DAX - Anleger halten die Füße still
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Erwähnte Instrumente
DAX
Wieder einmal ist am Aktienmarkt Abwarten angesagt, denn es steht zum x-ten Mal das wohl „entscheidende“ Wochenende bevor. Die Anleger positionieren sich, je nachdem ob sie ein „Nein“ oder „Ja“ in der Abstimmung zum Geldgeber-Reformpaket am kommenden Sonntag erwarten, oder verhalten sich gänzlich ruhig. Der DAX notiert am Mittag kaum verändert bei knapp über 11.100 Punkten. Laut Umfragen wird es beim Referendum ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Befürwortern und Gegner der Sparauflagen seitens der internationalen Geldgeber geben. Der Ausgang also höchst ungewiss. Im Falle eines "Neins" der Griechen könnte die Marktreation am Montagmorgen heftig ausfallen.
Thema des Tages
Eurogruppenchef Dijsselbloem will den Griechen keine Empfehlung für ihre Stimmabgabe am Sonntag geben. „Nein, die Griechen müssen selbst entscheiden, es ist ihre Zukunft, ihr Land", sagte der niederländische Finanzminister am Freitag. Am Donnerstag hatte Dijsselbloem die Frage im niederländischen Parlament in den Raum gestellt, ob Griechenland weiterhin eine Zukunft in der Eurozone haben könne, falls sich die Bürger am Sonntag gegen die Reformvorschläge der Geldgeber entscheiden.
Nach Ansicht von EZB-Vizepräsident Constancio ist der Ausgang des griechischen Referendums auch für die Europäische Zentralbank von Bedeutung. „Wir müssen die Aussichten für eine Einigung mit Griechenland und seinen Gläubigern bewerten", er am Freitag. Eine Ablehnung der bisherigen Vorschläge der Gläubiger durch die Wähler würde eine Einigung mit den Gläubigern schwieriger machen. Bei einem "Nein" würden sich auch die Perspektiven für die griechischen Banken verschlechtern, sagte Constancio. Die EZB stützt das griechische Bankensystem derzeit noch mit ELA-Notkrediten.
Eine Unsicherheit gibt es allerdings noch vor dem Wochenende: Denn ob das Referendum rechtmäßig ist und wie geplant stattfinden kann, will Griechenlands Staatsrat - das oberste Verwaltungsgericht des Landes - an diesem Freitag entscheiden. Zwei Privatpersonen hatten Einspruch eingelegt und die Annullierung der Volksabstimmung gefordert. Sie argumentieren, die Abhaltung verstoße gegen die Verfassung, weil über Fragen der öffentlichen Finanzen nicht abgestimmt werden dürfe. Griechische Verfassungsrechtler erwarten aber, dass die Klage abgewiesen wird. Der griechische Finanzminister Varoufakis betonte gegenüber dem britischen Sender BBC, er sei sich sicher, dass es unabhängig vom Ausgang der Abstimmung zu einer Einigung mit den Geldgebern kommen werde.
Aktien im Blick
K+S-Aktien stehen mit dem Übernahmeinteresse von Potash weiter im Fokus. Die Kanadier wollen nach der Ablehnung durch die Kasseler nun auf deren Management zugehen. K+S zeigt sich aber nach wie vor desinteressiert. „Die Potash-Antwort enthält nichts Neues für uns. Daher gibt es keine Grundlage für Gespräche", so ein K+S-Sprecher. Die Aktie zieht um 5,5 % an.
Nordex lagen nach einem positiven Analystenvotum um 1,8 % zu. Goldman Sachs hebt das Kursziel der Nordex-Aktie auf 27 Euro.
Konjunktur
Nach Zahlen des Statistikamts Eurostat sind die Erlöse der Einzelhändler in der Eurozone zum Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.
Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in der Eurozone stieg im Juni um 0,6 Punkte auf 54,2 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit mitteilte. In einer ersten Schätzung war ein Wert von 54,1 Punkten ermittelt worden.
Währungen
Der US-Dollar weitet am Freitag nach den gestrigen leicht enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten seine Verluste auf breiter Basis aus. EUR/USD notierte bislang trotz der Unsicherheit über den Ausgang des griechischen Referendums am Sonntag bei 1,1117 im Hoch. GBP/USD erreichte nach Veröffentlichung eines überraschend deutlich gestiegenen Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in Großbritannien bislang zuhöchst 1,5644.
USD/SEK fällt nach besser als erwartet ausgefallenen Daten aus der schwedischen Industrie von seinem tags zuvor bei 8,4733 erreichten Vierwochenhoch zurück und notierte bislang bei 8,4153 im Tief. USD/TRY legt zum Wochenschluss nach Veröffentlichung der jüngsten Inflationsdaten aus der Türkei zu und notierte bislang bei 2,6934 im Hoch.
Rohstoffe
Die Ölpreise sind am Freitag etwas gesunken. Ein Barrel Brent kostete am Mittag 61,58 US-Dollar. Das waren 49 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate fiel um 38 Cent auf 56,55 Dollar. Händler erklärten den Preisrückgang mit einer steigenden Rohölförderung in den USA.
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