Kommentar
17:45 Uhr, 17.05.2022

Allianz-Tochter einigt sich in US-Rechtsstreit - TUI kündigt Kapitalerhöhung an

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  • US-Konsumenten bleiben ausgabefreudig
  • Home Depot hebt Jahresziele an
  • Gewinnwarnung bei Walmart
  • 260 ukrainische Soldaten dürfen Asow-Stahlwerk in Mariupol verlassen
  • Gastgewerbe profitiert vom Ende vieler Corona-Auflagen
  • Daimler Truck ist dick im Geschäft
  • Elon Musk dealt um Twitter

Markt

  • Die Aktienmärkte haben am Dienstag ihre jüngste Erholung fortgesetzt. Der DAX legte im Xetra-Handel um 1,59 Prozent auf 14.185,94 Punkte zu. Vor allem positive Vorgaben der Übersee-Börsen gaben Rückenwind. In Asien standen am Morgen Kursgewinne vor allem in Hongkong zu Buche wegen der in China spürbaren Hoffnung auf Corona-Lockerungen. In den USA sieht es ebenfalls nach einer kräftigen Erholung aus. Am Nachmittag standen zudem neue US-Konjunkturdaten im Fokus. Der Konsum in der größten Volkswirtschaft der Welt zeigt keine Anzeichen von Schwäche. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im April erneut an, wenn auch geringfügig schwächer als erwartet.
  • Der Ölpreis erreichte am Dienstag den höchsten Stand seit sieben Wochen. Brent stieg bis auf 115,14 Dollar/Barrel, und damit auf den höchsten Stand seit dem 28. März. „Die Ölpreise haben sich in dieser Woche in der Nähe von Mehrwochenhochs gehalten, unterstützt von steigenden Benzin- und Destillatpreisen in den USA und den anhaltenden Befürchtungen hinsichtlich eines EU-Importverbots für russisches Öl", zitierte Reuters Jeffrey Halley, Analyst beim Maklerunternehmen OANDA.
  • Der Goldpreis tendiert am Dienstag in einer engen Handelsspanne nach oben bei zuletzt 1.830 Dollar/Unze (+0,3 %). Der Rückgang des US-Dollars verhalf der Notiz zu einer leichten Erholung vom dreieinhalb Monatstief am Vortag. „Gold verhält sich weniger wie ein Pfeil und mehr wie eine Feder. Es driftet ein wenig in diese und ein wenig in jene Richtung, je nachdem, wie der Wind an den Märkten weht", zitierte Reuters den Analysten Ross Norman.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Reisekonzern TUI hat eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts der Altaktionäre zur weiteren Rückzahlung von Staatshilfen angekündigt. Das Unternehmen will bis zu 162.291.441 neue Stammaktien, die bis zu rund 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft ausmachen, ausgeben. Die neuen Aktien sollen im Rahmen eines beschleunigten Platzierungsverfahrens ("Accelerated Bookbuilding") ausschließlich institutionellen Anlegern im Rahmen einer internationalen Privatplatzierung zum Erwerb angeboten werden, heißt es.
  • Die Allianz-Tochter Allianz Global Investors US (AGI US) hat heute Vergleiche mit dem US-Justizministerium und der US-Börsenaufsicht SEC im Zusammenhang mit Verlusten bei ihren sogenannten Structured-Alpha-Fonds geschlossen und bekennt sich schuldig wegen Wertpapierbetrugs. AGI US wird nach Ablauf einer Übergangsfrist von der Beratung von in den USA registrierten Investmentfonds und bestimmten Arten von Pensionsfonds ausgeschlossen. Die Allianz geht davon aus, dass die SEC noch im Laufe des Tages Ausnahmegenehmigungen erteilt, die sicherstellen, dass die Einigung die Geschäftsaktivitäten von PIMCO und der Allianz Life US nicht beeinträchtigen wird. Die Allianz SE hat eine Absichtserklärung über eine langfristige strategische Partnerschaft unterzeichnet, welche eine Übertragung der Investment-Management-Aktivitäten von AGI US mit einem verwalteten Vermögen im derzeitigen Umfang von ca. 120 Milliarden US-Dollar auf einen neuen US Partner vorsieht. AGI US zahlt im Rahmen des Vergleichs 174,3 Millionen Dollar als Gewinnabschöpfung an das US-Justizministerium und 675 Millionen als Strafe an die SEC. Andere finanzielle Verpflichtungen, die vom DOJ und der SEC festgesetzt wurden, sind oder werden durch die rund 5 Milliarden Dollar an Entschädigungen, die an Structured-Alpha-Investoren gezahlt werden, erfüllt. Sämtliche zu zahlenden Beträge und Entschädigungen wurden bereits in den Rückstellungen für 2021 und für das erste Quartal 2022 berücksichtigt.
