Kommentar
16:46 Uhr, 12.09.2024

DAX auf Erholungskurs – EZB senkt Zinsen wie erwartet

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Angeführt von den Technologieaktien in New York kam es gestern zu einem Stimmungswechsel am Markt, der heute auch den Deutschen Aktienindex erfasste und bis an den Widerstand von 18.600 Punkten heranführte. Kann der Markt das dort liegende Hoch aus der vergangenen Woche in den kommenden Tagen überwinden, würde sich das technische Bild wieder deutlich aufhellen. Die fast schon vergessene August-Rally könnte in die Verlängerung gehen und der DAX sich erneut seinen Weg in Richtung 19.000er Marke bahnen.

Die Europäische Zentralbank hat mit der Zinssenkung um einen Viertelpunkt den Ton für die Federal Reserve in der kommenden Woche vorgegeben. Wie erwartet liegt der Einlagenzins in der Eurozone jetzt bei 3,5 Prozent. Etwas stärker ging es mit dem Hauptrefinanzierungssatz nach unten. Dies soll vor allem Geschäftsbanken dazu animieren, mehr Kredite zu vergeben, um der Wirtschaft neuen Schwung zu verleihen. Ob dies in diesen homöopathischen Dosen zeitnah hilft, ist aber eher fraglich.

Auch in den USA rechnen die Investoren in der kommenden Woche fest mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte. Dies erscheint dahingehend logisch, da sich nach dem Yen-Carry-Trade-Desaster Anfang August an der Börse das Narrativ durchgesetzt hat, dass ein großer Schritt den Markt „verschrecken“ könnte. Die Fed könnte Unheil am Ende des Tunnels sehen und damit Panik auf dem Parkett auslösen.

Jedoch dürfte sich die Angst als unbegründet erweisen. Im Grunde war dies der Kern von Powells Rede in Jackson Hole. Derzeit wächst die US-Wirtschaft auf einem guten Niveau. Und 4,2 Prozent sind eine historisch niedrige Arbeitslosenquote. Was aber nicht passt, ist der Trend. Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen, die Zahl der freien Stellen gesunken und die Neueinstellungen gering. Die Fed könnte also durchaus um 50 Basispunkte senken und damit zeigen, dass sich ihr Fokus kurzfristig auf die Konjunktur richtet, weil sich die Inflation nicht groß bewegt.

Also auch wenn derzeit eine Senkung um 25 Basispunkte wahrscheinlicher ist, gibt es keinen Grund, dass ein aggressiverer Beginn des Zinssenkungszyklus den Markt erschrecken oder als Beweis für eine Panik der Fed gewertet werden muss und damit sogar positiv überraschen könnte.

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Über den Experten

Konstantin Oldenburger
Konstantin Oldenburger

Konstantin Oldenburger ist Marktanalyst bei CMC Markets Deutschland mit Sitz in Frankfurt. Bei der Marktanalyse hat er sich auf die Charttechnik spezialisiert und bedient sich dabei der Elliot-Wellen-Theorie sowie den Fibonacci-Zahlen und Symmetrien, die am Markt auftreten. Dieser Ansatz berücksichtigt psychologische Dimensionen des Marktverhaltens, ohne auf statistische Analysen zu verzichten.

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