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08:55 Uhr, 03.07.2015

DAX: Anleger vor Griechenland-Referendum in Habachtstellung

Mit den Kursverlusten am Donnerstag hat sich die Situation für den DAX wieder etwas verschlechtert. Doch heute zeichnet sich zumindest eine Stabilisierung ab.

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Die Anleger am deutschen Aktienmarkt zeigen am Freitag angesichts der Ungewissheit über das Griechenland-Referendum am kommenden Sonntag sichtbar ihre Skepsis. Banker und Broker taxieren den DAX am Morgen 0,06 Prozent tiefer bei 11.093 Punkten. In dieser turbulenten Woche hat der deutsche Leitindex knapp dreieinhalb Prozent verloren.

Die Vorgaben aus Übersee sind derweil überwiegend positiv. Zwar gingen die wichtigsten Aktienindizes an Wall Street und Nasdaq am Donnerstag uneinheitlich aus dem Handel. Doch die Kurse konnten sich bis Handelsschluss von ihren jeweiligen Tagestiefstständen erholen.

Vor dem Referendum in Griechenland am kommenden Sonntag halten sich laut Umfragen Befürworter und Gegner eines Reformkurses die Waage. Laut einer Erhebung der Zeitung "Ethnos" sind 44,8 Prozent für von den Institutionen geforderte Reformen und 43,5 Prozent dagegen.

Die Regierung in Athen wirbt weiter für ein „Nein". Der griechische Finanzminister Varoufakis will von seinem Amt zurücktreten, falls die Griechen mehrheitlich den Sparforderungen der Geldgeber zustimmen. Eurogruppen-Chef Dijsselbloem hat unterdessen ein Ausscheiden der Griechen aus der Eurozone ins Spiel gebracht. Bei einem „Nein“ zum Sparkurs fehle nicht nur die Grundlage für ein neues Hilfsprogramm, „sondern dann ist es sehr fraglich, ob es überhaupt eine Basis für Griechenland in der Eurozone gibt“.

Kurz vor der Abstimmung beschreiben derweil Gegner und Befürworter des Sparkurses immer drastischer mögliche Folgen des Votums. Der Internationale Währungsfonds (IWF) veröffentlichte am Donnerstag eine Schätzung, wonach Griechenland bis 2018 zusätzlich mehr als 50 Milliarden Euro benötigt.

K+S: Potash reagiert besonnen auf Ablehnung

Die Potash Corp. of Saskatchewan will sich im Kampf um K+S nicht geschlagen geben. Das Management sei davon überzeugt, das sich die Befürchtungen von K+S mit neuen Verhandlungen aus dem Weg räumen ließen, teilte Potash am Freitagmorgen mit. Das Angebot ziele nicht darauf ab, Minen zu schließen, die Produktion zu drosseln, das Salz-Geschäft zu verkaufen oder Personal abzubauen. „Nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung der Gesamtumstände" hatte der Kasseler Dax am Donnerstag den Vorschlag aus Kanada abgelehnt. Potash bietet 41 Euro je Aktie. Aus Sicht von K+S zu wenig, dies zeige nicht den fundamentalen Wert von K+S und sei nicht im Interesse des Unternehmens, hieß es aus Kassel.

Übernahmekarussell in den USA dreht sich weiter

Der US-Krankenversicherer Aetna hat sich mit seinem kleineren Rivalen Humana auf ein Übernahme geeinigt. Aetna will 230 Dollar pro Humana-Aktie in bar und eigenen Anteilen zahlen, wie beide Unternehmen am Freitag mitteilten. Der Deal hat einen Umfang von 37 Milliarden Dollar. Aktionäre und Kartellbehörden müssen noch zustimmen.

Deutsche Post: Tarifverhandlungen werden fortgesetzt

Nach fast vier Wochen Streiks werden heute die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Deutschen Post wieder aufgenommen. Hauptstreitpunkt ist die von der Post geplante Ausgliederung von Teilen der Belegschaft in Regionalgesellschaften, die nicht dem Haustarifvertrag unterliegen. Die Mitarbeiter sollen dort nach den niedrigeren Tarifen der Speditions- und Logistikbranche bezahlt werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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