DAX® - Auf der Suche nach dem nächsten Bewegungsimpuls
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Auf der Suche nach dem nächsten Bewegungsimpuls
Gestern „leistete“ sich der DAX® den zweiten Handelstag in Folge mit kleinem Kerzenkörper und auch auf Schlusskursbasis kam es lediglich zu einer Veränderung von 25 Punkten. Als wäre das alles noch nicht genug, verblieb die gestrige Schwankungsbreite erneut innerhalb des Pendants vom Wochenauftakt. In der Konsequenz steht der zweite Innenstab nacheinander zu Buche. Diese Bewegungsarmut unterstreicht die Bedeutung der beiden gestern aufgezeigten Szenarien: Während auf der Oberseite ein Anstieg über das Montagshoch bei 12.247 Punkten die Bullen in die bessere Ausgangsposition versetzt, würde ein Abgleiten unter die letzten Verlaufstiefs bei 11.847/44 Punkten eine nicht ganz idealtypische S-K-S-Formation vervollständigen (siehe Chart). Zwischen den beiden angeführten Signalmarken befindet sich charttechnisches Niemandsland, was uns die Gelegenheit gibt, die Marktbreite unter die Lupe zu nehmen. Regelmäßig untersuchen wir die grundsätzliche Marktverfassung in Deutschland, Europa und den USA. Auf Basis der objektiven Kriterien Momentum, 200-Tages-Linie und der Relativen Stärke (Levy) befinden sich von den 160 im DAX®, MDAX® und SDAX® vertretenen Papieren 59 %/49 % bzw. 55 % in einem Haussetrend (Fortsetzung siehe unten).
DAX® (Daily)Marktbreite lässt Wünsche offen
Vereinfacht ausgedrückt weisen in Deutschland rund die Hälfte der 160 Unternehmen – gemessen an den genannten Maßstäben – einen Haussetrend auf. Eine stabile Aufschwungphase, in der die Flut alle Boote hebt, sieht sicherlich anders aus. Die gleiche Messlatte an die im Stoxx Europe 600 enthaltenen europäischen Standardwerte angelegt, zeigt ein ähnliches Bild. Allerdings fallen die Werte für Europa mit 57 %/54 % und 58 % unter dem Strich leicht besser als am heimischen Aktienmarkt aus. Die besten Ergebnisse liefert unsere Auswertung für die USA. Das Momentum signalisiert für 56 % aller Titel des S&P 500® einen Aufwärtstrend, während die längerfristigen Kriterien 200-Tages-Linie und Relative Stärke nach Levy bei 59 % bzw. bei 63 % aller US-Standardwerte freundlich zu interpretieren sind. Aber auch die Resultate jenseits des Atlantiks haben einen Makel. Im Vergleich zu unserer letzten Analyse von Ende Februar stellen diese Zahlen eine Verschlechterung dar. D. h. das Allzeithoch vom 1. Mai bei 2.954 Punkten im S&P 500® wurde mit einer abnehmenden Marktbreite realisiert, so dass sich eine negative Divergenz ergibt. Vor dem Hintergrund der saisonal herausfordernden Phase dürfte sich die Marktbreite in den nächsten Wochen eher weiter verschlechtern.
DAX® (Daily)Ultimativer Deckel und ultimative Absicherung
Die Hochs von Januar bzw. Oktober 2018 sowie das bisherige Jahreshoch zwischen 26.617 und 26.952 Punkten bilden aktuell den „ultimativen Deckel“ für die US-Standardwerte. Ein Sprung über diese Hürden, welcher zweifelsfrei für ein erneutes prozyklisches Investmentkaufsignal sorgen würde, stellt derzeit aber kein leichtes Unterfangen dar. Zunächst fungiert die saisonal schwache Phase von Mai bis Ende September als Bremsklotz. Darüber hinaus erschwert die derzeitige Indikatorenkonstellation einen Ausbruch auf der Oberseite. Während der Dow Jones® sein bisheriges Jahreshoch (26.696 Punkte) Ende April ausprägte, bestätigten weder der RSI noch der MACD dieses Hoch, wodurch die klassische negative Divergenz entsteht. Die Schere öffnet sich aktuell auch im Vergleich zum Transport Index. Im Gegensatz zu dem o. g. Dreifachtopp beim Dow Jones® notieren die Transporttitel rund 1.300 Punkte unterhalb ihres Rekordhochs von Mitte September 2018. Gemäß der Dow-Theorie sorgt diese Entwicklung ebenfalls für ein Warnsignal. Deshalb möchten wir eine absolute Schlüsselunterstützung hervorheben: Diese entsteht aus der 200-Tages-Linie und dem 50-Wochen-Pendant (akt. bei 25.434/25.349 Punkten) sowie den Verlaufstiefs vom Mai bzw. März bei 25.223/208 Punkten.
Dow Jones Industrial Average (Daily)Gap als Belastungsfaktor
Der jüngste Kursaufschwung kam bei der Alibaba-Aktie bei knapp 196 USD – und damit unterhalb der beiden Hochs des vergangenen Jahres bei 206/212 USD – zum Erliegen. Die Gefahr der Ausprägung einer tieferen Kursspitze ist also sehr real. Zu diesem Risiko passt, dass der Technologietitel mit einem Abwärtsgap (168,49 USD zu 165,59 USD) in die neue Handelswoche startete. Zu der beschriebenen Kurslücke kommt es an einer charttechnischen Schlüsselzone. Als solche werten wir die horizontale Auffangzone bei rund 165 USD, welche zusätzlich durch die 38-Wochen-Linie (akt. bei 163,40 USD) untermauert wird. Kann das Papier die o. g. Abwärtskurslücke nicht zeitnah schließen, dann muss die Erholung seit Ende Dezember mit einem dicken Fragezeichen versehen werden. Für ein Warnsignal sorgen in diesem Kontext diverse quantitative Indikatoren. Hervorheben möchten wir die Trendfolger MACD und Aroon, die gerade synchron neue Ausstiegssignale geliefert haben. Da bei einem nachhaltigen Rückfall unter die o. g. Signalzone auch die Bodenbildung vom Jahresauftakt 2019 negiert wäre, müssten Investoren dann einen Test der Tiefs vom Oktober bzw. Dezember vergangenen Jahres bei 130,06/129,77 USD einkalkulieren.
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Autor: Jörg Scherer