  • Der US-Baumarktriese Home Depot hat nach einem starken Quartal mit weiterhin boomender Nachfrage seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr erhöht. So soll der vergleichbare Umsatz in 2022 nun um etwa 3  Prozent steigen. Zuvor hatte der Konzern ein „leicht positives“ Wachstum in Aussicht gestellt. Analysten hatten laut Refinitiv mit einem Anstieg von 1,4 Prozent gerechnet. Die Erlöse kletterten in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent auf 38,9 Mrd. Dollar. Auf vergleichbarer Basis betrug der Zuwachs konzernweit 2,2 Prozent. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um zwei Prozent auf 4,2 Mrd. Dollar. Der Quartalsgewinn je Aktie belief sich auf 4,09 Dollar - sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
  • Der größte US-Einzelhändler Walmart hat angesichts von Inflationsdruck und Lieferkettenproblemen seine Jahresziele gekürzt. Der ber. Gewinn je Aktie (EPS) soll in 2022 jetzt um 1 Prozent sinken. Zuvor war ein prozentual einstelliger Anstieg erwartet worden. Das hohe US-Inflationsniveau belaste das Geschäft, erklärte CEO Doug McMillon. Gestiegene Ausgaben, etwa für Kraftstoff und Löhne, trieben die Betriebskosten stärker als erwartet nach oben. In den drei Monaten bis Ende April verdiente Walmart unterm Strich 2,1 Mrd. Dollar und damit knapp 20 Prozent weniger als vor einem Jahr. Den Umsatz steigerte Walmart um gut zwei Prozent auf 141,6 Mrd. Dollar.
  • Der Tech-Milliardär Elon Musk will mit dem Twitter-Management noch mal über den Kaufpreis verhandeln. Man könne nicht den gleichen Preis für etwas zahlen, dass viel schlechter sei als behauptet, sagte er auf einer Konferenz in Miami mit Blick auf die mutmaßlich höhere Zahl von sog. Bot-Konten, hinter denen keine realen Menschen stehen. Unklar bleibt, ob er mit seinem Einwand nur den Preis drücken will, oder versucht, einen Grund für den Ausstieg aus dem Deal zu finden.
  • Der russische Öl- und Gasproduzent Gazprom Neft wird sein American Depositary Receipts (ADR)-Programm zum 16. Juni beenden, wie die Bank of New York Mellon, eine Inhaberin der ADRs, am Dienstag mitteilte.
  • Der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé beschleunigt wegen der Knappheit an Muttermilchersatz in den USA die Lieferungen solcher Produkte. Säuglingsnahrung wird teils extra über den Luftweg geschickt, damit sie schneller ankommt. Nestlé ist nach eigenen Angaben jedoch nur ein kleiner Akteur auf dem Markt für Säuglingsnahrung in den USA.
  • Die US-Fluggesellschaft United Airlines wird optimistischer. „Das Nachfrageumfeld hat sich weiter verbessert, was zu einer höheren Umsatzprognose für das zweite Quartal 2022 führt", so United in einer Mitteilung.
  • Abbott Laboratories und die Food and Drug Administration (FDA) haben sich darauf geeinigt, die Produktion von Säuglingsnahrung in einem US-Werk wieder aufzunehmen, das wegen des Rückrufs eines Produkts, der zu einem landesweiten Mangel an Säuglingsnahrung geführt hat, geschlossen worden war.
  • Das italienische Modeunternehmen Zegna strebt mittelfristig einen Umsatz von gut zwei Mrd. Euro (2021: 1,29 Mrd.) und eine bereinigte operative Gewinnmarge von „mindestens" 15  Prozent an (2021: 10 %). Zegna gab im Dezember sein Debüt an der New Yorker Börse im Dezember nach einer Fusion mit Investindustrial Acquisition Corp, einer speziellen Akquisitionsgesellschaft (SPAC).
  • Die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Starinvestor Warren Buffett hat eine Investition von fast drei Mrd. Dollar in die Citigroup offengelegt.
