DAX: Befreiungsschlag am Hexensabbat?
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DAX
Das gestrige Finanzministertreffen der Eurozone lieferte erneut keine Annäherung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern, die Fronten scheinen vielmehr weiter verhärtet. Nun soll ein weiteres Sondertreffen der Euro-Länder die festgefahrenen Verhandlungen voranbringen. Das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs wurde für den kommenden Montag in Brüssel anberaumt. EU-Ratspräsident Tusk erklärte am Donnerstag: „Es ist Zeit, dringend über die Lage in Griechenland auf höchster politischer Ebene zu sprechen“.
Eurogruppen-Chef Dijsselbloem betonte, nur wenn es neue und glaubwürdige Vorschläge aus Athen gebe, könnten weitere Schritte unternommen werden. Beratungen der Finanzminister der Eurozone waren zuvor ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Griechenlands Finanzminister Varoufakis hat die Gläubiger hingegen davor gewarnt, die Verhandlungen im Schuldenstreit bereits als gescheitert zu betrachten. „Wir sind gefährlich nahe an einer Haltung, die einen Unfall akzeptiert“, sagte er.
Die Europäische Zentralbank hat laut einem Reuters-Bericht für heute eine Telefonkonferenz mit Athen angesetzt, bei der über eine Aufstockung der Nothilfen für Griechenlands Banken gesprochen werden soll. Wegen des anhaltenden Abflusses von Kundengeldern sei es laut EZB offenbar nicht mehr sicher, ob die griechischen Banken am Montag noch öffnen können.
Der DAX ging am Donnerstag mit einem Plus von 1,11 Prozent aus dem Handel. Heute zeichnet sich eine Fortsetzung des gestern eingeleiteten Befreiungsschlages an. Die internationalen Vorgaben sind recht gut, die wichtigsten Indizes an Wall Street und Nasdaq verbuchten Kursgewinne. Am Freitagmorgen signalisierte der X-DAX für den DAX gut eine Viertelstunde vor dem Start ein Plus von 0,23 Prozent auf 11.125 Punkte. Im Verlauf dürfte der dreifache Verfallstermin an den Terminbörsen auch für Bewegung am Aktienmarkt sorgen. Zudem bleibt das Dauerthema Griechenland im Fokus.
Der Euro legte auch gestern zum US-Dollar zunächst zu. Belastet wurde der US-Dollar durch die US-Inflationsdaten, die im Mai lediglich von 0,1 Prozent auf 0,4 Prozent zum Vorjahr zulegten (Konsens: 0,5 %). Eine niedrige Inflation räumt der Notenbank mehr Zeit ein, um Leitzinserhöhungen zu beschließen. Mit Blick auf die gescheiterten Verhandlungen zu Griechenland fiel die Einheitswährung letztlich wieder deutlich unter die Marke von 1,14 Dollar zurück (akt. 1,1341 Dollar).
Schuldenberg in Deutschland wächst und wächst
Die Schulden von Bund, Länder und Gemeinden einschließlich aller Kern- und Extrahaushalte in Deutschland sind zum Ende des ersten Quartals um 1,0 Prozent bzw. 20,8 Milliarden Euro gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum auf 2,060,5 Milliarden Euro gestiegen.
Bank of Japan bestätigt geldpolitischen Kurs
Die japanische Notenbank (BoJ) wird ihre lockere Geldpolitik in gewohntem Ausmaß beibehalten. Das Volumen der Anleihekäufe wurde bestätigt. Demnach soll die Geldbasis um rund 80 Billionen Yen (umgerechnet rund 650 Mrd. Dollar) pro Jahr ausgeweitet werden.
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Die Hochtief-Tochter Flatiron hat als Teil eines Joint Ventures einen Auftrag mit einem Volumen von 1,23 Milliarden Dollar für den Bau eines mehr als 60 Meilen langen Abschnitts der neuen Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Los Angeles und San Francisco erhalten.
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