Kommentar
09:15 Uhr, 30.12.2015

DAX Big Picture - Jahresausblick 2016 - Crash, Rally oder Seitwärtsgeplänkel?

Problemfelder gibt es zur Genüge: Junk Bonds, Ölpreisabsturz, China Wachstumsnormalisierung, geopolitische Krisen. Probleme sind allerdings da, um gelöst zu werden ...

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  • DAX
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Reminder!

Ein steiniger Weg mit vielen Sprengstofffallen, aber ein gangbarer.

Anbei mein erster technischer Marktausblick, den ich aktualitätsbedingt am 24.12. veröffentlichte.

Weitere werden in Bälde folgen.

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DAX - Alle im Urlaub, der Markt startet durch!

24. Dezember 2015 09:00

Das Jahr 2015 war an den Märkten kein einfaches. Zu Jahresbeginn lief eine dynamische EZB QE Rally im DAX, der Euro wertete zeitgleich stark ab. Ab April begann der europäische Aktienmarkt zu korrigieren. Diese Korrektur dehnte sich zeitlich und preislich immer weiter aus. Die EZB flutete mit dem unkonventionellen geldpolitischen Instrument des QEs den Markt mit Liquidität, aber DAX und Eurostoxx50 gaben immer weiter ab. Was war da los ? Das QE der FED hatte den US Aktienmarkt nahezu durchgehend steigen lassen, das QE der BoJ den Nikkei ebenfalls. Die Beantwortung dieser Frage würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Nur soviel.

Meines Erachtens sticht in der aktuellen Marktphase der geldpolitische Status der USA alle andere Themenfelder aus. Bekommen die US-Amerikaner die Zinswende hin ? Ja oder nein ? Bekommt die Federal Reserve die Zahnpasta, sprich die Liquidität, wieder in die Tube ? Ja oder nein ? Welche Auswirkungen hat dies auf die Währungsmärkte ? Welche Auswirkungen hat dies auf die Emerging Markets ?

Eigentlich wollte ich zum Ende dieses Jahres keine umfassende technische Marktbesprechung mehr veröffentlichen. Der Ölpreis stand kurz vor einem weiteren Sell Off, der Dow Jones Transportation Index ebenfalls, außerdem hielt diese hohe Volatilität in vielen US Indizes an. Und auch DAX und Eurostoxx50 schienen in einer Schwebe zu sein,Richtungssuche schien angesagt. In solchen Phasen sollte man den Markt machen lassen und ihn ersteinmal einfach nur beobachten.

Nach dem EZB Leitzinsentscheid, dem US Leitzinsentscheid und dem großen Verfallstermin scheint der Markt just zum Ende des Jahres wieder anzuspringen. Hintergrund dürfte unter anderem das Window Dressing großer Marktteilnehmer sein. Verlustbringende Positionen werden abgestoßen, die Gewinner werden hochgezogen.

Seit ein paar Handelstagen sehe ich nun Bewegungen an den Märkten, die es meiner Meinung nach klar zu kommentieren gilt. Es könnte sich lohnen, jetzt noch Trades zu eröffnen. Bücher also wieder öffnen.

Ich gehe im Folgenden die Beobachtungen durch.

In Deutschland beginnt der VDAX die seit Juli bestehende Aufwärtstrendlinie zu brechen, er fällt. Mit dieser Woche hat sich im Wochenchartintervall ein "lower low" ausgebildet. Auf den VDAX bezogen, liegt ein Verkaufssignal vor. DAX und VDAX korrelieren gegenläufig. Fällt der VDAX, steigt der DAX.

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Im DAX Future hat sich im Bereich des EMA200 (rote gleitende Durchschnittslinie) eine kleine inverse SKS ausgebildet, ein kleiner Boden.

Charttechnisch ist in den kommenden Handelstagen und Wochen mit einem Anstieg in Richtung 11.300 Punkte zu rechnen.

Sie haben sicherlich bemerkt, dass ich auf meinem Guidants Desktop sehr aktiv die Märkte technisch kommentiere und die Leserschaft mit Updates versorge.

Es lohnt sich mir zu folgen: Weiterlesen

Über 7.000 Trader folgen mir bereits auf Guidants.

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Selbiges gilt auch für den DAX. Kleiner inverser SKS Boden, Ziel 11.300 Punkte.

Für die mittelfristige Prognose ist die schwarz gestrichelte Trendlinie wichtig. Es ist die Nackenlinie einer großen mehrmonatigen inversen SKS.

Diese schwarz gestrichelte Trendlinie ist ab jetzt die entscheidende Hürde nach oben.

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Seit 2014 spielt der charttechnische Status des Euros gegenüber dem US-Dollar eine wichtige Rolle für die europäische Aktienmarktentwicklung. Der in 2014 stark fallende Euro führte zeitgleich zu einer Rally im DAX. Das Kursgeschehen in 2015 zeigt eine breite seitwärts gerichtete Schiebezone. Ich habe unlängst meine Prognose für den Euro auf neutral umgestellt.

