DAX: Anleger stecken Griechenland-Sorgen weg
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DAX
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben nervös. Nach einem festeren Start rutschte der deutsche Leitindex bis auf 11.730 Punkte ab, bevor es im Mittagshandel wieder bis 11.900 Punkte nach oben ging. Neben der nach wie vor heiklen Lage rund um die Zukunft Griechenlands zählten heute am Markt zu den zentralen Themen der Rückzug Ferdinand Piëchs aus dem VW-Konzern und die neue Strategie der Deutschen Bank.
Thema des Tages
Im Schuldenstreit zwischen Griechenland und seinen Gläubigern wird die Zeit knapp. Das Eurogruppen-Treffen in Riga war wie erwartet ohne Ergebnisse zu Ende gegangen und die Sorgen über die finanzielle Lage des Landes nehmen wieder zu. Bis zum Juni muss eine Einigung gefunden werden, sonst droht Hellas die Staatspleite. Am Sonntag telefonierten Bundeskanzlerin Merkel und der linke Regierungschef Tsipras miteinander. Das Gesprächsklima sei dabei positiv gewesen, berichteten Agenturen. Tsipras habe auch mit Euro-Gruppen-Chef Dijsselbloem gesprochen. Einzelheiten aus den Telefonaten wurden zunächst nicht bekannt. Bei den von Athen geforderten Reformen geht es u. a. um Einsparungen, den Kampf gegen Steuerflucht sowie Privatisierungen von Flughäfen oder Häfen.
Griechenlands neuer Staatspräsident Pavlopoulos hat sich derweil in dem Konflikt zu Wort gemeldet. Er schließt einen Grexit aus und verspricht eine Rückzahlung aller Kredite. „Ein Teil der uns auferlegten Maßnahmen ist nicht durch EU-Recht gedeckt", sagte Pavlopoulos Spiegel Online. Man verlange lediglich, genauso behandelt zu werden wie andere Länder. „Wir wollen ein gleichberechtigtes Mitglied Europas sein.“
Die EU-Kommission will die Wachstumsprognose für Griechenland für 2015 senken. „Im Winter haben wir 2,5 Prozent Wachstum in Griechenland für dieses Jahr erwartet. Unsere Frühjahrsprognose für Griechenland wird pessimistischer ausfallen", sagte der Vizepräsident der EU-Kommission, Dombrovskis, dem „Handelsblatt „
Aktien im Blick
Die Investoren zeigen sich von den Umbauplänen der Deutschen Bank wenig beeindruckt. Die Aktie fiel am Montag in der Spitze um 5,8 % auf ein Sechs-Wochen-Tief ab. Viele Anleger haben die Abspaltung des gesamten Privatkundengeschäfts gefordert.
Die Investoren bei VW zeigen sich erleichtert über das Ende des Machtkampfs. Aufsichtsratschef Piëch war am Wochenende überraschend zurückgetreten. Die Volkswagen Vorzüge legen um 3,35 % zu.
Konjunktur
Laut dem ifo-Institut haben sich die Exporterwartungen der deutschen Unternehmen leicht verschlechert. Sie sind im April auf 11,3 Saldenpunkte gesunken, nach 12,1 im März. Trotz dieses Rückgangs erwarten die Unternehmen mehrheitlich weiterhin steigende Umsätze im Ausland.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr von gut 1,5 auf 2,25 Prozent angehoben. 2016 erwarten die Wirtschaftsforscher ein Wachstum von 1,5 Prozent.
Währungen
Der US-Dollar erholt sich am Montag von den zuletzt infolge enttäuschender US-Wirtschaftsdaten gemachten Verlusten. EUR/USD notierte bislang bei 1,0819 im Tief, wobei den Euro auch die Diskussionen über einen „Grexit belasten. USD/JPY legte bislang bis 119,42 im Hoch zu, nachdem Fitch die Kreditwürdigkeit Japans um eine Stufe von „A+" auf „A" abgestuft hat.
USD/SEK ist schwächer in die neue Handelswoche gestartet und notierte im Tief bislang bei 8,6062. Im Fokus für den Handel mit der Schwedenkrone steht in dieser Woche der Zinsentscheid der Notenbank. Analysten erwarten, dass die Riksbank ihre „Repo Rate“ um weitere 15 Basispunkte auf dann -0,40 Prozent senken wird.
Rohstoffe
Gold erholt sich von seinem am Freitag erreichten Fünfwochentief bei 1.175,43 US-Dollar je Unze. Die zuletzt eher enttäuschenden US-Wirtschaftsdaten hätten im Vorfeld des US-Notenbanktreffens die US-Zinsaussichten eingetrübt, berichtet Bloomberg. Zinsanhebungen gelten als negativ für den Goldpreis, da sie dem US-Dollar Auftrieb verleihen, was das in US-Dollar gehandelte Edelmetall für ausländische Investoren verteuert.
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