Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 08.04.2015

DAX: Auftragseingang und Tsipras-Besuch im Fokus

Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Februar unerwartet weiter gesunken. Im Fokus der Anleger steht heute auch der Besuch des griechischen Ministerpräsidenten in Moskau und ein Übernahmeangebot von Royal Dutch Shell für den Gaskonzern BG Group.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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  • EUR/USD
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DAX wird wenig verändert erwartet

Der deutsche Aktienmarkt dürfte kaum verändert in den Handel starten. Kurz vor Handelsbeginn wird der DAX auf 12.117 Punkte taxiert. Dies entspricht einem Kursverlust von 0,06 Prozent gegenüber dem Xetra-Schlusskurs vom Dienstag. Die Vorgaben von der Wall Street sind leicht negativ. Im Fokus der Anleger steht heute ein unerwarteter Rückgang beim Auftragseingang der deutschen Industrie, der Besuch des griechischen Ministerpräsidenten in Moskau sowie ein Übernahmeangebot von Royal Dutch Shell für den Gaskonzern BG Group. Am Abend wird das Protokoll der letzten Fed-Sitzung veröffentlicht. Anleger hoffen auf neue Hinweise zur US-Geldpolitik.

Die Ölpreise geben nach der Rally vom Vortag wieder einen Teil der Gewinne ab. Nach Händlerangaben belastet die EIA-Prognose, nachdem die Aussicht auf einen Rückgang der US-Förderung die Preise gestern gestützt hatte. Nach Berechnungen der EIA könnten die Ölpreise im kommenden Jahr um 15 Dollar je Barrel sinken, sollten die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden.

Auftragseingang Industrie sinkt unerwartet weiter

Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Februar unerwartet weiter gesunken. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Rückgang um 0,9 Prozent verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,5 Prozent, nach einem revidierten Minus von 2,6 Prozent (zunächst minus 3,9 Prozent) im Vormonat. Vor allem die Bestellungen aus anderen Euro-Ländern bei der deutschen Industrie sanken.

EZB-Ratsmitglied Mersch bringt vorzeitiges Ende von QE-Programm ins Spiel

EZB-Ratsmitglied Yves Mersch schließt ein vorzeitiges Ende des Anleihekaufprogramms der EZB nicht aus, wenn sich abzeichnet, dass sich die Wirtschaft stärker erholt und die Inflation schneller wieder anzieht als gedacht. Es komme nicht in Frage, künftig eine Inflationsrate oberhalb des EZB-Ziels von knapp zwei Prozent zu tolerieren, nur weil die Teuerung lange Zeit deutlich darunter lag, sagte Mersch der "Börsen-Zeitung".

Tsiprias trifft Putin in Moskau

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras wird heute zu seinem Antrittsbesuch in Moskau erwartet und wird dort den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen. Verschiedene EU-Vertreter warnten Athen vor einer zu großen Russland-Nähe. Griechenland hofft auf Erleichterungen bei einem Importstopp für Lebensmittel, den der Kreml als Reaktion auf EU-Sanktionen verhängt hatte und unter dem griechische Bauern stark leiden.

Bank of Japan setzt Geldpolitik unverändert fort

Die japanische Notenbank setzt ihre lockere Geldpolitik unverändert fort. Die Geldbasis soll weiterhin planmäßig um 80 Billionen Yen pro Jahr erhöht werden, teilte die Bank of Japan am Morgen mit. Allerdings nehmen die Spannungen im Rat der Notenbank deutlich zu. So wurden im Verwaltungsrat Vorschläge unterbreitet, die derzeitigen geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen deutlich zu reduzieren.

Griechenland: Touristenzahlen steigen auf neuen Rekord

Die Touristenzahlen in Griechenland sind auch im Jahr 2014 auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Im vergangenen Jahr besuchten 22 Millionen Touristen das Land. Damit erhöhte sich die Zahl der ausländischen Besucher um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Royal Dutch Shell will BG Group übernehmen

Royal Dutch Shell will den britischen Gaskonzern BG Group übernehmen und bietet insgesamt 47 Milliarden Pfund, wie die Unternehmen mitteilten. Shell bietet je BG-Aktie 383 Pence in bar sowie 0,4454 eigene B-Aktien. Dies entspricht einem Aufschlag von 50 Prozent auf den Schlusskurs der BG-Aktie vom Dienstag. Die BG Group empfiehlt den Aktionären, das Übernahmeangebot anzunehmen. Die Aktien der BG Group legen im vorbörslichen Handel um 40 Prozent zu.

Frankreich erhöht Beteiligung an Renault

Der französische Staat erhöht seine Beteiligung am Autobauer Renault. Es sollen bis zu 4,7 Prozent der Anteile für 1,2 Milliarden Euro erworben werden. Die Beteiligung des französischen Staates würde sich dadurch auf 23 Prozent der Stimmrechte und 19,7 Prozent des Grundkapitals erhöhen.

Wirecard steigert Umsatz und operativen Gewinn

Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat im Geschäftsjahr 2014 einen kräftigen Anstieg bei Umsatz und operativem Gewinn verbucht. Die Umsatzerlöse legten von 481,7 auf 601,0 Millionen Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich von 126,0 auf 172,9 Millionen Euro. Wirecard erwartet 2015 ein EBITDA von 210 bis 230 Millionen Euro. Zusätzlich zu einem starken organischen Wachstum soll durch Akquisitionen die Präsenz der Unternehmensgruppe in Wachstumsmärkten erhöht werden.

Roche erhält weitere EU-Zulassung für Avastin

Der Pharmakonzern Roche hat eine weitere EU-Zulassung für das Krebsmittel Avastin erhalten. Avastin ist nun auch in Kombination mit einer Chemotherapie für Frauen mit fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs zugelassen, wie Roche mitteilte. Avastin wird bereits seit fast zehn Jahren zur Behandlung von Gebärmutterhalskrebs eingesetzt.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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