DAX: Anleger haben EZB-Konfrontationskurs gut verdaut
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der Warnschluss der EZB an die neue griechische Regierung traf ins Schwarze: Die Notenbank akzeptiert griechische Staatsanleihen nicht mehr als Sicherheit für Bankkredite. Es ist ein gehöriger Schlag für die griechischen Banken, die auf die EZB-Gelder angewiesen sind. An den Kapitalmärkten sorgte der Schritt zunächst für Unsicherheit, mittlerweile haben die Börsianer die Meldung aber verdaut. Da die EZB trotz allem die Regelung für Notkredite aufrecht erhalte, sei ein unmittelbarer Super-Gau für die griechischen Banken nicht zu erwarten, sagte ein Marktanalyst. Zuletzt notierte der Dax bei 10.859 Punkten.
Charttechnik
Die Käufer im Dax kämpfen nach dem gestrigen Pullback zurück auf die 10.810er Unterstützung um eine Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung. Grenzenlos überzeugen konnten diese bisher jedoch nicht, was zunehmend zur Vorsicht mahnt. Solange der Dax aber nicht unter 10.803 Punkte zurückfällt, wären eher neue Hochs im Bereich von 11.000 Punkten und darüber zu favorisieren.
Thema des Tages
Nach der Aufhebung der Sonderregelungen zur Refinanzierung griechischer Banken durch die EZB sieht die Regierung in Athen die Geldinstitute des Landes nicht gefährdet. Diese seien in vollem Umfang durch den Zugang zu sogenannten Notfall-Liquiditätshilfen über die nationale Notenbank geschützt, teilte das Finanzministerium mit und erklärte zugleich, Athen werde seine Politik fortsetzen, das harte Sparprogramm zu beenden.
In Berlin wird der griechische Finanzminister Varoufakis heute erstmals von seinem deutschen Kollegen Schäuble empfangen. Der ARD sagte Varoufakis vorab: „Ich denke, von allen Ländern in Europa verstehen die Deutschen am besten diese simple Nachricht. Wenn man eine stolze Nation zu lange demütigt und sie Verhandlungen und Kummer einer Schuldendeflationskrise aussetzt, ohne Licht am Ende des Tunnels, dann gärt es in dieser Nation irgendwann“. Sein Land sei nicht allein Schuld an der Euro-Krise. Athen macht vor allem Deutschland für harte Sparauflagen verantwortlich.
Schäuble hatte die bisherigen Sparanstrengungen lobend hervorgehoben. Es müsse aber noch unendlich viel geleistet werden, sagte er am Mittwoch. Er sei nun gespannt darauf zu hören, wie die Griechen sich ihren weiteren Weg vorstellten.
Aktien im Blick
Im Dax standen an diesem Morgen vor allem die Aktien von Munich Re (-0,80 %) und Daimler (+1,30 %) im Blick. Der Autobauer erhöht nach einem rekordverdächtigen Geschäftsjahr die Dividende, was die Anleger gerne honorieren. Die Munich Re verteilt zwar auch mehr Geld an die Aktionäre. Doch ging der Überschuss 2014 zurück und auch die Geschäftsaussichten sind alles andere als rosig.
Die UBS stufte Osram von „Neutral" auf „Sell" ab und begründete dies mit einem unattraktiven Chance/Risiko-Verhältnis. Die Aktie stürzt daraufhin ab (-5,20 %).
Borussia Dortmund ist Letzter der Bundesliga, die Aktie ist mit einem Abschlag von 8,27 % das Schlusslicht im SDax.
Konjunktur
Die EU-Kommission rechnet für 2015 in der Eurozone mit einem Zuwachs von 1,3 % statt der zunächst vorhergesagten 1,1 %. Laut der Prognose soll die jährliche Teuerungsrate in diesem Jahr minus 0,1 Prozent betragen. Für Deutschland erwartet die Brüsseler Behörde ein BIP-Plus von 1,5 %
Der ifo Index für die Wirtschaft im Euroraum ist im 1. Quartal 2015 auf 112,7 Punkte, von 102,3 im Vorquartal, gestiegen. Damit liegt er wieder über seinem langfristigen Durchschnitt von 106,1 Zählern.
Währungen
Der US-Dollar gibt Vormittag auf breiterer Basis nach. EUR/USD schüttelt dabei die anfänglichen Verluste im Zuge des EZB-Beschlusses bis 1,1303 im Tief ab und hat jüngst die 1,14er-Marke zurückerobert. Im Hoch notierte EUR/USD bislang bei 1,1430.
GBP/USD legt nach einem überraschenden Anstieg des britischen Halifax-Hauspreisindex im Vorfeld des Zinsentscheids der Bank of England ebenfalls zu und erreichte bislang 1,5251 in der Spitze.
EUR/UAH setzt nach der deutlichen Anhebung des Leitzinses in der Ukraine auf 19,50 Prozent seinen jüngsten Anstieg fort und erreichte in der Spitze bislang 19,1040. Das am 16. Dezember 2014 erreichte Allzeithoch liegt bei 19,8102.
Rohstoffe
Der am Mittwoch veröffentlichte wöchentliche Statusbericht der Rohölbestände in den USA zeigte einen neuen Rekordbestand. Das ließ den WTI-Preis weiter unter Druck geraten. Aktuell handelt der Kurs bei 48,61 Dollar.
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