EUR/USD - Stelle Euro und US-Dollar zunächst auf NEUTRAL um

EUR/USD muß ich erst weiter beobachten, um hier eine neue Trendanalyse erstellen zu können. Wichtig ist folgender Hinweis: Meines Erachtens kommen wir in eine Marktphase, in der die Kursentwicklung des DAX nicht mehr so stark von der Euro-Kursentwicklung abhängt. Solche Phasen sind nicht ungewöhnlich. Auch die gegenläufige Korrelation von US-Dollar und Gold wurde in der Vergangenheit zeitweise aufgeknackt. Korrelationstrend-Trader können diesbzgl. von schmerzhaften Erfahrungen berichten.

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Deutsche Telekom. Schöner kleiner inverser Boden, Ziel 17,80 €.

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Daimler. Mehrwöchige bullisch geflaggte SKS als Fortsetzungsmuster. Mittelfristige Zielmarken: 90,40 und 96,00 €.

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Volkswagen Vz. weiter bullisch. Mittelfristiges Ziel 162 €.

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SAP. Ebenfalls kleine inverse SKS, Ziel 77 €.

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Der Blick auf den US Markt ist unerläßlich, wenn man Prognoseergebnisse für den DAX erhalten möchte. Erkennt man am US Markt charttechnische Gefahrenquellen, sollte man auch für den DAX vorsichtig werden. Aufgrund seiner Größe ist der US Markt nach wie vor Schrittgeber. In diesem Jahr konnte man sehen, dass der DAX sehr genau auf den US Markt reagiert, - das kennt man ja -, aber neuerdings auch auf den festlandchinesischen. Die Wachstumsnormalisierung der chinesischen Volkswirtschaft hat natürlich Auswirkungen auf die exportlastige deutsche.

Nun, werfen wir einen charttechnischen Blick auf den Dow Jones.

Der Kursverlauf seit Ende 2014 läßt sich sehr schön mit einem Bogen nach oben abgrenzen. Dieser Bogen ist Teil der Instrumentenauswahl von Guidants. Täglich besuchen zwischen 30.000 und 50.000 User Die Guidants Plattform, zeitgleich nutzen die Plattform zwischen 5.000 und 8.000 User. Während des EZB Leitzinsentscheids am 03.12. ging der Zähler unten rechts auf der Guidantsseite erstmals über 10.000.

Wenn Sie noch nicht auf der Plattform drauf sind, wird es höchste Zeit. Ich habe Ihnen extra einen meiner Big Picture Guidants Desktops freigeschaltet: Weiterlesen

Die Kurse sind realtime, sie pushen automatisch, das Chartanalyseprogramm ist für alle kostenfrei verfügbar.

Zurück zum Dow Jones und seiner technischen Verfassung. Zwar ist der Index unterhalb des Bogen-Widerstands gefangen, der Kursverlauf seit Juli zeigt Konturen einer multiplen inversen SKS. Steigt der DOW Jones über 18.000 Punkte an, bricht er a) aus dem Bogen nach oben aus und b) löst er diesen mittelfristigen inversen Boden aus. Steigt der Dow Jones also über 18.000 Punkte an, generiert dies meiner Meinung nach ein eindeutiges mittelfristiges Kaufsignal mit Zielen von 18.825 und 19.354 Punkten.

Unter 18.000 Punkte ist der Index nur etwas für hartgesottene Trader, da er unterhalb dieser Marke für eine Korrekturausdehnung gefährdet ist.

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Der Ölpreis (WTI) hat im Verlauf des Jahres 2015 eine riesige relativ angeordnete bärische SKS ausgebildet. Dieses stark bärische Muster haben anscheinend "alle" gesehen. genug Zeit hatten sie ja. Die Shortpositionierung an den Terminmärkten auf Öl ist auf einem absoluten Rekordniveau. Ergo: Jeder Zeit kann ein Shortsqueeze einsetzen.

In den zurückliegenden Handelstagen konnte der Ölpreis auf der Nackenlinie besagter SKS bei 35 $ nach oben abprallen. Das dürfte Shortseller zum Ende des Jahres nochmals richtig zum Schwitzen bringen.

Das Chartbild ist stark bärisch, das Sentiment ist aber ebenfalls. Letzteres hindert mich derzeit noch, selbst Öl leerzuverkaufen. Wenn alle Welt US-Dollar long ist, passiert das Gegenteil dessen, was alle Welt erwartet. Wenn alle Welt short ist auf Emerging Markets (EEM), passiert auch da das Gegenteil dessen, was alle erwarten. Das haben die letzten Jahre beeindruckend gezeigt, man hüte sich vor "crowded" Trades. Übrigens auch China. Die Stimmung war zuletzt dermaßen schlecht, US Anleger haben über am US Markt handelbare Derivate Rekordbestände auf den festlandchinesischen Aktienmarkt aufgebaut. Und was passiert ? China steigt.

