex fällt es vor diesem Hintergrund schwer, an die alte Stärke anzuknüpfen. Bis auf eine Schaukelbörse ohne übergeordnete Richtung, aber weiter mit der Anfälligkeit für Kurskorrekturen, bleibt den Anlegern derzeit nichts anderes übrig. Unterhalb von 18.200 Punkten ist der Markt aus technischer Sicht angeschlagen. Die Anleger fokussieren sich heute auf neue Katalysatoren, etwa die Daten zur industriellen Fertigung in der Eurozone oder die Quartalszahlen von Apple nach Börsenschluss in den USA. Bei Apple hoffen die Anleger nach mehreren Monaten mit nur schlechten Nachrichten nun alle auf ein starkes China.

Apple wird ohne China nicht mehr so eindrucksvoll wachsen können, weil die anderen Märkte größtenteils gesättigt sind und Wachstumsraten im niedrigen einstelligen Bereich aufweisen. Apples chinesische Absatzzahlen sind der mit Abstand größte Faktor, der in diesem Jahr helfen könnte, weiter zu wachsen. Allerdings ist die Stimmung um das China-Geschäft mittlerweile so negativ, dass es heute zu positiven Überraschungen kommen könnte. In etwas mehr als drei Monaten wird das iPhone 16 erwartet. Die Integration von künstlicher Intelligenz in das neue Modell sollte die Absatzchancen für Apple verbessern, auch in China. Die Fantasie könnte dann auch die Aktie stützen, nachdem der Kurs seit Mitte Dezember um fast 15 Prozent gefallen ist.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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