Kommentar
08:30 Uhr, 31.03.2022

DAX® - Auf des Messers Schneide: „make or break“

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Werbung

Auf des Messers Schneide: „make or break“

Nach den Zugewinnen im bisherigen Wochenverlauf ist der DAX® gestern ins Stocken geraten. Charttechnisch führt dieses Verhaltensmuster zu äußerst spannenden Entwicklungen. Bei einem deutlich geringeren Handelsvolumen verblieb das Aktienbarometer innerhalb der Handelsspanne des Vortages, sodass unter dem Strich ein sog. „inside day“ entsteht. Dieses Chartmuster können Anleger prozyklisch im Ausbruchsfall interpretieren, besonders wenn es an so entscheidenden Barrieren auftritt wie derzeit. Ein Anstieg über den Kreuzwiderstand aus dem Anfang Januar etablierten Korrekturtrend (akt. bei 14.755 Punkten) und dem Tief vom Oktober 2021 (14.819 Punkte) würde den beschriebenen Innenstab nach oben auflösen und damit den Startschuss für eine Fortsetzung des jüngsten Aufwärtsimpulses liefern. Andererseits vollzieht der DAX® derzeit eine Gratwanderung, denn ein erneutes Abgleiten unter die alten Hochs bei 14.569/14.553/14.539 Punkten gilt es unbedingt zu verhindern. Die letzten beiden Tagestiefs (14.554/14.556 Punkte) untermauern die Bedeutung dieser Bastion zusätzlich, zumal ein Rebreak mit der „bearishen“ Auflösung des gestern ausgeprägten „inside days“ einhergehen würde. Letzteres erhöht wiederum das Risiko eines Auslaufens der Erholungsrally seit dem Tief vom 7. März spürbar.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Zurück in der Erfolgsspur?

Der alte Aufwärtstrend seit 2009 (akt. bei 33.566 Punkten) hat beim Dow Jones® zuletzt immer wieder als Unterstützung gewirkt. Dadurch konnten die amerikanischen Standardwerte ein nachhaltiges Abgleiten unter die Marke von 33.000 Punkten verhindern, was den Abschluss einer oberen Umkehr bedeutet hätte. Der Stresstest dieser Schlüsselmarke kann also letztlich als Fehlausbruch auf der Unterseite gewertet werden. Auf solche „false breaks“ folgen häufig schnelle dynamische Bewegungen nach Norden, zumal es jüngst mit dem Bruch des kurzfristigen Korrekturtrends (akt. bei 34.302 Punkten) sowie der Rückeroberung der 50-Wochen-Linie (akt. bei 34.906 Punkten) zu weiteren Entspannungssignalen kam. Interessant ist in diesem Kontext, dass hier auch die Glättungslinie der letzten 200 Tage (akt. bei 34.984 Punkten) verläuft und beide Durchschnitte auf Tagesbasis mit einer Aufwärtskurslücke (34.958 zu 35.030 Punkte) überwunden wurden. Auf diesem Niveau entsteht also eine massive Haltezone, die Anlegerinnen und Anleger als enge Absicherung heranziehen können. Oberhalb dieser Bastion sollte der Dow Jones® perspektivisch die historischen Hochs bei 36.566/36.953 Punkten wieder ins Visier nehmen.

Dow Jones Industrial Average® (Weekly)

Chart Dow Jones Industrial Average®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Dow Jones Industrial Average®

Chart Dow Jones Industrial Average®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Doppelte Flagge …

… doppelter Rückenwind? Das ist derzeit die absolute Gretchen-Frage in Bezug auf die Encavis-Aktie. Zum einen bildet die Korrektur seit Oktober 2021 eine kleinere Konsolidierungsflagge, welche zum anderen gleichzeitig Teil des größeren Pendants seit Januar vergangenen Jahres ist (siehe Chart). Nachdem der Titel zuletzt die Kombination aus der 200-Wochen-Linie und dem langfristigen Aufwärtstrend (akt. bei 11,75/11,48 EUR) als Sprungbrett nutzen konnte, gelang inzwischen auch der Ausbruch aus den beiden diskutierten trendbestätigenden Formationen. Die „bullishe“ Auflösung der beschriebenen Flaggen wird durch neue Einstiegssignale seitens des MACD und der Relativen Stärke bestätigt. In der Konsequenz steckt das Oktoberhoch (18,54 EUR) das nächste Anlaufziel ab. Zusammen mit den Hochs vom letzten Quartal 2020 (18,80/18,92 EUR) entsteht hier der nächste wichtige Widerstandsbereich. Entsprechend würde ein nachhaltiger Sprung über diese Hürden für ein zusätzliches Ausrufezeichen hinter den aktuellen Kursavancen sorgen und das historische Hoch bei 25,55 EUR in den Mittelpunkt rücken. Um die aktuelle Steilvorlage nicht zu gefährden, gilt es indes in Zukunft nicht mehr in die o. g. große Flagge (obere Begrenzung akt. bei 15,52 EUR) zurückzufallen.

Encavis (Weekly)

Chart Encavis

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Encavis

Chart Encavis

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Sie möchten börsentäglich kostenlose Technische Analysen zu DAX®, ausgewählten Aktien, Währungen und Rohstoffen erhalten?

Kostenlos abonnieren

Wichtige Hinweise
Werbehinweise

HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
Derivatives Public Distribution
Hansaallee 3
40549 Düsseldorf

kostenlose Infoline: 0800/4000 910
Aus dem Ausland: 00800/4000 9100 (kostenlos)
Hotline für Berater: 0211/910-4722
Fax: 0211/910-91936
Homepage: www.hsbc-zertifikate.de
E-Mail: zertifikate@hsbc.de

2)Transaktionskosten und Ihr Depotpreis (Beispielrechnung in den Wichtigen Hinweisen) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt und wirken sich negativ auf die Wertentwicklung der Anlage aus. Lesen Sie bitte die Wichtigen Hinweise, einschließlich der Werbehinweise.

Autor: Jörg Scherer

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Jörg Scherer zu den erwähnten Instrumenten

Mehr von Jörg Scherer

Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

Mehr über Jörg Scherer
Mehr Experten