DAX: Anleger machen weiter Kasse
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Erwähnte Instrumente
DAX
Auch zum Wochenabschluss kommt der deutsche Aktienmarkt nicht richtig in Tritt. Zuletzt notierte der DAX 0,39 Prozent tiefer bei 11.632 Punkten. Laut CMC Markets drückt das Rätselraten um den Stand in den griechischen Schuldengesprächen auf die Stimmung am Markt. Die Regierung von Athen erwartet eine Lösung bis Sonntag, während die internationalen Geldgeber davon sprechen, dass in den Verhandlungen bisher kaum Fortschritte erzielt worden seien. IWF-Chefin Lagarde spricht öffentlich davon, dass ein Austritt des Landes aus dem Euro zwar schmerzlich wäre, bedeutete aber "wohl nicht das Ende des Euro". Daneben haben die Marktteilnehmer die Diskussion um den Zeitpunkt der ersten Leitzinserhöhung in den USA seit dem Jahr 2006 auf dem Schirm. In diesem Zusammenhang kommt den heute zur Veröffentlichung anstehenden Daten zum US-Wirtschaftswachstum in der zweiten Lesung besondere Bedeutung zu.
Top-Thema
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat einen sofortigen Stopp der Notkredite der griechischen Zentralbank an die Geschäftsbanken des Landes angemahnt. „Die Europäische Zentralbank kann und sollte dies verbieten und nicht den Kreditrahmen immer weiter erhöhen“, sagte er. „Denn diese ELA genannten Notkredite ermöglichen die Kapitalflucht ins Ausland und die Barabhebungen der Griechen im Inland, für die wiederum die anderen Euro-Ländern haften“, fügte er hinzu.
Ende April hätten die Griechen über Bargeld-Bestände von 43 Milliarden Euro verfügt, und der Bestand der netto ins Ausland überwiesenen Geldbeträge habe bei 100 Milliarden Euro gelegen, informiert der ifo-Präsident. Beide Beträge wüchsen Woche für Woche zusammen um etwa eine bis zwei Milliarden Euro, was 0,5 bis 1,0 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung entspreche. „So gesehen verbessert sich die griechische Verhandlungsposition, je länger es die Regierung es schafft, eine Einigung hinauszuziehen“, sagte Sinn. Bei einem Stopp der ELA-Kredite wäre die griechische Regierung zu Kapitalverkehrskontrollen gezwungen, fügte Sinn hinzu.
Aktien im Blick
Sowohl die Commerzbank als auch Morgan Stanley lobten die starke Entwicklung bei der Fresenius-Infusionssparte Kabi und hoben beide ihre Kursziele für die Fresenius-Aktie auf 62 Euro an. Die Aktie des DAX-Unternehmens sprang am Freitagmorgen auf ein neues Rekordhoch bei 58,75 Euro an.
Nach dem Absturz des Militärtransporters A400M sieht Airbus-Strategiechef Lahoud „ein ernsthaftes Qualitätsproblem in der Endmontage“. Die Aktie von Airbus verbilligt sich aktuell um 1,19 Euro.
Konjunktur
Das Wachstum der Geldmenge in der Eurozone hat sich ausgeweitet. Die breit gefasste Geldmenge M3 sei im April um 5,3 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen, teilte die EZB mit. Im Vormonat lag das Plus bei 4,9 Prozent. Die Kreditvergabe der Banken im Euroraum stagnierte im April im Vergleich zum Vorjahresmonat hingegen.
Die Deutsche Wirtschaft fordert von Großbritanniens Premierminister Cameron ein klares Bekenntnis zu Europa. "Ohne die Briten würde der europäische Binnenmarkt deutlich an Gewicht verlieren. Ein Brexit führt uns alle in die Sackgasse", warnte BDI-Hauptgeschäftsführer Kerber.
Der japanische Notenbankchef Kuroda warnte vor einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. "Ein 'Grexit' sollte vermieden werden, denn wenn zum ersten Mal ein Land die Eurozone verlässt, dann wäre sie danach nicht mehr dieselbe stabile Währungsunion wie zuvor“, sagte er.
Die deutschen Einzelhändler haben ihre Umsätze im April preisbereinigt um 1,7 Prozent zum Vormonat gesteigert. Experten hatten einen deutlich geringeren Anstieg erwartet.
Währungen
Der US-Dollar tendiert zum Wochenschluss in unterschiedliche Richtungen. EUR/USD legte nach Bekanntgabe der stärker als erwartet ausgefallenen deutschen Einzelhandelsumsätze zu und notierte bislang bei 1,0974 im Hoch. USD/JPY fällt nach einem Anstieg der japanischen Industrieproduktion vom gestrigen Zweijahreshoch bei 124,46 zurück und notierte bislang bei 123,58 im Tief.
GBP/USD gibt nach einem enttäuschenden britischen GfK-Verbrauchervertrauen weiter nach, hat mit bislang 1,5269 im Tief das gestrige Dreiwochentief bei 1,5257 jedoch noch nicht unterbieten können. NZD/USD weitet nach einem eingetrübten neuseeländischen ANZ-Geschäftsklima seine jüngsten Verluste aus und ist mit bislang zutiefst 0,7102 auf ein Vierjahrestief gefallen.
Rohstoffe
Die Feinunze Gold notiert leicht fester bei 1.189 US-Dollar, Silber legt im Mittagshandel um 0,36 Prozent auf 16,76 Dollar/Unze zu. Für einen zügigen Anstieg der Edelmetallpreise für Gold und Silber in den kommenden Wochen spräche aus Sicht der LBBW eine Eskalation der griechischen Schuldenmisere mit Staatspleite, Euro-Austritt und einer Ansteckung weiterer Länder.
Die Ölpreise zeigen sich am Freitag fester. Brent kostet im Mittagshandel 0,60 Prozent mehr als zum Vortages-Fixing (63,30 Dollar/Barrel), WTI verteuert sich aktuell um um 0,80 Prozent auf 58,45 Dollar. Rekordhohe Lagerbestände in den USA und die Aussicht auf eine Fortsetzung der bisherigen expansiven OPEC-Politik dürften die Energiepreise aber weiterhin grundsätzlich auf einem niedrigen Niveau notieren lassen.
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