DAX: Anleger in Habachtstellung: Athen spielt weiter mit dem Feuer
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DAX
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt verhalten sich zum Wochenauftakt auffallend zurückhaltend. Gegen Mittag notiert der deutsche Leitindex mit knapp 0,60 Prozent im Minus bei 11.643 Punkten. Der Schuldenstreit mit Griechenland rückt heute wieder in den Fokus. Ein Analyst vom Wertpapierhändler Peregrine & Black beschreibt die aktuelle Situation am Markt folgendermaßen: „Investoren verharren lieber an der Seitenlinie bis es weitere Nachrichten aus den Verhandlungen in Brüssel mit Griechenland gibt“.
Thema des Tages
In Brüssel kommen am Nachmittag die Finanzminister der Euroländer zusammen. Bei den Beratungen geht es erneut um Griechenland. Für weitere Milliardenhilfen muss die Regierung in Athen ein umfassendes Reformpaket vorlegen. Laut griechischen Medienbereichen taktiert die Regierung im Streit um Reformen weiter und spielt mit dem Feuer. Es werde in Athen nicht ausgeschlossen, dass eine am Dienstag fällige Tilgungs-Tranche an den IWF von 756 Millionen Euro nicht überwiesen werde - etwa falls die Eurogruppe sich hart zeige und keine Möglichkeiten für weitere Hilfen an Griechenland offen lasse, schrieb die Zeitung „To Vima“ am Montag unter Berufung auf Angaben aus Regierungskreisen. Die Zeitung „Kathimerini" berichtete dagegen, eine mögliche Nichtzahlung der Tranche sei innerhalb der Regierung zwar besprochen worden, sie solle aber am Dienstag doch ausgezahlt werden.
Nach Meinung von Finanzminister Varoufakis hat die Regierung in Athen „alles Menschenmögliche getan" um eine Einigung mit der Eurogruppe zu erzielen. So soll die Regierung nun bereit sein, umfangreichen Privatisierungen zuzustimmen. Eine umstrittene Immobiliensteuer, die eigentlich zurückgenommen werden sollte, könnte in diesem Jahr 2,5 Milliarden Euro einbringen. Außerdem soll auf 22 Ägäis-Inseln soll eine bis zu fünf Euro hohe Sondersteuer je Übernachtung erhoben werden.
Mit einer endgültigen Abmachung wird auch heute auf dem Eurogruppen-Treffen nicht gerechnet. In Athen hofft man aber, dass die Europartner die Verhandlungen weiterhin offiziell auf Kurs sehen. Solange ein konkretes Reformpaket nicht fest vereinbart ist, wollen die Geldgeber blockierte Hilfen von 7,2 Milliarden Euro nicht an das pleitebedrohte Land auszahlen.
Aktien im Blick
Merrill Lynch sieht Potenzial für Lufthansa. Die Analysten stufen die Aktie auf 'Kaufen' hoch, was die Aktionäre dankbar aufgreifen. Das Papier steigt um 3,14 %.
Airbus-Aktie knicken um aktuell 4,21 % ein. Am Wochenende war ein militärisches Transportflugzeug vom Typ A400M in Spanien abgestürzt.
Konjunktur
Nach Einschätzung der Analysten der britischen Barclays könnte die japanische Notenbank (BoJ) ihre Geldpolitik im Juli weiter lockern.
Getrieben durch Großaufträge gingen bei den Betrieben der deutschen Elektroindustrie im März 17,9 Prozent mehr Bestellungen ein als vor einem Jahr. Die Inlandsaufträge legten um 22,1 Prozent zu, die Auslandsaufträge stiegen um 14,0 Prozent.
Währungen
Der US-Dollar ist fester in die neue Handelswoche gestartet. EUR/USD notierte im Vorfeld des Treffens der Finanzminister der Eurogruppe bislang bei 1,1130 im Tief. GBP/USD wurde vor dem heutigen Zinsentscheid der Bank of England bislang zutiefst bei 1,5389 gehandelt.
AUD/USD gibt ebenfalls nach und notierte bislang bei 0,7875 im Tief. Wie die National Australia Bank mitteilte, lag der von ihr ermittelte gleichnamige australische Geschäftsklimaindex im April unverändert bei drei Punkten.
USD/NOK legt zu und notierte bislang bei 7,5722 im Hoch. Die norwegischen Verbraucherpreise sind im April wie von Analysten erwartet und wie im Vormonat auch um 2,0 Prozent gestiegen.
Rohstoffe
Die Ölpreise sind am Montag gesunken. Ein Barrel Brent kostete am Mittag 65,15 US-Dollar. Das waren 24 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass WTI fiel um 21 Cent auf 59,18 Dollar. Der Ölmarkt blickt weiterhin vor allem auf die Ölproduktion in den USA. Laut Daten vom vergangenen Freitag waren die Bohrungen in der vergangenen Woche zwar weiter gesunken. Der Rückgang war allerdings so schwach wie seit Anfang April nicht mehr.
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