  • Der größte US-Einzelhändler Walmart hat angesichts von Inflationsdruck und Lieferkettenproblemen seine Gewinnziele gekürzt. Das hohe US-Inflationsniveau belaste das Geschäft, erklärte CEO Doug McMillon. Gestiegene Ausgaben, etwa für Kraftstoff und Löhne, trieben die Betriebskosten stärker als erwartet nach oben. In den drei Monaten bis Ende April verdiente Walmart unterm Strich 2,1 Mrd. Dollar (2,0 Mrd Euro) und damit knapp 20 Prozent weniger als vor einem Jahr. Den Umsatz steigerte Walmart um gut zwei Prozent auf 141,6 Mrd. Dollar.
  • Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat ihren TV-Vertrag mit der Deutschen Telekom frühzeitig um vier Jahre bis zur Saison 2027/28 verlängert. Die Telekom ist seit 2016 Medienpartner der DEL und hat noch einen bis 2024 laufenden TV-Vertrag, der nun verlängert wurde.
  • Die Handelsholding Ceconomy will die Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn bereits Anfang Juni und damit früher als gedacht übernehmen. Im Gegenzug beteiligt sich die Familie Kellerhals, bislang Minderheitseigner bei Media Markt und Saturn, direkt an der Düsseldorfer Holding.
  • Der zum US-Agrarmaschinenhersteller AGCO gehörende Traktorenbauer Fendt hat seine Produktion in Deutschland nach einem Hackerangriff wieder aufgenommen. AGCO hatte Anfang Mai mitgeteilt, einen Angriff mit Erpressungssoftware entdeckt zu haben. Die Ausfälle in Folge der Attacke sollen im Laufe des Jahres durch eine höhere Produktion ausgeglichen werden.
  • Der Mitbegründer von Terraform Labs, Do Kwon, hat laut Bloomberg einen erneuten Vorschlag unterbreitet, um die angeschlagene Terra-Blockchain wiederzubeleben, indem er den gescheiterten TerraUSD-Stablecoin abschafft und das Projekt in ein neues Netzwerk umwandelt. Kwon möchte den Code der Blockchain kopieren, um ein neues Netzwerk mit dem Namen Terra zu schaffen und neue Token an ehemalige Terra-Unterstützer, wie wichtige App-Entwickler, und diejenigen, die noch TerraUSD besitzen, zu verteilen.
  • Der französische Energiekonzern Engie wird optimistischer für das Gesamtjahr. Der Vorstand rechnet nun mit wiederkehrenden Nettoeinnahmen von 3,8 bis 4,4 Mrd. Euro. Zuvor standen 3,1 bis 3,3 Milliarden auf dem Zettel. Für das erste Quartal wies der Konzern einen Ergebnissprung vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 74 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro aus. Engie profitiert, wie viele andere Energieversorger auch, vor allem von den hohen Energiepreisen.
  • Der Lkw-Bauer Daimler Truck hat im ersten Quartal trotz Lieferproblemen und Ukraine-Krieg ein überraschend starkes Geschäft verzeichnet. Der Umsatz ging um 17 Prozent auf 10,55 Mrd. Euro nach oben - deutlich mehr, als Analysten erwartet hatten. Vor Zinsen und Steuern sowie bereinigt um Sondereffekte stieg das Ergebnis um elf Prozent auf 651 Millionen Euro. Die operative Marge vor Sondereffekten im Fahrzeuggeschäft lag mit 5,9 Prozent 0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Unter dem Strich fiel der Gewinn mit 257 Mio. Euro allerdings geringer aus als vor einem Jahr mit 1,43 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der DAX-Konzern nun mit 48 bis 50 Milliarden Euro statt 45,5 bis 47,5 Mrd. an Umsatz. Das sei vor allem besseren Verkaufspreisen und Wechselkurseffekten zu verdanken. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern erwartet Daimler Truck nun auf Vorjahresniveau statt leicht darunter.
  • Tech-Milliardär Elon Musk hat eine Übernahme von Twitter zu einem niedrigeren Preis als bislang geboten nicht ausgeschlossen. Ein Deal zu einem niedrigeren Gebot sei „nicht außer Frage“, sagte Musk in einem Interview bei einer Konferenz am Montag. „Je mehr Fragen ich stelle, desto größer werden meine Sorgen“, sagte Musk. Er schätzte, dass Fake-Profile mindestens ein Fünftel aller Twitter-Accounts ausmachten - nannte aber keinen Beleg dafür. Twitter hatte zuvor mitgeteilt, die Quote liege deutlich unter fünf Prozent. Musk hatte eine vertiefte Prüfung der Twitter-Bücher vor dem Übernahme-Deal abgelehnt. Musk hat bislang 44 Mrd. Dollar für Twitter geboten, die Übernahme jedoch zunächst auf Eis gelegt. Die Twitter-Aktie verlor gestern rund acht Prozent bei 37,38 Dollar. Das ist weit entfernt von den 54,20 Dollar je Aktie, die Musk bisher den Anteilseignern von Twitter in Aussicht stellt.
