DAX: Anleger erleichtert über China-Beruhigung
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DAX
Am Mittwoch verunsicherte der rasante Abverkauf an den chinesischen Börsen die Anleger weltweit, die heutige Stabilisierung in Shanghai und Shenzhen sorgt hier vorerst für eine Beruhigung. Dem DAX verhalf das am Morgen auch direkt zum Sprung über die 10.800-Punkte-Marke, was den Weg zurück zur runden Schwelle von 11.000 Punkten eröffnet. Die Anleger schöpfen zudem wieder Hoffnung auf eine Einigung mit Griechenland. Eurogruppenchef Dijsselbloem hat nach dpa-Informationen die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) damit beauftragt, den griechischen Antrag auf neue Rettungsgelder zu überprüfen.
Thema des Tages
Der Shanghai Composite schloss heute mit einem Plus von knapp 6 Prozent. Dies ist der stärkste Anstieg innerhalb eines Tages seit 2009. Auch der Hang Seng Index konnte sich heute von seinen drastischen Verlusten erholen. An der Vortagen kam es zu Turbulenzen, im Rahmen derer der chinesische Aktienmarkt in einen regelrechten Abwärtssog geraten ist. Die Verunsicherung griff verstärkt auch auf andere Märkte über. Die Sorgen über die Auswirkungen auf Chinas Wirtschaft und damit die Konjunktur weltweit sind zuletzt gestiegen.
Die in der Nacht verkündete Vorgabe der chinesischen Aufsichtsbehörde, nach der Großaktionären der Verkauf von Aktien für einen Zeitraum von sechs Monaten untersagt wird, hat sich scheinbar als vorläufig wirksames Mittel gegen die panikartigen Verkäufe herausgestellt. Zusätzlich dürften zu den zahlreichen anderweitigen Vorgaben für institutionelle Investoren bzw. dem staatlich auferlegten Aussetzen des Handels für weit mehr als 1.000 Dividendentitel sicherlich auch die Erwartung einer noch üppiger gestalteten Liquiditätsversorgung durch die chinesische Zentralbank die Stimmung aufgehellt haben.
Aktien im Blick
BMW-Aktien sind nach robusten Absatzzahlen gefragt. Aktuell liegt das Papier um 3,03 % vorne und negiert mit den Aufschlägen die gestrigen Verluste.
Die Aktie von Zalando gab im Zuge eines Anteilsverkaufs über 1 Prozent ab.
Konjunktur
Die griechische Regierung den internationalen Geldgebern neue Spar- und Reformvorschläge vorgelegt. Einem Medienbericht zufolge hat das griechische Reformpaket ein Volumen von 10 bis 12 Milliarden Euro. Demnach ist u. a. geplant, die Tourismusbranche zu belasten. So solle die Mehrwertsteuer im Bereich Hotellerie von 6,5 auf 13 Prozent und im Gastronomiebereich von 13 auf 23 Prozent steigen. Zudem will Griechenland fast alle Frührenten abschaffen und an der umstrittenen Immobiliensteuer auch 2015 und 2016 festhalten und damit jährlich 2,65 Milliarden Euro einnehmen.
In der Fed ist man sich uneins über den geeigneten Zeitpunkt einer Zinserhöhung. Während einige Vertreter bereits die Bedingungen dafür als erfüllt ansehen, möchten andere die wirtschaftliche Entwicklung noch einige Zeit beobachten, bevor sie eine Anhebung der Leitzinsen erwägen, wie aus dem Sitzungsprotokoll der Juni-Sitzung hervorgeht.
Die Bank of England hat entschieden, den Leitzins unverändert bei 0,5 Prozent zu belassen. Auch das Volumen des Anleiheprogramms, das seit Herbst 2012 ausgeschöpft ist, wurde nicht verändert. Bankvolkswirte hatten mit den aktuellen Entscheidungen gerechnet.
Währungen
Der Euro ist am Donnerstag gegenüber dem Dollar am Morgen auf ein Wochenhoch bei über 1,11 gestiegen. Im Mittagshandel drehte EUR/USD ins Minus. Zuletzt tendierte das Währungspaar 0,21 Prozent schwächer bei 1,1050. Zum britischen Pfund gibt der Euro nach dem Zinsentscheid der Bank of England ein Drittel Prozent auf 0,7180 ab.
Der Dollar notiert gegenüber dem Yen höher: USD/JPY stieg zuletzt um 0,58 Prozent auf 121,41. Der Yen zeigte leichte Schwäche, nachdem sich die Lage an den chinesischen Börsen wieder beruhigt hatte, wodurch die Nachfrage nach Safe-Haven-Assets wieder abnahm.
Rohstoffe
Schwierige Verhandlungen mit dem Iran haben den Ölpreisen am Donnerstag leichten Auftrieb gegeben. Der Preis für ein Barrel Brent lag am Mittag bei 57,52 US-Dollar. Das waren 47 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass West Texas Intermediate stieg um 55 Cent auf 52,22 Dollar.
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