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08:55 Uhr, 14.10.2015

Vonovia will Deutsche Wohnen übernehmen / DAX-Anleger wieder vorsichtiger

Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Mittwoch weiter zurückfallen. Am Vortag war der DAX nach sieben Plustagen in Folge ins Minus gerutscht und hatte mit der 10.000-Punkte-Marke gekämpft.

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  • DAX
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DAX - Schwacher Auftakt

Laut den vorbörslichen Taxen deutet sich ein schwächerer Auftakt beim Deutschen Aktienindex an. Die Vorgaben sind durch die Reihe mau. An den asiatischen Aktienmärkten regierte am Mittwoch Tristesse. Hintergrund waren erneute schlechte Nachrichten aus China, dort fielen die Erzeugerpreise im September abermals kräftig. Auch die Anleger am US-Aktienmarkt zeigen sich nach einem guten Lauf in den vergangenen Tagen wieder vorsichtiger, der US-Leitindex Dow Jones schloss am Dienstag im Minus.

L&S sieht den DAX eine halbe Stunde vor Börsenstart mit 0,84 Prozent tiefer bei 9.949 Punkten. Am Dienstag war der DAX nach sieben Gewinntagen in Folge ins Minus gerutscht und hatte mit der 10.000-Punkte-Marke gekämpft.

Zusätzlich belastet den DAX der Euro, der am Morgen wieder an der Marke von 1,14 US-Dollar knabbert. Die Ölpreise können ebenfalls etwas zulegen. Ein Barrel Brent kostete am Morgen 49,36 US-Dollar. Das waren zwölf Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass WTI kletterte um 17 Cent auf 46,83 Dollar. Am Ölmarkt herrscht ein ruhiger Handel. Die Anleger hielten sich vor der Veröffentlichung neuer Daten zu den Ölreserven in den USA zunächst zurück, so Marktbeobachter.

Kaufprämie für Elektroautos im Gespräch

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat sich für eine Kaufprämie für Elektroautos ausgesprochen. „Neben steuerlichen Anreizen braucht es eine Kombination aus einer verpflichtenden Quote für E-Fahrzeuge, verbunden mit einem staatlichen Kaufzuschuss“, zitiert die Süddeutsche Zeitung aus einem Papier des Bundesumweltministeriums.

Drägerwerk nach erneut herabgesetzten Ausblick unter Beschuss

Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller Drägerwerk hat seine Gewinnziele für das laufende Jahr abermals revidiert. Die Gewinnmarge dürfte nur noch bei 2,5 bis 4,5 Prozent liegen, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Zuvor hatte Drägerwerk 5 bis 7 Prozent in Aussicht gestellt. Das Umsatzwachstum soll währungsbereinigt nun bei 1 bis 3 Prozent liegen (bisher: 2 bis 5 %).

Vonovia legt Übernahmeangebot für Deutsche Wohnen vor

Der Wohnimmibilienkonzern Vonovia, ehemals Deutsche Annington, will die Deutsche Wohnen übernehmen. Dadurch will Vonovia die Übernahme von LEG durch die Deutsche Wohnen AG verhindern. Den Deutsche-Wohnen-Aktionären sollen je elf Anteile 83,14 Euro in bar sowie sieben eigene Aktien geboten werden. Das Vonovia-Angebot bewertet die Deutsche Wohnen damit mit 9,92 Milliarden Euro, was einer Prämie von rund 9,8 Prozent auf den Schlusskurs vom 8. Oktober, dem letzten Handelstag vor Marktgerüchten über einen möglichen Zusammenschluss, entspricht. Das Angebot steht unter der Bedingung einer Annahmequote von 50 Prozent plus eine Aktie.

Portugal: Noch keine neue Regierung in Sicht

Die Koalitionsverhandlungen in Portugal drohen zu scheitern. Die Gespräche zwischen dem konservativen Regierungsbündnis Portugal à Frente und der oppositionellen Sozialistischen Partei (PS) seien zuletzt „überhaupt nicht vorwärtsgekommen“, erklärte der noch amtierende Ministerpräsident Pedro Passos Coelho.

JPMorgan enttäuscht den Markt

Die Investmentbank JPMorgan hat die Erwartungen der Anleger enttäuscht. Und das obwohl das US-Institut mithilfe von Steuervorteilen und Kostensenkungen seinen Überschuss im dritten Quartal um 22 Prozent steigern konnte. Mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,32 Dollar verfehlt JPMorgan die Konsensprognosen von 1,37 Dollar deutlich.

Intel sorgt für eine positive Überraschung

Intel übertrifft im dritten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,64 Dollar die Analystenschätzungen um fünf US-Cents. Den Umsatz hielt Intel dank eines starken Geschäfts mit Prozessoren für Rechenzentren bei 14,47 Milliarden US-Dollar auf Vorjahresniveau.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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