  • Die Hornbach Holding hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz nach vorläufigen Zahlen um 7,7 Prozent auf den Rekordwert von fast 5,9 Mrd. Euro gesteigert. Der Online-Handel steuerte 16 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) wuchs um rund elf Prozent auf etwa 364 Mio. Euro. Der Vorstandschef der Hornbach Management AG, Albrecht Hornbach, will bei der Bilanzpressekonferenz endgültige Zahlen zum Geschäftsjahr 2021/2022 nennen und einen Ausblick geben.
  • Der Wirkstoffforscher Evotec engagiert sich im Rahmen einer Forschungs-Allianz bei der kanadischen Firma Sernova und steigt mit rund 20 Mio. Euro ein. Dabei handele es sich um eine strategische Investition, hieß es. Zugleich verkündeten beide Firmen den Abschluss einer strategischen Partnerschaft zur Entwicklung einer Betazell-Ersatztherapie bei insulinabhängigem Diabetes.
  • Der Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties hat im ersten Quartal das operative Ergebnis (FFO I) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 48,4 Mio. Euro gesteigert. Die Nettomieteinnahmen zogen um sieben Prozent auf 97,1 Mio. Euro an. Das Gewinnziel für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen. Das operative Ergebnis soll weiter auf 188 bis 197 Mio. Euro steigen.

Konjunktur & Politik

  • Die Lagerbestände bei US-Unternehmen sind im März um 2,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,9 Prozent, nach einem Plus von revidiert 1,8 Prozent (zunächst 1,5 Prozent) im Februar.
  • Die US-Industrie hat ihre Produktion im April um 1,1 Prozent zum Vormonat gesteigert, wie die US-Notenbank Fed am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Der Zuwachs folgt auf robuste Anstiege in den Monaten zuvor. Die Kapazitätsauslastung stieg um 0,8 Prozentpunkte auf 79,0 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Anfang 2019.
  • Der Konsum in den USA gibt sich keine Blöße. Die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im April erneut an, wenn auch geringfügig schwächer als erwartet. Die Erlöse erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte. Analysten hatten einen Anstieg um 1,0 Prozent erwartet. Der Anstieg im Vormonat wurde von ursprünglich 0,5 Prozent auf 1,4 Prozent nach oben revidiert.
  • Experten zufolge steigt die Zuversicht, dass der Corona-Lockdown in Shanghai gelockert werden könnte. In der chinesischen Metropole wurden den dritten Tag in Folge keine Neuinfektionen gemeldet, was als Bedingung für eine Milderung der scharfen Virus-Maßnahmen gilt. Die scharfen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus gelten als ein Grund für die globalen Lieferkettenprobleme, die das globale Wachstum gefährden.
  • US-Finanzministerin Janet Yellen hat die Partner der USA dazu aufgerufen, die finanziellen Hilfen für die Ukraine weiter zu erhöhen. Die bisherigen Unterstützungen reichten nicht aus, um den kurzfristigen Bedarf zu decken, sagte Yellen am Dienstag laut Reuters bei einem Besuch in Brüssel.
  • Russland habe nicht vor, die Google-Videoplattform YouTube zu blockieren, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den russischen Minister für digitale Entwicklung, Kommunikation und Massenmedien, Maksut Schadaev. Russland bedrängt YouTube seit Monaten, weil die Platform Inhalte, die Moskau für illegal hält, nicht löscht und den Zugang zu einigen russischen Medien einschränkt.
  • Die USA stationieren im Kampf gegen die islamistische Al-Schabab-Miliz wieder hunderte Soldaten im ostafrikanischen Krisenstaat Somalia. US-Präsident Joe Biden genehmigte einen Antrag des US-Verteidigungsministeriums für den abermaligen Aufbau einer „kleinen ständigen Truppenpräsenz“ in dem Land. Donald Trump hatte die US-Soldaten 2020 aus Somalia abgezogen.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Ansicht der meisten Ökonomen noch dieses Jahr die Phase der Negativzinsen beenden. 46 von befragtem 48 Ökonomen erwarten laut einer Reuters-Umfrage, dass der Einlagesatz im dritten Quartal angehoben wird. 26 von ihnen rechnen damit, dass es auf den Sitzungen im Juli und September um jeweils 0,25 Prozentpunkte nach oben gehen wird.
