Kommentar
08:30 Uhr, 05.02.2019

DAX® - Auf der Suche nach dem nächsten Richtungsimpuls

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Auf der Suche nach dem nächsten Richtungsimpuls

Seit dem Verlaufshoch vom 25. Januar bei 11.322 Punkten ist dem DAX® das Aufwärtsmomentum seit dem Jahresultimo 2018/19 abhandengekommen. Die Schwankungsbreite der letzten beiden Handelstage verblieb dabei sogar innerhalb des Pendants vom 31. Januar, so dass zwei „Innenstäbe“ entstehen. Die deutschen Standardwerte befinden sich aktuell also auf Orientierungssuche. Dazu passt auch die jüngste Häufung von Tageskerzen mit kleinen Körpern. Um die Dynamik der ersten Handelswochen des Jahres wiederzuentdecken, ist ein Anstieg über die letzten beiden Verlaufshochs bei 11.311/11.322 Punkten vonnöten. Andererseits unterstreicht das Tief vom 25. Januar (11.051 Punkte) nochmals die Bedeutung der Bastion bei rund 11.000 Punkten. Zur Erinnerung: Hier fallen diverse Hoch- und Tiefpunkte mit dem 23,6 %-Fibonacci-Retracement der gesamten Baissebewegung seit Januar 2018 (11.062 Punkten) sowie der Kurslücke von Mitte Januar bei 10.994/10.929 Punkten zusammen. Ein Abgleiten unter diese Kernhaltezone würde die Probleme des DAX® schlagartig wieder zurück auf die Agenda bringen.

DAX® (Daily)

Das Topp gesehen?

Den Januar hat das Währungspaar USD/BRL nahezu auf Monatstief (3,64 BRL) beendet. Diese relativ nüchterne Feststellung hat schwerwiegende charttechnische Implikationen. Zunächst einmal bilden die letzten drei Monatskerzen einen sog. „evening star“. Mit diesem Candlestickverkaufsmuster wurde der Aufwärtstrend seit 2011 (akt. bei 3,76 USD) erneut unterschritten. Damit wächst die Gefahr der Ausprägung eines klassischen Doppeltopps – definiert durch die beiden Kursspitzen von 2015 und 2018 bei 4,25 BRL bzw. 4,21 BRL (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 14. Januar). Da die Kursentwicklung der letzten acht Monate zudem die Charakterzüge einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation trägt, ist das Risiko einer oberen Umkehr nicht von der Hand zu weisen. Ein Abgleiten unter die Marke von rund 3,60 USD würde für ein Ausrufezeichen hinter diesem Szenario sorgen. Die 38-Monats-Linie (akt. bei 3,46 BRL) bzw. die Tiefpunkte der letzten drei Jahre bei rund 3,10 BRL definieren dann die nächsten Rückzugslinien. Als zusätzlichen mahnenden Zeigefinger interpretieren wir in diesem Zusammenhang die mehrjährigen negativen Divergenzen seitens des RSI bzw. des MACD. Per Saldo besteht beim Währungspaar USD/BRL akute Toppbildungsgefahr.

USD/BRL (Monthly)

Die Schlüsselzone schlechthin

Bei der Beiersdorf-Aktie stand zuletzt einiges auf dem Spiel. Aus charttechnischer Sicht liegt dies nicht zuletzt an der drohenden Toppformation der letzten beiden Jahre (siehe Chart). Die entscheidende Schlüsselzone besteht in diesem Kontext zwischen 87,88 EUR und 85,12 EUR. Auf diesem Niveau bildet ein Fibonacci-Cluster aus zwei unterschiedlichen Retracements (87,88/87,03 USD) zusammen mit der 200-Wochen-Linie (akt. bei 87,40 EUR) sowie dem Tief vom März 2018 bei 85,12 EUR eine lehrbuchmäßige Kumulationsunterstützung. Vor diesem Hintergrund war der jüngste „Dreh“ nach Norden essentiell wichtig. Dank dieser Entwicklung kann das Verlaufstief der abgelaufenen Woche (84,60 EUR) als „false break“ auf der Unterseite interpretiert werden. Auf solche Fehlausbrüche folgen oftmals schnelle, dynamische Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung. Als Katalysator definieren wir dabei eine Rückeroberung der Tiefs vom Herbst vergangenen Jahres bei 88,74/88,94 EUR. Im Erfolgsfall definiert die 38-Wochen-Glättung (akt. bei 95,00 EUR) ein erstes Erholungsziel. Aufgrund der Relevanz der o. g. Bastion gilt es die angeführten Unterstützungen weiterhin unbedingt zu verteidigen.

Beiersdorf (Weekly)

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

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Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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