DAX: Anleger fürchten neue Hiobsbotschaften
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DAX
Der Dax steht zum Wochenabschluss wieder unter Beschuss. Zuletzt musste das Marktbarometer 0,42 Prozent auf 11.285 Punkte an Verlusten einstecken. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung bereitet sich nun auch Berlin auf eine Staatspleite Athens vor. Das Blatt beruft sich dabei auf Insider. Es gebe konkrete Beratungen, was im Falle einer Pleite zu tun sei, heißt es in dem Bericht. Danach sei unter anderem im Gespräch, Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland einzuführen.
Bevor es am Wochenende eventuell weitere Hiobsbotschaften zu diesem Thema geben könnten, blieben die Anleger lieber in Deckung, kommentiert der Broker CMC Markets die heutige Kaufzurückhaltung der Anleger. Die Bundesregierung ging nicht aus der Deckung und ließ ihren Regierungssprecher Seibert verkünden, Deutschland arbeite weiter darauf hin, dass Griechenland in der Eurozone verbleibe. Allerdings müsse die europäische Solidarität immer begleitet sein von Reformanstrengungen des betroffenen Landes.
Thema des Tages
Die Gespräche zwischen Griechenland und seinen internationalen Geldgebern werden nach den Worten von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zügig wieder aufgenommen. Zunächst soll es auf technischer Ebene Gespräche geben, dann auf politischer, sagte Juncker dem Radiosender „France Culture“. „Eine Vereinbarung in den kommenden Tagen ist aber notwendig“, so Juncker. Der Ball liege im griechischen Spielfeld. Auch Eurogruppen-Chef Jerome Dijsselbloem forderte als Bedingung für weitere Gespräche „ernsthafte Vorschläge“ von Athen zur Lösung des Schuldenstreits. „Wenn die griechische Regierung nicht bereit ist, schwierige Maßnahmen zu ergreifen, dann kommen sie nie aus der Misere“, sagte Dijsselbloem am Freitag dem niederländischen Fernsehen. Die griechische Regierung hofft derweil auf eine Einigung beim nächsten Treffen der Euro-Finanzminister am 18. Juni.
Besonders schwierig gestaltet sich eine Übereinkunft zwischen Athen und dem Internationalen Währungsfonds. Der IWF zog gestern überraschend sein Verhandlungsteam wegen großer Differenzen aus Brüssel ab. „Die Aussagen vom IWF dürften wohl die letzte Warnung an die griechische Administration sein. Wenn man sich dort nicht allmählich bewegt, dürfte der Währungsfonds tatsächlich irgendwann aus den Gesprächen aussteigen", schrieb die Essener National-Bank in einem Kommentar.
Aktien im Blick
BMW bleibt beim Absatzwachstum in diesem Jahr weiter hinter Mercedes-Benz zurück. Die Daimler-Marke konnte auch im Mai zweistellig zulegen, BMW „nur“ um 4,5 %. Während die Aktien von Daimler mit plus 0,11 Prozentzudem einem positiv aufgenommenen Kapitalmarkttag profitierten, fielen die Anteilsscheine von BMW um 0,54 % zurück.
Konjunktur
Die Industrieproduktion in der Eurozone legt im April um 0,1 % zu und damit schwächer als erwartet. Ökonomen hatten auf einen Zuwachs von 0,4 % gehofft.
Der Bundestag hat ein Gesetz für mehr IT-Sicherheit beschlossen, das strengere Sicherheitsstandards für Unternehmen vorsieht.
Währungen
Der US-Dollar weitet am Freitag seine Gewinne auf breiter Basis infolge der positiven Zinsperspektive für die USA aus. EUR/USD notierte bislang bei 1,1149 im Tief, wobei den Euro auch das anhaltende Griechenland-Drama belastet.
GBP/USD erreichte nach schwachen Daten vom britischen Bausektor bislang zutiefst 1,5464, während sich USD/JPY nach gemischten japanischen Daten weiterhin anschickt, die deutlichen Kursverluste vom Mittwoch wieder wettzumachen. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 123,81, nachdem USD/JPY am 5. Juni 2015 bei 125,85 den höchsten Stand seit 2012 erreicht hatte.
NZD/USD gibt im Zuge der US-Dollar-Stärke auf breiterer Basis erneut nach und hat bei 0,6948 ein frisches Fünfjahrestief erreicht.
Rohstoffe
Die Ölpreise notieren am Freitag leicht im Minus. Ein Barrel Brent kostete am Mittag 65,95 US-Dollar. Das sind 0,11 Prozent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate fällt um 31 Cent auf 60,46 Dollar. Als Grund wurde auf die neuen Prognosen der Internationalen Energieagentur IEA verwiesen. Die Marktbeobachter hatten ihre Prognosen für das Ölangebot angehoben.
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