DAX® - Besondere Kerze - strategische Absicherung
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Besondere Kerze - strategische Absicherung
Aus Platzgründen konnten wir in der gestrigen Ausgabe nicht mehr auf die jüngste Sentimenterhebung der American Association of Individual Investors (AAII) eingehen. Dabei hätte es die besondere Stimmungslage mehr als verdient gehabt, denn der Anteil der „neutral gestimmten“ US-Privatanleger befindet sich mit 40,6 % auf dem höchsten Stand seit Anfang 2020! Ein derart hoher Prozentsatz von an der Seitenlinie stehenden Investoren war in der Vergangenheit oftmals ein guter Nährboden für die Etablierung eines neuen Trends. Mit dem Rebreak der Marke von 14.550 Punkten könnte dieser beim DAX® nun begonnen haben – und zwar nach unten. Damit machen wir einen harten Schnitt und nutzen den Monatsultimo für eine Analyse des langfristigen DAX®-Charts. Das Märztief bei 12.439 Punkten wirkt dabei wie ein Relikt aus vergangenen Tagen. Charttechnisch war die folgende Erholungsrally um fast 2.500 Punkte wichtig, denn per Monatsschlusskurs entsteht dank dieser Entwicklung ein lehrbuchmäßiger „doji“ mit markanter Lunte (siehe Chart). Vor allem konnte damit der horizontale Rückzugsbereich bei 13.800/13.500 Punkten letztlich doch verteidigt werden. Diese Bastion steckt ein essentiell wichtiges, strategisches Stop Loss-Level ab.
DAX® (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Endgültiger Befreiungsschlag
„Untere Umkehr nimmt Gestalt an“, titelten wir am 22. März in Bezug auf die Bayer-Aktie. Mittlerweile ist das Papier einen entscheidenden Schritt weiter, denn die seinerzeit aufgezeigten Schlüsselbarrieren in Form der Kombination aus der 38-Monats-Linie (akt. bei 56,45 EUR) und dem Hoch vom Mai 2021 bei 57,73 EUR sind inzwischen Geschichte. Da damit auch die Hochs der Jahre 2007 bis 2011 überwunden wurde, liegt inzwischen tatsächlich ein abgeschlossener Doppelboden vor (siehe Chart). Das anziehende Volumen im März sorgt dabei für ein zusätzliches Ausrufezeichen. Aus der Höhe der unteren Umkehr ergibt sich ein kalkulatorisches Anschlusspotenzial von rund 14 EUR bzw. ein rechnerisches Kursziel oberhalb der 70 EUR-Marke. Jenseits dieses Levels stecken die Hochpunkte von 2020 bei 73,63/78,34 EUR zusammen mit zwei unterschiedlichen Fibonacci-Projektionen bei 76,56/76,65 EUR den nächsten Widerstandsbereich ab. Der Vorteil solcher Ausbruchssituationen ist, dass sie regelmäßig engmaschige Absicherungen ermöglichen. Konkret sollte die Bayer-Aktie die gerade herausgenommene Schlüsselzone bei 57,73/56,43 EUR nicht mehr verletzen.
Bayer (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Bayer
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Ein echter Hingucker!
Keine Frage: Solche Charts sind selten geworden! Trotz der schwierigen Umstände hat die Union Pacific-Aktie allen Herausforderungen des 1. Quartals getrotzt und notiert nahezu auf Allzeithoch (278,94 USD). Charttechnisch dienten die Bestätigung des Aufwärtstrends seit 2009 (akt. bei 239,94 USD) bzw. der Ausbruch aus der vorangegangenen seitlichen Schiebezone als entscheidende Katalysatoren. Zusätzlicher Rückenwind kommt derzeit von den quantitativen Indikatoren. Hervorheben möchten wir die relative Stärke nach Levy, die nach einer abgeschlossenen Flagge nun auch zusätzlich noch eine Bodenbildung vervollständigen konnte. Im „uncharted territory“ definiert die runde 300er-Marke mittlerweile das nächste Anlaufziel. Obwohl es sich per Saldo um einen lehrbuchmäßigen Aufwärtstrend handelt, sollten Anlegerinnen und Anleger stets auch die Unterseite im Blick haben. Eine erste Unterstützung stellt dabei das Januarhoch bei 256,11 USD dar. Um die gute Ausgangslage nicht zu gefährden, gilt es vor allem den o. g. Basisaufwärtstrend nicht mehr nachhaltig zu unterschreiten.
Union Pacific Corp. (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Union Pacific Corp.
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer