DAX: Anleger behalten die Nerven
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DAX
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben gestern kühlen Kopf bewahrt. Obwohl sich die Griechen mit großer Mehrheit gegen die Spar- und Reformmaßnahmen der Geldgeber entschieden, blieb der befürchtete große Ausverkauf zu Wochenbeginn aus. Der DAX ging letztlich mit einem Minus von 1,5 Prozent aus dem Handel.
Das alles entscheidende Thema am Markt bleibt der Schuldenstreit Griechenlands mit seinen Geldgebern. Wie es mit dem deutschen Leitindex weitergeht, dürfte demnach auch davon abhängen, wie der EU-Sondergipfel verläuft, bei dem die Staats- und Regierungschefs den weiteren Umgang mit der Griechenland-Krise beraten wollen. Zunächst wollen am frühen Nachmittag die Finanzminister erörtern, ob mit Athen über ein neues Hilfsprogramm verhandelt werden kann. Am Abend treffen sich dann die Staats- und Regierungschefs der Eurozone. Die Geldgeber erwarten, dass Griechenland einen Plan für Spar- und Reformmaßnahmen vorlegt, und zwar noch in dieser Woche. ZEW-Präsident Fuest hat in diesem Zusammenhang vor weiteren Zugeständnissen an Griechenland gewarnt. „Wir zerstören die wirtschaftlichen Grundlagen der Eurozone, wenn wir den Griechen jetzt nachgeben“, sagte er der dpa.
Vorbörslich zeigt der DAX eine stabile Tendenz. Banker und Broker taxieren das Marktbarometer mit 0,27 Prozent fester bei 10.919 Punkten. Der Euro-Kurs liegt nach dem „Nein“ beim griechischen Referendum und dem damit drohenden Austritt des Landes aus der Währungsunion weiter bei über 1,10 US-Dollar.
Die griechischen Banken bleiben derweil noch bis Mittwoch geschlossen. Die EZB beließ die Notkredite auf dem aktuellen Stand, Athen hatte um eine deutliche Ausweitung gebeten. Griechenlands Regierungschef Tsipras sprach mit EZB-Präsident Draghi über die Liquidität im griechischen Bankensektor und forderte offenbar, dass die Kapitalkontrollen umgehend aufgehoben werden müssen. EZB-Ratsmitglied Nowotny sagte, wenn Griechenland die am 20. Juli fälligen Staatsanleihen im Volumen von 3,5 Milliarden Euro nicht zurückzahlen könne, dann wäre das ein Staatsbankrott und die EZB müsste die Ela-Notkredite formal fällig stellen.
Ohne schnelle Hilfen dürfte den Geldhäusern in Griechenland schon bald das Geld ausgehen. Gibt es also nicht eine schnelle Einigung, müsste Athen wohl schon bald eine Zweitwährung in Form von Schuldscheinen einführen. Die Vorstufe zum Euro-Austritt. EU-Kommissar Oettinger will auch deshalb nicht mehr an einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone glauben. „Ein insolventes Land, das eine Parallelwährung einführt, passt nicht zur Währungsunion", sagte er der „Bild"-Zeitung.
Nürnberger BA sitzt auf prall gefüllten Kassen
Die gute Situation am Arbeitsmarkt könnte der Bundesagentur für Arbeit (BA) bis zum Jahresende ein unerwartet komfortables Finanzpolster bescheren. „Wenn das zweite Halbjahr so laufen würde wie das erste, könnte der Überschuss bei 1,9 Milliarden Euro liegen", sagte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise der Rheinischen Post.
Axel Springer und ProSiebenSat.1 prüfen Fusion
Die Medienkonzerne Axel Springer und ProSiebenSat.1 prüfen offenbar einen Zusammenschluss zu einem neuen deutschen Mediengiganten. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf Eingeweihte, den Plänen zufolge solle der Münchner Fernsehkonzern bei einem Zusammenschluss die Führungsrolle übernehmen. Die beiden Unternehmen lehnten Stellungnahmen zu den Informationen ab. „Es gebe solche Absichten“, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Die Gespräche seien aber noch in einem sehr frühen Stadium. ProSiebenSat.1 hat keine dominierenden Aktionäre mehr, seit die Finanzinvestoren KKR und Permira ihre Anteile komplett an die Börse brachten.
AMD kappt Umsatzziele
Der US-Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) hat seine Umsatzprognose für das zweite Quartal reduziert. Grund sei eine geringer als erwartete Nachfrage nach PCs, teilte AMD am Montag mit.
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