DAX: Anleger ergreifen die Flucht
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Pläne für eine stärkere Regulierung des US-Bankensektors haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag auf Talfahrt geschickt. Der Leitindex DAX rutschte zeitweise bis auf 5.639 Punkte ab, konnte sich aber am späten Nachmittag wieder etwas erholen, nachdem die Kurse in New York nach dem schwachen Vortag nicht mehr deutlich einbrachen. Zum Handelsschluss stand beim DAX noch ein Minus von 0,90 Prozent auf 5.695,32 Punkte zu Buche. Auf Wochensicht beträgt das Minus rund 3,1 Prozent.
Nachdem China zu Wochenbeginn die weltweiten Aktienmärkte mit der Ankündigung, die Kreditversorgung zu drosseln, geschockt hatte, sehen Anleger die geplante Neuordnung des US-Finanzsektors sehr skeptisch, auch wenn noch überhaupt nicht klar ist, ob ein solches Vorhaben im Kongress überhaupt eine Chance hat. US-Präsident Barack Obama jedenfalls möchte die US-Banken stärker regulieren und ihre Größe begrenzen. Die großen Geschäftsbanken sollen keine Hedge-Fonds und Private Equity-Fonds mehr betreiben oder darin investieren dürfen, fordert der US-Präsident. Der Eigenhandel der Kreditinstitute soll begrenzt werden, um größere Risiken zu vermeiden. Riskante Geschäfte sollen nur noch den reinen Investmentbanken erlaubt sein.
Erwartungsgemäß gerieten die Finanzwerte nach der Ankündigung des US-Präsidenten besonders unter Abgabedruck. Die Aktien der Deutschen Bank gaben am Freitag um 4,19 Prozent auf 45,03 Euro nach. Der US-Markt ist für den deutschen Branchenprimus sehr wichtig. Die Anteilsscheine des Börsenbetreibers Deutsche Börse verbilligten sich um 3,20 Prozent auf 50,90 Euro. Eine Beschränkung des Eigenhandels der US-Banken könnte die weltweiten Börsenumsätze deutlich drücken, so Händler.
Größter Verlierer im DAX waren die Lufthansa-Aktien, die um 6,06 Prozent auf 11,70 Euro abstürzten. Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow hält offenbar einige Analystenschätzungen für "optimistisch", wie verschiedene Nachrichtenagenturen berichten.
Gegen den Branchentrend zulegen konnten die Aktien von Bayer (+ 0,69 Prozent auf 51,43 Euro) und K+S (+ 0,64 Prozent auf 42,38 Euro). Auftrieb gab bei beiden Papieren eine positive Studie der UniCredit.
In der zweiten Reihe ging es mit den Solarwerten weiter nach unten. SolarWorld-Papiere wurden 5,12 Prozent billiger gehandelt, der TecDAX insgesamt sank um 1,67 Prozent auf 808,40 Zähler
Auch bei den Nebenwerten sorgten die US-Banken-Pläne für einige Kurskapriolen. So verbilligten sich die Papiere der Aareal Bank um 5,29 Prozent auf 12,985 Euro. Mit dem MDAX ging es insgesamt um 1,41 Prozent auf 7.539,33 Punkte nach unten.
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