DAX befreit sich aus der Bredouille
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Erwähnte Instrumente
DAX
Heute macht der Deutsche Leitindex ein gutes Stück an verlorenem Terrain gut und tendiert am Mittag mit 1,81 Prozent im Plus bei 8.911 Punkten. Dazu tragen vor allem die Bankentitel bei. Die Wachstumsdaten aus Deutschland hatten wenig Markteinfluss. Die Commerzbank kann nach soliden Zahlen zweistellig zulegen, auch die Deutsche Bank setzt ihre anhaltende Berg- und Talfahrt heute mit einem Anstieg fort. Am DAX-Ende findet sich Adidas, die gestern noch zu den stabilsten Aktien gehörte. Trotz der heutigen Hausse bleiben Experten skeptisch. So rechnet Aktienmarktstratege Andreas Hürkamp von der Commerzbank für den DAX kurzfristig mit einem weiterhin nervösen Handel und starken Schwankungen.
Thema des Tages
Auch im vierten Quartal 2015 wächst die Deutsche Wirtschaft moderat. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Wäre das Vorquartal nicht leicht aufwärts revidiert worden, stünde nur ein Zuwachs um 0,2 Prozent zu Buche. Im Gesamtjahr betrug das Wachstum 1,7 Prozent. „Die konjunkturelle Lage in Deutschland war damit im Jahr 2015 durch ein solides und stetiges Wirtschaftswachstum gekennzeichnet", erklärte die Behörde. Im dritten Quartal war die Wirtschaft ebenfalls real um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen.
Positive Impulse kamen vom privaten und vor allem vom öffentlichen Konsum. Vom Außenhandel gingen erneut keine positiven Wachstumseffekte aus. „Die deutsche Binnenwirtschaft trägt, und auch die Aussichten für China und die Weltwirtschaft - mithin für unsere Exporte - sind aus fundamentaler Sicht besser, als es die verunsicherten Börsen momentan wahrhaben wollen", sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.
Auch das Wachstum im Euroraum hat sich im Schlussquartal 2015 stabil gezeigt. Nach Zahlen des Statistikamts Eurostat legte das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Für das Gesamtjahr 2015 ergibt sich damit ein BIP-Wachstum in Höhe von 1,5 Prozent im Vergleich zu 2014. Während es in Griechenland zu einem Rückfall in die Rezession kam — die Wirtschaftsleistung verringerte sich um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal — wuchs Spanien mit einem Quartalsplus von 0,8 Prozent am kräftigsten.
Aktien im Blick
Allen voran stürmt heute die Aktie der Commerzbank nach ordentlichen Zahlen und der Dividendenankündigung nach oben. Das Institut will erstmals seit der Finanzkrise eine Dividende ausschütten, was die Aktionäre in helle Aufgrund versetzt. Aktuell legt das Papier um knapp 17 % zu.
Auch die Deutsche Bank profitiert vom neu entfachten Branchenoptimismus und verteuert sich zugleich um 8,9 %.
Die Zahlen zum ersten Quartal sind es nicht, die der Aktie von Thyssenkrupp heute Auftrieb geben (+1,40 %). Wegen des Stahlpreisverfalls ist der Industriekonzern zurück in die roten Zahlen gefallen. Die Aktie wurde aber von der Nachricht gestützt, dass die EU-Kommission auf bestimmte Stahlerzeugnisse aus China und Russland bis auf Weiteres Einfuhrzölle verhängt.
Konjunktur
Der Ausstoß der Eurozonen-Industrie ist im Dezember 2015 überraschend um 1,0 Prozent geschrumpft, während Experten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet hatten. Bereits im Vormonat konstatierte Eurostat einen Rückgang von 0,7 Prozent.
Nach Einschätzung von Jefferies-Analyst Marchel Alexandrovich könnte die Europäische Notenbank demnächst auch Aktien kaufen. „Draghi hat klar gemacht, dass es keine Tabus gibt. Praktisch jede Entscheidung kann mit dem Prinzip der geldpolitischen Hoheit gerechtfertigt werden“, so Alexandrovich.
Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem zeigt sich offen für eine Bargeldobergrenze: „Große Bargeldsummen können leicht zur Terrorfinanzierung genutzt werden, da besteht ein Risiko“.
Währungen
Der US-Dollar legt zum Wochenschluss gemessen am US-Dollar-Index zu. Gegenüber den anderen Hauptwährungen zeigt sich jedoch ein gemischtes Bild. EUR/USD fällt nach dem wie erwartet ausgefallenen BIP-Anstieg in der Eurozone um 0,3 Prozent von seinem tags zuvor bei 1,1376 erreichten Dreieinhalbmonats-Hoch zurück und notierte bislang bei 1,1263 im Tief.
GBP/USD legt trotz der Meldung, dass die britische Bauproduktion im Dezember um lediglich 1,5 Prozent im Monatsvergleich gestiegen ist, hingegen bis bislang 1,4569 im Hoch zu. USD/JPY erreichte bislang zutiefst 111,63, während USD/CHF im Hoch bei 0,9777 gehandelt wurde.
Rohstoffe
Gestern fiel der WTI-Ölpreis auf ein neues 12-Jahres-Tief unter 27 US-Dollar je Barrel, bevor er sich wieder etwas nach oben absetzte. Während sich der WTI-Ölpreis in den letzten Tagen schwach zeigte, hat sich Brent relativ stabil oberhalb der Marke von 30 US-Dollar halten können. Die zuletzt feststellbare Preisdifferenz ist teilweise darauf zurückzuführen, dass US-Raffinerieunternehmen aufgrund der niedrigen Margen ihre Produktion drosseln und damit mehr Öl in Lagertanks lassen.
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