  • Bank of England Gouverneur Andrew Bailey hat angesichts des Ukraine-Krieges vor „apokalyptischen“ Preissteigerungen bei Lebensmitteln gewarnt. Die Ukraine habe zwar ausreichend Vorräte, aber könne die Waren nicht exportieren, sagte er einem Parlamentsausschuss in London. „Es ist eine große Sorge für dieses Land und eine große Sorge für die Entwicklungsländer“.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz sieht keine Anzeichen für ein zeitnahes Ende des Ukraine-Kriegs. „Bisher ist es leider nicht so zu erkennen, dass die Einsicht gewachsen ist, dass man das jetzt hier so schnell wie möglich beendet“, sagte er bei „RTL Direkt“.
  • Moskau wirft dem Westen 'Krieg' gegen Russland vor. „Es sind Feindstaaten. Weil das, was sie tun, Krieg ist", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Präsident Putin hatte zuvor schon von mit Blick auf die westlichen Sanktionen von einem wirtschaftlichen „Blitzkrieg" gesprochen.
  • EZB-Ratsmitglied Klaas Knot rechnet für Juli mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Euroraum. Diese Annahme erscheine ihm realistisch, sagte der Niederländer im TV.
  • Laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow ist es im Grunde unerheblich, dass Schweden und Finnland nun der NATO beitreten. Die beiden Länder hätten bereits seit Jahren an NATO-Manövern teilgenommen. „Die NATO kalkuliert deren Territorium bei der Planung militärischer Vorstöße nach Osten mit ein. In diesem Sinne gebe es also keinen großen Unterschied. Mal sehen, wie ihr Territorium in der Praxis im Nordatlantikbündnis genutzt wird."
  • Die Wirtschaft der Eurozone ist im Zeitraum Januar bis Ende März um 0,3 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2021 gewachsen, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag laut einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung war nur ein Wachstum von 0,2 Prozent ermittelt worden. Im Schlussquartal 2021 hatte das Wachstum ebenfalls bei 0,3 Prozent gelegen.
  • Das russische Parlament Duma will einen Gefangenenaustausch von Kämpfern des ukrainischen Asow-Regiments gegen russische Soldaten möglichst verhindern. Die Nachrichtenagentur TASS zitierte den Sprecher der Duma, Wjatscheslaw Wolodin, mit den Worten, „Naziverbrecher“ sollten nicht ausgetauscht werden.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz haben am Dienstag telefonisch die Lage an der Front sowie die Möglichkeit einer Erhöhung des Sanktionsdrucks auf Moskau erörtert. „Hatte produktive Gespräche mit @Bundeskanzler. Wir sprachen über die Lage an der Frontlinie, weiteren Druck auf Russland, die Verschärfung der Sanktionen und die Aussichten auf Frieden", schrieb Selenskyj auf Twitter.
  • Der Verfassungsschutz (BfV) sieht ein erhöhtes Risiko für Wirtschaftsspionage aus Russland. Die dortige Wirtschaft werde auch die westlichen Sanktionen von Know-how und Technologien abgeschnitten, schreibt das Bundesamt in einem „Sicherheitshinweis für die Wirtschaft". Somit bestehe die Gefahr, dass es zu Anbahnungsversuchen insbesondere von Beschäftigten in für Russland relevanten Wirtschafts- und Forschungszweigen auch in Deutschland komme.
  • Die Klimaproteste rund um die „Fridays for Future“-Bewegung hatten greifbare Auswirkungen auf die politische Landschaft in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Datenstudie des ifo Instituts und anderen Institutionen. Bei den Wahlen 2019 bis 2021 waren demnach 7 Prozent der Stimmengewinne der Grünen auf „Fridays for Future“-Proteste zurückzuführen.
  • Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will privaten Haushalten einen finanziellen Anreiz schaffen, wenn sie ihre Öl- oder Gasheizung auf erneuerbare Energien umstellen. Das könnte für den Umstieg auf Wärmepumpen gelten, so Habeck. Wie hoch die Förderung bei dem Austauschprogramm ausfalle und wann es starte, werde noch geklärt.