SHANGHAI COMPOSITE - Ich bin wieder vorsichtig bullisch

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Soweit meine aktuellen Gedanken zum Markt.

Das sieht zunächst einmal ganz gut aus für den DAX.

Statistisch gesehen, ist der US Markt nach einem ersten Zinsschritt meist mehrmonatig gestiegen. Statistisch gesehen, hat der US-Dollar nach einem ersten Zinsschritt abgewertet. Auf diese Statistik würde ich nicht zwingend etwas geben. Die Ausgangslage war in den ausgewerteten Fällen eine andere. Diesmal laufen zeitgleich QE Programme in Europa und Japan, die die Entwicklungen an den Währungsmärkten beeinflussen. Wenn Dow Jones und S&P 500 Index ihre Triggermarken nach oben brechen, dürfte der US Markt aber tatsächlich ansteigen können. Schaun wir mal.

Ja, es sieht zunächst einmal gut aus für die Märkte, was uns aber nicht davon abhalten sollte, mögliche Problemfelder für die Märkte zu sondieren.

In einer Studie der UBS über die Immobilienmärkte weltweit wird auf Blasenbildung in London und Hong Kong hingewiesen. Tatsächlich solte man m.E. den Hang Seng in 2016 sehr genau im Blick behalten. Der Index hat in 2015 ein gewaltiges charttechnisches Fehlsignal ausgebildet, eine gewaltige Bullenfalle. Solche Bullenfallen können größere Bärenmärkte einleiten.

Ebenfalls gilt es in 2016 den Ölpreis weiter genau im Blick zu behalten. Die russische Volkswirtschaft und die der OPEC Länder sind stark abhängig vom schwarzen Gold. Ein zu schnell, zu stark fallender Ölpreis kann hier zu Verwerfungen führen. Das Gros der Staatsfonds ist Öl-Asset assoziert. Diese Länder werden ihre Staatsfonds immer mehr anzapfen müssen. Und diese Staatsfonds gehören zu den größten Marktteilnehmern auf unserem Planeten. Wenn sie in größerem Ausmaß Assets liquidieren, - Aktien und Anleihen -, ist nicht ausgeschlossen, dass dies die Märkte unter Druck bringen kann.

Seit 2007 werte ich Positionsbewegungen von großen Hedgefonds aus, bei Aktien und Terminmarktpositionen. Der gewaltige Ölpreisabsturz 2008 ist u.a. auf die Lehman Insolvenz zurückzuführen, - Lehman Brothers war eine ganz große Nummer im Rohstoffhandel -, und auf Zwangsliquidationen von Hedgefonds. T. Bone Pickens kam damals ordentlich unter die Räder. Das Jahr 2015 war ein Katastrophenjahr für die Hedgefondsbranche. Mehrere bekannte große Fonds mußten geschlossen werden, u.a. der von Fortress. Ich beobachte beliebte Hedgefondspositionen. Positionen von David Einhorns Greenlight Capital implodierten regelrecht, selbiges gilt für Aktien aus dem hochkonzentrierten Portfolio von Bill Ackmans Pershing Capital. Nun, Hedgefonds sind im Vergleich zu Staatsfonds, - man verzeihe mir die Wortwahl -, "Peanuts". Wir sollten auf diesem Auge also nicht blind sein und die Situation weiter im Blick behalten.

So ... das wars jetzt soweit.

Meine Damen und Herren,

das GodmodeTrader/Guidants Team wünscht Ihnen ein angenehmes, friedliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.

Die Ruhe und Stille des Weihnachtsfests läßt Raum, um in sich zu gehen und nachzudenken.

Gerade wir als aktive Anleger können uns nochmals bewußt machen, auf was es wirklich im Leben ankommt. Das folgende Zitat, das dem uruguayischen Präsidenten José Mujica zugeschrieben wird, bringt es ziemlich auf den Punkt.

Sei's drum.

Frohe Weihnachten, liebe Traderinnen und Trader.

Und falls wir uns auf dem Portal nicht mehr sehen, einen guten Rutsch ins neue Jahr.

2016, wir kommen!

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  • bembes
    bembes

    Hallo Herr Weygand,

    wie immer ein sehr guter Beitrag zum Jahresausklang. Auf ein neues in 2016.

    Gibt es auch eine solche Analyse auch für den Bund Future ??

    Ein gutes, erfolgreiches neues Jahr 2016 mit viel Gesundheit wünscht........Bembes

    09:32 Uhr, 31.12. 2015
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Ausser Harry und Hoose sehe ich hier zwar hauptsaechlich geldgierige Flachmaten, aber trotzdem Allen guten Rutsch ins Verderben 2016. Hirn benutzen und mal Gier abschalten!

    10:15 Uhr, 30.12. 2015
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading
    09:45 Uhr, 30.12. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • 280a
    280a

    Wünsche dem Head of Trading und dem gesamten Team auch einen guten Rutsch!

    09:23 Uhr, 30.12. 2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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