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12:57 Uhr, 18.02.2015

DAX: Athen deutet Kompromissbereitschaft an - Zuversicht nimmt zu

Dank Signalen für ein Einlenken Griechenlands im Schuldenstreit ist der Dax wieder im Aufwind. Der gestrige Stimmungsknick ist fast schon wieder vergessen.

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DAX

Am Dienstag hatte die Absicht Athens, sich um eine Verlängerung des Hilfsprogramms zu bemühen, bereits die US-Märkte gestützt. Der S&P kletterte auf ein neues Allzeithoch. Mit gestiegener Zuversicht im Rücken präsentiert sich heute auch der deutsche Aktienmarkt. Der Dax tendiert wieder in Richtung Rekordhoch. Zuletzt notierte das Marktbarometer bei 10.954 Punkten (+0,53 %). Zudem wurden Berichte über den Rückzug ukrainischer Regierungseinheiten aus der strategisch wichtigen Stadt Debalzewo im Osten des Landes positiv aufgenommen.

Charttechnik

Der Dax schickt sich mit dem heutigen Sprung über 10.900 Punkte an, die Korrektur der letzten Tage zu beenden und den Aufwärtstrend wieder aufzunehmen. Ein Pullback zurück in Richtung 10.900/890 Punkte ist möglich, aber nicht nötig, um weiter bis auf 11.000/13 Punkte zu klettern.

Thema des Tages

Die neue griechische Regierung hat bekräftigt, dass sie noch am heutigen Mittwoch eine Verlängerung des Hilfsprogramms beantragen wird. Athen wolle einen Brief an Euro-Gruppen-Chef Dijsselbloem aufsetzen. Regierungssprecher Sakellaridis kündigte dies im griechischen Fernsehen an. Der Sprecher fügte hinzu, die Bedingungen für die Finanzhilfen dürften aber auf keinen Fall bestehen bleiben. Damit bleibt die entscheidende Frage, ob Griechenland die Auflagen der internationalen Geldgeber akzeptiert, weiter ein Streitpunkt.

Am Dienstagabend hat der griechische Finanzminister Varoufakis bereits angedeutet, dass die Regierung eine Verlängerung des Kreditprogramms anstrebe. Der Grieche sagte dem ZDF: „Wir müssen das Kreditprogramm für ein paar Monate verlängern, um genügend Stabilität zu bekommen, damit wir einen neuen Vertrag zwischen Griechenland und Europa aushandeln können.“ Dafür werde es natürlich drei oder vier Bedingungen geben. Die Euro-Partner drängen hingegen auf eine Verlängerung des auslaufenden kompletten Hilfsprogramms, das Spar- und Reformauflagen enthält. Bundesfinanzminister Schäuble sagte in der ARD, er bestehe darauf, dass Griechenland die vereinbarten Bedingungen erfüllen muss.

Aktien im Blick

Die Hoffnung auf eine Einigung mit Griechenland stützt insbesondere Bankentitel. Für die Papiere der Commerzbank und der Deutschen Bank geht es akt. um 2,33 % bzw. 2,13 % nach oben.

Die Aktien von Südzucker verlieren 1,32 %. Die unter dem Preisverfall für Bioethanol leidende Tochter CropEnergies schließt vorübergehend eine Produktionsanlage in England.

Konjunktur


In Japan beschloss die Zentralbank, die Geldpolitik unverändert zu belassen und das Anleihenkaufprogramm im Umfang von 80 Billionen Yen beizubehalten. Gleichzeitig hielt sie sich die Option offen jederzeit angemessen auf die Entwicklung der Inflation zu reagieren.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für die Schweiz brechen im Januar von -10,8 Punkte im Vormonat auf -73,0 Zähler ein.

Währungen

Der US-Dollar bewegt sich am Mittwoch gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. EUR/USD fällt im Vorfeld des am Abend anstehenden Protokolls des letzten US-Notenbanktreffens vom gestrigen Hoch bei 1,1449 bislang bis 1,1370 im Tief zurück.

USD/JPY gibt vom Dienstagshoch bei 119,42 bislang bis 118,88 im Tief nach. GBP/USD klettert nach Veröffentlichung eines starken britischen Arbeitsmarktberichts bis bislang 1,5436 in der Spitze. So verringerte sich die Arbeitslosenquote im vierten Quartal 2014 um 0,1 auf 5,7 Prozent.

Rohstoffe

Gold setzt seine Talfahrt fort und hat bei 1.202,85 US-Dollar je Feinunze ein frisches Sechswochentief erreicht. Dabei dämpft die Hoffnung, dass es zwischen Griechenland und den europäischen Partnern doch noch zu einer Einigung kommen könnte, die Nachfrage nach dem sicheren Anlagehafen Gold.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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