  • Das Bundesumweltministerium plant, die Obergrenze bei Biosprit von derzeit 4,4 Prozent auf zunächst 2,5 Prozent zu kürzen. Dies entspreche einer sofortigen Rohstoff-Einsparung von 4,2 Mio. Tonnen an Nahrungs- und Futtermitteln oder einer Anbaufläche von 1,1 Mio. Hektar. Bis 2030 solle die Obergrenze schrittweise auf Null verringert werden.
  • Russland setzt im Krieg mit der Ukraine aus Sicht von London auf wahllosen Artilleriebeschuss. Moskau habe nur begrenzte Möglichkeiten zur Erfassung von Zielen und scheue auch das Risiko, Kampfflugzeuge über ukrainisch kontrolliertem Gebiet einzusetzen, so das britische Verteidigungsministerium.
  • Nach wochenlangem Kampf haben gut 260 ukrainische Soldaten das Asow-Stahlwerk in Mariupol verlassen. Unter ihnen befänden sich 53 Schwerverletzte, teilte der ukrainische Generalstab am Montag bei Facebook mit. Die anderen ukrainischen Kämpfer seien in eine von russischen Truppen besetzte Ortschaft gebracht worden. Sie sollten später in einem Gefangenenaustausch freikommen, hieß es. An der Evakuierung der weiteren Verteidiger des Stahlwerks Azovstal werde noch gearbeitet. Mehrere Hundert Soldaten sollen sich noch im Stahlwerk befinden. „Wir hoffen, dass wir das Leben unserer Jungs retten können", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. „Ich möchte unterstreichen: Die Ukraine braucht ihre ukrainischen Helden lebend. Das ist unser Prinzip." An der Evakuierung der Soldaten aus dem Stahlwerk seien neben ukrainischen Behörden unter anderem auch das Internationale Rote Kreuz und die Vereinten Nationen beteiligt gewesen.
  • Der Umsatz im Gastgewerbe in Deutschland ist im März gegenüber Februar kalender-, saison- und preisbereinigt um 6,2 Prozent und nominal um 6,7 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber dem Lockdown-Monat März 2021, in dem es starke Einschränkungen für Hotels und Gastronomie gab, hat sich der reale Umsatz im Gastgewerbe mehr als verdoppelt (+114,8 %). Im März lag der Gastgewerbeumsatz real aber noch immer um 27,7 Prozent unter dem Niveau des Februars 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.
  • Der Angriffskrieg gegen die Ukraine, die westlichen Sanktionen, der massenhafte Weggang von Firmen: das alles schwächt die Wirtschaft Russlands und sollte sich eigentlich auch auf den Kurs seiner Landeswährung auswirken. Doch der Rubel hat in den vergangenen Wochen deutlich zugelegt. Bekam man Anfang März kurz nach Kriegsbeginn 145 Rubel oder mehr für einen Euro, gibt es aktuell nur noch rund 65. Dass Russland den Wert seiner Währung manipuliert, ist seit langem bekannt. Und so ist der starke Rubel kein Zeichen von Stärke, sagte der Chefvolkswirt Moritz Kramer bei der Landesbank Baden-Württemberg LBBW. Der Rubel werde „künstlich“ gestärkt durch eine ganze Reihe von Maßnahmen, darunter auch Beschränkungen des Devisenverkehrs durch die Zentralbank, sagt der russische Ökonom Sergej Suwerow der Internetzeitung Meduza. Geholfen habe nicht zuletzt die massive Anhebung der Zinsen, weshalb viele Bürger Ersparnisse in Rubel und nicht in Devisen anlegten.
  • In der westrussischen Region Kursk an der Grenze zur Ukraine sind nach russischen Angaben mehrere Gebäude unter Beschuss genommen und beschädigt worden. „Heute, um fünf Uhr morgens, wurde das Grenzdorf Alexejewka im Kreis Gluschkowo mit schweren Waffen beschossen", teilte der Gouverneur Roman Starowoit mit. Demnach wurden drei Wohnhäuser, eine Schule und ein Fahrzeug beschädigt. Verletzte habe es nicht gegeben.
  • Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich erneut kritisch zu einem möglichen NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens geäußert. Man könne nicht einem Beitritt von Ländern zustimmen, die Sanktionen gegen die Türkei verhängten, sagte Erdogan am Montag. Er warf beiden Ländern erneut die Unterstützung von „Terrororganisationen“ wie etwa der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vor. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat Erdogan eine "Basar-Mentalität" vorgeworfen. Man wisse, wie Basare in der Türkei funktionierten. Und manchmal ist die Mentalität, vor allem von Erdogan, auch davon geprägt, sagte er im ZDF.

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